Pilotprojekt: Goslarer Innenstadt-Shuttle kaum genutzt

Der Innenstadt-Shuttle dreht seit Anfang August seine Runden. Foto: Epping
Seit knapp zwei Wochen können Besucher kostenfrei vom Osterfeld per Bus-Shuttle in die Innenstadt fahren. Es handelt sich um ein Pilotprojekt, doch nun kommen Fragen und Sorgen auf: Warum wird das Angebot so wenig beworben?
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Goslar. Seit Anfang August kurvt der Innenstadt-Shuttle durch Goslar – ein kostenloser Bustransfer vom Osterfeld ins Zentrum. Aber wer weiß eigentlich von diesem neuen Angebot? Einige Ratsvertreter sorgen sich wegen des sehr leisen Starts des Shuttleservices – doch die Werbeoffensive soll bald kommen.
Etwa alle 15 Minuten bricht der Shuttle-Kleinbus in der Zeit von 10 bis 18 Uhr vom Osterfeld auf, um dann den Schuhhof und die Kaiserpfalz ansteuern. „Ich habe den Bus an einem Tag achtmal gesehen, aber nur einmal haben zwei Personen darin gesessen“, berichtet Linke-Ratsherr Rüdiger Wohltmann. Er wundert sich darüber, dass über den Shuttle-Service in der Stadt so gut wie keine Infos zu sehen sind. „In den Zufahrtsstraßen muss auf so ein Angebot doch hingewiesen werden“, fordert Wohltmann. Woher sollten Besucher von außerhalb sonst überhaupt wissen, dass es den Bus gibt?
Mehr Anreize schaffen
Ähnliche Kritik kommt von der CDU. Beim Innenstadt-Shuttle handelt es sich um ein Pilotprojekt, das zunächst bis April läuft. „Es wäre schade, wenn das Angebot nach der Testphase wieder infrage gestellt wird, weil die Nutzung vielleicht doch zu niedrig war. Wir wünschen uns daher, dass man noch über zusätzliche Anreize nachdenkt, den Shuttle zu nutzen“, findet CDU-Ratsfraktionschef Norbert Schecke und verweist auf eine ältere CDU-Ratsanfrage.
Ein Kernpunkt solle sein, dass Straßenverkehr in der Innenstadt reduziert wird. Schecke schlägt vor, während der Testphase auch weniger Innenstadt-Parkplätze anzubieten, um die Busfahrt vom Osterfeld etwa für Touristen attraktiver zu machen.
„Zusätzlich wünschen wir uns verstärkte Werbemaßnahmen – etwa ein Hinweisschild an der Kreuzung zum Osterfeld. Gerade für Touristen ist das Angebot spannend, aber aktuell unbekannt,“ ergänzt CDU-Ratsherr Pascal Bothe. An der Haltestelle am Osterfeld könne man zudem Sehenswürdigkeiten der Stadt bewerben, oder das Angebot von öffentlichen Toiletten.
Auf den letzten Drücker
Stadtbus-Geschäftsführerin Anne Sagner räumt ein, dass der Shuttle-Start nicht optimal kommuniziert wurde. „Aber wir haben auch erst auf den letzten Drücker einen Dienstleister gefunden“, gibt sie zu bedenken. Eine breit gefächerte Werbekampagne über Anzeigen, soziale Medien und Straßenbanner werde kurzfristig erfolgen. An den Haltestellen und auf der Stadtbus-Internetseite seien die wesentlichen Informationen bereits zu finden.
Sagner weist auch darauf hin, dass der Shuttle noch einmal einen Attraktivitätsschub kriegen könnte, wenn wegen der Umgestaltung des Kaiserpfalzquartiers die Parkfläche auf dem Domplatz wegfällt. Ihre Hoffnung sei, dass Besucher dann ihr Auto am Osterfeld abstellen und den Bus nutzen. „Deswegen haben wir einen Extra-Stopp des Shuttles an der Kaiserpfalz eingeplant“, sagt Sagner.
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