Ratsgruppe fordert weiteren Ladesäulen-Ausbau

Auf dem Parkplatz West der Chemetall in Langelsheim stehen 12 Ladesäulen für Betriebsangehörige zur Verfügung. Fotos: Neddermeier
Für deutlich mehr Stromtankstellen hat sich jetzt die gemeinsame Ratsgruppe Die Grünen/Die Linke in Langelsheim ausgesprochen. In einem Antrag wird die Stadtverwaltung dazu aufgefordert, ein Konzept für den Ausbau zu entwickeln.
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Langelsheim. Die Sitzung des Langelsheimer Rates mit einer umfangreichen Tagesordnung findet heute, Donnerstag, statt. Zu einem der Themen auf der Agenda hat sich die gemeinsame Ratsgruppe Die Grünen/Die Linke in Langelsheim vorab geäußert. Genauer gesagt, wird die Stadt Langelsheim in einem Ratsantrag aufgefordert, den Ausbau des öffentlichen Netzes für diese Strom-Tankstellen weiter voranzutreiben.
Dabei soll die Stadt die Koordination für den weiteren Ausbau der Ladestationen in die Hand nehmen und gezielt öffentliche Flächen dafür ausweisen. „Wir brauchen ein Gesamtkonzept, denn aktuell läuft da vieles unkoordiniert und zu langsam“, sagt Martin Borchers, Ratsherr der Linken und stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Deshalb müsse dringend mit dem örtlichen Handel, den Gewerbebetrieben und beispielsweise Tankstellenbetreibern darüber gesprochen werden, wo auf deren Flächen öffentliche Ladesäulen aufgestellt werden könnten.
Schnelle Genehmigungen nötig
Darüber hinaus müssten öffentliche Flächen und geeignete Standorte im Straßenraum identifiziert und schnelle Genehmigungen in Aussicht gestellt werden. „Die Entwicklung verläuft gerade rasant, im September vergangenen Jahres waren fast 20 Prozent der Neuzulassungen Elektroautos, und das wird sich weiter beschleunigen“ sagt auch Ratsherr und Fraktionsvorsitzender Andreas Kuckelkorn. Allein in Langelsheim seien schon über 130 Elektro-Fahrzeuge auf der Straße. Das gehe aus einer Anfrage an die Stadtverwaltung hervor. Damit die Verfügbarkeit öffentlicher Ladesäulen nicht zum Hemmschuh dieser erfreulichen Entwicklung werde, sollte die Stadt Langelsheim den zügigen Ausbau koordinieren und vorantreiben, betonen Borchers und Kuckelkorn.
Nach Einschätzung der Bundes-Grünen werden im Jahr 2030 etwa 30 Prozent aller Pkw über einen elektrischen Antrieb verfügen. Der Bund sehe einen öffentlich zugänglichen Ladepunkt für je 15 Elektroautos vor. „Für Langelsheim bedeutet das, das wir bis 2030 rund 180 öffentlich zugängliche Ladepunkte brauchen. Aktuell verfügt Langelsheim über acht Standorte, bei einer Fläche von 109 Quadratkilometern“, weiß Ratsmitglied Monika Morawiec.
Lade-Infrastruktur ausbaufähig
„Insbesondere im ländlichen Raum benötigen wir das Vorhalten einer Lade-Infrastruktur. Hier entstehen durch das räumlich verteilte Angebot viele kurze Wege, die sich bequem mit einem Elektrofahrzeug meistern lassen, und nicht jede Person ist in der Lage, sich die eigene Wallbox hinzustellen“, ergänzt das Bredelemer Ortsratsmitglied Christian Vahlbruch.

Eine der acht Stromtankstellen im Stadtgebiet steht vor dem Hotel „Zum Löwen“.
„Wir sollten uns beim Ausbau deshalb nicht nur am jeweils aktuellen Bedarf orientieren, sondern immer einen Schritt voraus sein. Auch wenn neue Ladestellen am Anfang noch nicht so gut ausgelastet sein sollten: Das wird sich schnell ändern“, meint Kuckelkorn. Die Sitzung des Langelsheimer Rates beginnt heute um 19Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses.