Polizei zeigt Stärke: Corona-Demozug in Goslar gestoppt
Manche der Demonstranten laufen mit Lichtern durch die Stadt und viele ohne Maske. Foto: Epping
Die Demo gegen die Corona-Maßnahmen verlief in Goslar zwar friedlich, allerdings gab es Verstöße gegen die Maskenpflicht. Im Video der Goslarschen Zeitung sehen Sie die Reaktion der Polizei und die Stellungnahme des Einsatzleiters.
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Goslar. Die Polizei arbeitet die Demonstrationen der Corona-Impfgegner der vergangenen beiden Montagabende auf. Die Kundgebungen verliefen zwar friedlich, allerdings wurden viele Verstöße gegen die FFP2-Maskenpflicht registriert. Die Polizei hat angekündigt, Ordnungswidrigkeiten konsequenter nachzugehen.
Wie berichtet, war die Kundgebung am Montag dieser Woche zeitweilig gestoppt worden, weil zu viele Demonstranten sich nicht an die Maskenpflicht gehalten hatten. Nach einer kurzen Ansprache des Versammlungsleiters ließ die Polizei den Zug der rund 650 Menschen weiterlaufen. Sie waren am Osterfeld gestartet und liefen über Breite Straße, Charley-Jacob-Straße und Kornstraße zurück zum Osterfeld.
An Ort und Stelle wurden die mutmaßlichen Maskenverweigerer nicht kontrolliert. Die Polizei wertet nun stattdessen Videoaufnahmen von der Demo aus, um zu prüfen, ob Verstöße geahndet werden. Das gestaltet sich schwierig, weil die in Verdacht stehenden Personen identifiziert werden müssen. Wer nicht bekannt ist, kann nicht belangt werden. Von der Montagsdemo aus der vergangenen Woche hat die Polizei aus ihren Aufnahmen bisher drei Demonstranten identifiziert, berichtet Markus Lüdke, Sprecher der Inspektion Goslar. Sie erhalten nun Post von der Polizei mit einem Anhörungsbogen, um sich äußern zu können.
Ansonsten verlief die Demonstration am Montag friedlich, so wie alle anderen Kundgebungen zuvor ebenfalls. Auch der Protest der Impfgegner am Montag in Seesen mit laut Polizei rund 40 bis50 Menschen sowie die Gegendemo am Rathaus mit rund 100 Teilnehmern, die sich für das Impfen aussprechen, verliefen friedlich.
Derweil haben sich auch Göttingens Landrat Marcel Riethig sowie die Bürgermeister aus dem Landkreis Göttingen, wie zuvor die Hauptverwaltungsbeamten aus dem Landkreis Goslar, für das Impfen ausgesprochen. In einer Anfang dieser Woche verbreiteten Erklärung rufen sie die Menschen auf, sich impfen zu lassen.
„Es verringert die Gefahr einer Infektion und eines schweren Verlaufs der Erkrankung“, heißt es in dem Aufruf. Die Verwaltungschefs erklären außerdem: „Wir danken allen, die im Kampf gegen die Corona-Pandemie Verantwortung übernehmen, die sich selbst schützen und solidarisch handeln, die staatliche Maßnahmen umsetzen und sich für den Zusammenhalt der Gesellschaft einsetzen.“
Mittlerweile haben einer Mitteilung zufolge rund 1300 Menschen die sogenannte „Harzer Erklärung“ unterzeichnet, etwa 300 stammen aus dem Landkreis Goslar, berichtet Michael Ohse vom Goslarer Bündnis gegen Rechtsextremismus. „Wir sind nicht still – wir sind nur anders laut“, heißt es in einer aktuellen Mitteilung des Aktionsbündnisses, das nach eigenen Worten „pandemieverträglich für eine konsequente Coronapolitik und gegen die rechte Instrumentalisierung der Pandemielage“ eintritt.
Das Goslarer Bündnis ruft für Samstag zu einer Demo gegen Impfverweigerer und Coronaleugner auf. Geplant ist die Kundgebung um14 Uhr in Goslar. Versammlungsort soll der Marktplatz werden.