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Feuerwehr im Einsatz

Schornsteinbrand in Hahausen hält Wehr stundenlang in Atem

Schornsteinbrand im Hahäuser Hütteweg: Flammen schlagen aus dem Abzug, als die Einsatzkräfte versuchen, ihn mit einer Kugel freizukriegen.  Foto: Feuerwehr

Schornsteinbrand im Hahäuser Hütteweg: Flammen schlagen aus dem Abzug, als die Einsatzkräfte versuchen, ihn mit einer Kugel freizukriegen. Foto: Feuerwehr

In der Nacht zu Freitag hat ein Schornstein eines Hauses im Hütteweg in Hahausen lichterloh in Flammen gestanden.  Mehrere Stunden brauchten die Einsatzkräfte, um diesen wieder freizubekommen und das Feuer zu löschen.

Von Andreas Gereke Freitag, 21.01.2022, 17:45 Uhr

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Hahausen. Ein Schornsteinbrand hielt in der Nacht zu Freitag die Einsatzkräfte der Feuerwehren über mehrere Stunden in Atem. Als ob auf dem Dach ein Vulkan Funken und Flammen spuckt, so schlug bereits das Feuer aus der Esse des Hauses im Hütteweg, als die Brandbekämpfer eintrafen.

Um 21.37 Uhr heulten die Sirenen im Neiletal. „Wir berieten gerade im alten Samtgemeindekommando gemeinsam mit dem Langelsheimer Stadtbrandmeister, als der Alarm ertönte“, berichtet der Hahäuser Bernd Kerwien, einer der zwei stellvertretenden Stadtbrandmeister Langelsheims.

Er war als Erster am Einsatzort, die Hausbewohner hatten da von der Gefahr noch gar nichts mitbekommen. An den Schornstein angeschlossen war ein mit Holz befeuerter Feststoffofen sowie eine Gastherme, unten zweizügig wurde er nach oben hin einzügig. Kerwien stellte als Erstes die Gastherme ab, kontrollierte dann den Schornstein im Haus. Als die Hahäuser Wehr eintraf, übergab er die Einsatzleitung an Hahausens Ortsbrandmeister Stefan Rühmann.

Zehn Atemschutzgeräteträger wechselten sich nun fortan bei der Beobachtung des Schornsteins mit der Wärmebildkamera ab. Jeweils zwei auf dem Dachboden, zwei weitere nahmen unten im Keller Brandgut aus dem Schornstein. Kurze Zeit später trafen dann auch noch die Wehren aus Lutter und Langelsheim sowie der Einsatzleitwagen aus Nauen ein. „Vom Teleskopgelenkwagen aus versuchten wir mit einer Kugel den Schornstein freizukriegen, der hat dadurch noch mal richtig Feuer gespuckt“, berichtet Kerwien. Das führte dazu, dass nun ein Rohr der Gastherme schmolz. Vor Ort nun auch zwei herbei gerufene Schornsteinfeger. Nach drei Stunden gelang es dann, den Schornstein freizubekommen und den Brand zu löschen. „Wir haben insgesamt drei Schubkarren voll mit Brandgut herausgeholt. Die Temperaturen an der Esse schwankten zwischen 100 und 120 Grad“, führt der stellvertretende Stadtbrandmeister aus.

Um 1.15 Uhr waren die Löscharbeiten beendet und die Wehren aus Langelsheim und Lutter rückten wieder ab. Die Hahäuser stellten noch bis morgens um 7 Uhr eine Brandwache im Hütteweg und kontrollierten halbstündig die Decken im Brandhaus mit der Wärmebildkamera. Risse am Rauchabzug zeigten sich nicht.

„Der Schornsteinbrand war schon eine Hausnummer, oben glühte es, als ob ein Schweißbrenner im Einsatz ist. Wir können von Glück sagen, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Es gab schon einige Brände dieser Kategorie, bei denen ist der Dachstuhl in Flammen aufgegangen“, erzählt Kerwien.

Eine Person erlitt bei dem Brand leichte Verletzungen – eine Einsatzkraft klagte über Schwindelattacken, so Kerwien. Der Rettungsdienst übernahm ihre Versorgung. Die Höhe des entstandenen Sachschadens ist noch unklar, ebenso die genaue Brandursache. Das Haus ist weiterhin bewohnbar, berichtet der stellvertretende Stadtbrandmeister.

Insgesamt waren die Freiwilligen Feuerwehren aus Hahausen, Lutter, Nauen und Langelsheim mit rund 60 Einsatzkräften vor Ort. Hinzukamen Rettungsdienst sowie Aktive von DRK Hahausen und Lutter, die die Versorgung der Kräfte übernahmen.

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