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Autoschlüssel gefordert

Prozess in Braunschweig: Mann mit Axt raubt seinen Betreuer aus

Am Landgericht beginnt am 13. April der Prozess gegen einen 23-Jährigen – unter anderem wegen des Verdachts der räuberischen Erpressung. Foto: Moritz Frankenberg/dpa

Am Landgericht beginnt am 13. April der Prozess gegen einen 23-Jährigen – unter anderem wegen des Verdachts der räuberischen Erpressung. Foto: Moritz Frankenberg/dpa

Vor dem Landgericht Braunschweig beginnt der Prozess gegen einen 23-Jährigen. Er soll seinen Betreuer mit einer Axt bedroht haben, um an dessen Autoschlüssel zu gelangen. Bei der Festnahme fand die Polizei bei dem 23-Jährigen ein dubioses Tagebuch.

Von Corinna Knoke Donnerstag, 30.03.2023, 19:55 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. Ein 23-Jähriger muss sich ab Donnerstag, 13. April, vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Braunschweig verantworten. Der Tatvorwurf der Staatsanwaltschaft lautet unter anderem räuberische Erpressung und schwerer Raub. Mit einer Axt in der erhobenen Hand soll der Angeklagte im Mai 2022 seinen Betreuer in Clausthal-Zellerfeld bedroht und aufgefordert haben, ihm seine Autoschlüssel herauszugeben. Die Staatsanwaltschaft hat nach aktuellem Stand drei Prozesstage angesetzt.

Psychisch krank

Erster Staatsanwalt Christian Wolters bestätigt auf GZ-Anfrage, dass der Angeklagte psychisch krank sei und daher einen rechtlichen Betreuer habe. Diesen soll der 23-Jährige am 4. Mai vorigen Jahres an dessen Wohnanschrift aufgesucht haben. Laut Anklageschrift der Staatsanwaltschaft hat er an der Tür Sturm geklingelt und den Geschädigten durch fortgesetzte Drohungen dazu bewegt, die Tür zu öffnen. Im Verlauf soll es zu weiteren Bedrohungen gekommen sein – mit der Axt in der Hand. Ziel des 23-Jährigen sei es gewesen, an den Autoschlüssels seines Betreuers zu kommen.

Polizei greift ein

Dieser habe erfolglos versucht, seinen Schützling zu beruhigen. Der Beschuldigte soll sich laut Staatsanwaltschaft dem Geschädigten dann allerdings bis zu einer Entfernung von circa 30 Zentimetern mit der Axt genähert haben. Davon eingeschüchtert habe der Betreuer schließlich den Autoschlüssel ausgehändigt. Zu einem Wegfahren sei es aber nicht mehr gekommen, da auf dem Hof zwei Polizisten gewartet hätten. Staatsanwalt Wolters erklärt, dass der Betreuer nach den Bedrohungen die Beamten verständigt habe. Da er noch eine gewisse Zeit mit dem Angeklagten zusammen gewesen sei, hatte sich die alarmierte Polizei bereits positioniert.

Skurriles Tagebuch gefunden

Das ist aber noch nicht alles, was dem Angeklagten vorgeworfen wird: In seinem Rucksack soll er ein Tagebuch mit Aufzeichnungen zur Vorbereitung und der Ankündigung von Straftaten gehabt haben. Insbesondere soll es um das Töten von Menschen gegangen sein. Zudem befanden sich laut Staatsanwaltschaft in der Tasche noch vier Taschenmesser, drei weitere Messer sowie zwei Verpackungseinheiten mit Marihuana und ein sogenannter Grinder. Dabei handelt es sich um eine Hanfmühle zur Zerkleinerung von Pflanzenmaterial.

Der Prozess wird am Freitag, 14. April, und am Dienstag, 25. April, fortgesetzt. Die drei angesetzten Verhandlungen beginnen jeweils um 9 Uhr am Landgericht.

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