Polizei warnt: Luchs spaziert durch Braunlage

Der Luchs spaziert auf der Marktstraße gemütlich vom „Stadt Chalet“ (ehemaliges Postamt) über die Fahrbahn in Richtung evangelisches Gemeindehaus. Foto: Privat
Ein Luchs ist am frühen Dienstagabend durch Braunlage spaziert. Gleich mehrere Bürger haben das Tier gesehen und die Polizei informiert. Die Beamten bitten die Bürger jetzt darum, Abstand zur Großkatze zu halten. Der Luchs soll eingefangen werden.
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Braunlage. Ein jüngerer Luchs sorgt in Braunlage für Aufregung. Das vermutlich verwaiste Tier ist am Dienstagabend mehrfach im Stadtgebiet gesehen worden. Unter anderem hat auch die Polizei die Verfolgung aufgenommen und den Harzer Luchsexperten Ole Anders informiert. Der bittet die Bürger darum, auf ihre Haustiere aufzupassen.
Eigentlich wollte Jannis Heindorf am Dienstagabend noch Fußball auf dem Schulhof spielen. Doch dann sah der 14-Jährige, wie ein Luchs die Marktstraße entlangspazierte. Er nahm mit seinem Roller die Verfolgung auf. In Höhe des „Stadt-Chalets“ (dem ehemaligen Postamt) hatte er die Raubkatze wieder eingeholt. Der Schüler filmte dann, wie der Luchs über die Fahrbahn ging und gemütlich Richtung evangelisches Gemeindehaus verschwand.
Keine Gefährdung
Jannis Heindorf war nicht der einzige Braunlager, der den Luchs gesehen hatte. Nach Angaben der Polizei gingen am Dienstagabend mehrere Anrufe ein, in denen Bürger unabhängig voneinander berichteten, das Tier im Ortskern bemerkt zu haben. Laut den Beamten hielt sich die Großkatze friedlich im Bereich des Kurparks und der näheren Umgebung auf.
Die Polizisten, die das Raubtier ebenfalls sahen, informierten den Koordinatoren des Luchsprojektes der Nationalparkverwaltung Harz, Ole Anders, der auch sofort vor Ort erschienen sei. Der Luchs habe zwischenzeitlich aber schon das Weite gesucht. Es sei die gesamte Zeit über zu keinerlei Gefährdung von Personen gekommen, betonen die Beamten.

Ein Luchs.
Die Polizei empfiehlt nach Rücksprache mit dem Luchsexperten, Haustiere – insbesondere Kaninchen oder Meerschweinchen – nicht unbeaufsichtigt draußen zu lassen. Hunde sollten zudem an der Leine geführt werden. Wer die Raubkatze sieht, sollte Abstand halten und das Tier aus der Distanz beobachten. Außerdem sollte die Polizei benachrichtigt werden, unter der Rufnummer (05520) 93260, oder Ole Anders unter der Handynummer (0170) 2061123.
Keine Näpfe rausstellen
Weiterhin teilen die Beamten mit, dass versucht werden soll, das Tier einzufangen. Luchsexperte Ole Anders vermutet, dass es sich um ein verwaistes Tier handelt, das mittlerweile in die Phase gekommen sei, in der es ohnehin seine Mutter verlässt. Der Luchs dürfte Hunger haben, deswegen bittet Anders zusätzlich zu den bereits mit der Polizei abgesprochenen Empfehlungen die Bürger darum, derzeit keine Katzen mit vollen Näpfen vor der Haustür zu füttern.
Aufgrund des Hungers könne der Luchs zudem seine natürliche Scheu vor den Menschen verlieren und dichter als üblich an die Häuser herankommen.