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Landtagswahl im Wahlkreis 10

SPD-Kandidat Bosse will Windkraft weiter stärken

Sowohl mit Unternehmern und Arbeitnehmern möchte Marcus Bosse im engen Dialog sein. Dabei geht es natürlich auch um die Betriebe und Produktionsstätten in seinem Wahlkreis – wie etwa der Nordzucker AG.  Foto: Jambrek

Sowohl mit Unternehmern und Arbeitnehmern möchte Marcus Bosse im engen Dialog sein. Dabei geht es natürlich auch um die Betriebe und Produktionsstätten in seinem Wahlkreis – wie etwa der Nordzucker AG. Foto: Jambrek

Im Wahlkreis 10 Wolfenbüttel-Süd/Salzgitter will der SPD-Abgeordnete Marcus Bosse seinen Stuhl im Niedersächsischen Landtag nicht räumen müssen. Der gelernte Zahntechniker und umweltpolitische Sprecher will den Klimaschutz weiter voranbringen.

Von Samuel Jambrek Freitag, 09.09.2022, 10:30 Uhr

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Schladen-Werla. Niedersachsen hat eine hohe Lebensqualität zu bieten und ist gut für die Zukunft aufgestellt. Das ist die zentrale Botschaft von Marcus Bosse, dem sozialdemokratischen Direktkandidaten im Wahlkreis 10 Wolfenbüttel-Süd/Salzgitter mit Schladen-Werla. Als Treffpunkt für das Pressegespräch wählte Marcus Bosse das Eiscafé Adria in Schladen. Hier gefalle es ihm sehr gut – er sei oft mit seiner Frau hier. Anschließend ging es zu Fuß auch noch zum Nordzuckerwerk. „Ich bin bei meiner Landtagsarbeit in engem Austausch mit den Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden“, schildert Bosse. Mit den Gewerkschaften verbinde die Sozialdemokraten eine vielfältige gemeinsame Geschichte – die Wurzeln seien die gleichen. Und es sei gut, dass sich die Partei und Arbeitnehmerverbände zuletzt wieder stärker angenähert hätten, denn eine soziale Politik sei der Kern der sozialdemokratischen Politik.

Positionierung gegen rechte Strömungen

„Wir sind das Land der Windkraft und bauen nun auch in Windeseile mehrere LNG-Terminals auf“, sagt Bosse. Das Land habe für ein schnelles Genehmigungsverfahren bei den Flüssiggas-Terminals gesorgt, beim geplanten Terminal in Wilhelmshaven komme zudem Stahl der Salzgitter AG zum Einsatz, so Bosse. Die Windkraft sei kaum woanders so stark ausgebaut, wie in Niedersachsen. Weitere neue Anlagen entstünden – auch in Beuchte.

Außerdem würden heute zahlreiche Unternehmen in Niedersachsen und in unserer Region investieren – so baue Volkswagen zurzeit eine Batterienzellenfabrik in Salzgitter auf und investiere hierzu zwei Milliarden Euro. Schwerpunkt der Arbeit Bosses im Landtag seit dem Einzug 2008 ist das Themenfeld Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz – dort ist er Sprecher der SPD. Die Atompolitik inbegriffen.

Derzeit treibe ihn die Energiekrise um – das Land habe umfangreiche Einsparmaßnahmen beschlossen und etwa bereits vor einer bundesweiten Regelung die Temperatur in öffentlichen Gebäuden auf 20 Grad abgesenkt. Mit Umweltminister Olaf Lies stehe er auch in engem Kontakt. Daneben ist er zusätzlich auch stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD im Landtag. Und seit 1991 Mitglied des Rates der Stadt Schöppenstedt. Seit 1996 zudem Mitglied des Kreistags. Und auch dort stellvertretender Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion.

Vater Helmuth war Landtags-Präsident

Bosse ist gelernter Zahntechniker und war vor der Aufnahme seines Landtagsmandats als Zahntechniker in Wolfenbüttel beschäftigt. Ein großes politisches Vorbild hatte er in seinem Umfeld auch: Sein Vater Helmuth Bosse war von 1978 bis 1990 als Sozialdemokrat Präsident des Niedersächsischen Landtages. „Ich habe ihn oft bei seiner Arbeit begleitet und wurde 1989 selbst SPD-Mitglied“, sagt Bosse. Damals sei die rechte Partei „Die Republikaner“ erstarkt und er habe dem etwas entgegensetzen wollen. Auch heute sei es ihm wichtig sich gegen rechte Strömungen zu positionieren. Heute trete diese beispielweise im Gewand der AfD auf. Daneben seien es aber weiterhin die Themen Ökologie und Digitalisierung, die ihn umtreiben würden.

ÖPNV stärken

Im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs würde Bosse gerne ein 365-Euro-Ticket als Nachfolger für das 9-Euro-Ticket einführen. Doch ohne eine ausreichende Finanzierungsgrundlage durch den Bund, könne das Land Niedersachsen dies nicht stemmen. Dies habe sich auch zuletzt gezeigt als mehrere Landtagsmitglieder mit einer norddeutschen Anschlusslösung für das 9-Euro-Ticket liebäugelten. Ein günstiger Preis für das Ticket reiche jedoch nicht aus, es brauche vor allem ein umfangreiches Angebot an Fahrten, dass es attraktiv mache als Berufstätiger auf den Nahverkehr umzusteigen.

Arbeit gibt es laut Bosse für den Landtag auch weiterhin genügend: Es gelte etwa eine Antwort auf den immensen branchenübergreifenden Fachkräftemangel zu finden, wozu er sich intensiv in den weiteren Austausch mit Gewerkschaften und Arberverbänden begeben wolle. Auf die hohe Inflation und explodierende Lebensmittelpreise müsse vor allem der Bund eine Lösung finden.

Findet Bosse bei aller politischen Arbeit noch Ruhe im Alltag? „Ich schwimme gerne und fahre Rad“, sagt Bosse. Sport bereite ihm generell Freude.

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