Zähl Pixel
Nach drei Jahren Corona-Pause

Robert-Koch-Schule: Junge Talente beim Hausmusikabend

Simon Janssen überzeugt das Publikum beim Hausmusikabend in der Robert-Koch-Schule am Klavier. Fotos: Neumann

Simon Janssen überzeugt das Publikum beim Hausmusikabend in der Robert-Koch-Schule am Klavier. Fotos: Neumann

Nach drei Jahren freuen sich sowohl Schüler als auch Lehrer der Clausthal-Zellerfelder Robert-Koch-Schule wieder auf große Auftritte. Der erste nach langer Zeit war der Hausmusikabend, bei dem sich zahlreiche Talente auf der Bühne präsentierten.

Von Carolin Neumann Donnerstag, 24.11.2022, 11:30 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Clausthal-Zellerfeld. Geige, Cello, Trompete, Ukulele, und Rhythmus in den Beinen – diese Mischung sorgte am Dienstagabend für tosenden Beifall in der Robert-Koch-Schule. Für den Hausmusikabend stellten Engagierte ein Programm auf die Beine, das es in sich hatte.

„Drei Jahre ist unser letzter Hausmusikabend her“, begrüßte Schulleiter Gunnar Demuth das Publikum. Die Vorstellung war so gut besucht, dass nicht jeder einen Platz gefunden hatte. Drei Jahre Corona – „Das hat Vieles wegbrechen und zurückwerfen lassen“, blickte der Schulleiter zurück. In vielen Bereichen mangele es an Nachwuchs, bei vielen ehrenamtlichen Bereichen an Ersatz, so Demuth. Deshalb stimme es ihn umso glücklicher, jenen Hausmusikabend endlich wieder ankündigen zu können. „Bühne frei“ hieß es für den abwechslungsreichen Abend.

Lauter Knall war pure Absicht

Die Freude darüber, endlich wieder in einer vollen Halle auftreten zu können, brachte gleich zu Beginn der Schulchor unter der Leitung von Christa Kunhenn zum Ausdruck. Aus voller Kehle sang er „Scat Calypso“ und ließ mit einem lauten Knall alle Chormappen auf den Boden fallen. Was sich anhörte wie ein Versehen, war pure Absicht – ein Stilmittel. Besinnlicher wurden die Sängerinnen und Sänger im Anschluss mit „Over the Rainbow“. Von beidem zeigten sich die Gäste begeistert, der Chor erntete tosenden Beifall.

Der Schulchor unter der Leitung von Christa Kunhenn benutzt für seinen Auftritt nicht nur die Stimmen.

Der Schulchor unter der Leitung von Christa Kunhenn benutzt für seinen Auftritt nicht nur die Stimmen.

In einem Zusammenspiel boten im Anschluss Eva Pape und Simon Janssen auf Violine und Cello Georg Friedrich Händels „Gavotte“ dar. Das Publikum lauschte gespannt der Musik und belohnte das aufeinander eingespielte Duo mit reichlich Beifall. Den erspielte sich auch Pianistin Leonie Rembe. Sie kitzelte mit dem Stück „Klage“ von Alexander Grechaninov die Dramatik aus dem Konzertflügel in der Robert-Koch-Schule heraus.

An diesem Abend gab es die erste von zwei Premieren: Ein neu gegründetes Ukulelen-Orchester spielte auf. Mehr aus der Not heraus fanden sich die Musiker zusammen. Dafür lieferten sie jedoch einen unterhaltsamen Auftritt ab. „Viele wundern sich vielleicht, dass hier heute unsere Steel-Drums fehlen. Zwei unserer Drummer sind gerade im Ausland und einer hat leider das Abitur bestanden“, lachte Leiter Stefan Klockgether. Deshalb hätten sie sich für Ukulelen entschieden. „Die Hawaiianer haben das Instrument vor 150 Jahren erfunden“, erzählte er. Etwas Hawaiianisches stand zwar nicht auf dem Programm, doch mit dem Song „Teenage Dirtbag“ von der Rockband Wheatus kam der Klang ebenso fabelhaft zur Geltung. Dann kündigte Klockgether den „Lagerfeuermoment“ an: Bei „Riptide“ von Vance Roy stimmten Publikum und Chor mit ein – wahrlich wie am Lagerfeuer.

Eine „Weltpremiere“ und Gänsehautmomente

Eine tolle Performance zeigte Simon Janssen am Klavier. Mit dem Stück „Toccata“ von Aram Chatschaturjan lieferte der Schüler das wohl anspruchsvollste Stück des Abends ab – fehlerfrei. Anerkennend spendeten die Zuhörer für das mehrere Minuten lange Werk überschwänglichen Beifall.

„Sie werden heute Zeuge einer Weltpremiere“, kündigte Joana Holzhaus für den nächsten Programmpunkt an. Die neu gebildete Tanz-AG – zweite Premiere dieses Abends – bewies Rhythmus im Blut – sowohl beim Auftritt zu „The Wellerman Comes“ von Lars Ericsen als auch zu „Salt“ von Ava Max.

Eine „Weltpremiere“: Die neu gegründete Tanz-AG heizt dem Publikum in der Robert-Koch-Schule mächtig ein.

Eine „Weltpremiere“: Die neu gegründete Tanz-AG heizt dem Publikum in der Robert-Koch-Schule mächtig ein.

Variationen über eine Melodie von Carl Philipp Emanuel Bach präsentierte Stefan Rachev eindrucksvoll auf seiner Trompete. Daran schloss sich Nachwuchs-Pianist Christoph Janssen an, der von seiner Mutter Hella auf dem Klavier begleitet wurde. Sie spielten den ersten Satz aus dem Konzert G-Dur von Antonio Vivaldi. „Brillant“, klang es aus dem Publikum für beide Darbietungen nach.

Das Programm wird auch durch Solisten-Beiträge wie von Schüler Stefan Rachev mit der Trompete bereichert.

Das Programm wird auch durch Solisten-Beiträge wie von Schüler Stefan Rachev mit der Trompete bereichert.

Die Gitarrenmusik von Maryam Boulakhrief und Merlinde Frank erfüllte daraufhin den Raum. Die Schülerinnen hatten sich für ihren Auftritt Stücke von Peter Morschek und Chris Burgmann ausgesucht – wie sich anhand des Beifalls herausstellte: die richtige Wahl. Das gefühlvolle Stück „What every takes“ von den Imagine Dragons, dargeboten von Levin Klaiber am Klavier, sorgte für einen Gänsehautmoment.

Diesen überaus gelungenen Hausmusikabend beschloss der Schulchor mit Queens „Bohemian Rhapsody“. Es soll nicht die letzte musikalische Veranstaltung in der RKS in diesem Jahr gewesen sein: Zum Weihnachtskonzert lädt das Gymnasium am 15. Dezember ein.

Die Goslarsche Zeitung gibt es jetzt auch als App: Einfach downloaden und überall aktuell informiert sein.

Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region