Petra Westphal: „Für die Kinder mache ich alles“

Fasching ist nicht ihre Sache, aber Petra Westphal mischt helfend mit. Denn für Kinder mache sie alles, wie sie sagt. Das war während ihres Berufslebens so, das ist auch danach noch so. Archivfoto: Neuendorf
Petra Westphal arbeitet nach ihrem Eintritt in den Ruhestand ehrenamtlich für den Jugendring Oberharz weiter. Dort engagiert sie sich bereits seit 43 Jahren. Noch immer organisiert sie etwa die Kinderkleiderbörse oder den Weihnachtsbasar.
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Clausthal-Zellerfeld. Vor etwas mehr als einem halben Jahr verabschiedete sich Petra Westphal aus ihrem Berufsleben. 45 Jahre kommunale Verwaltungsarbeit lagen hinter ihr und 43 Jahre des Engagements für den Jugendring Oberharz. Dem sprach sie aber nicht ab. Noch immer ist sie diejenige, die die Kinderkleiderbörse, die Oberharzer Frauenkleiderbörse und den Weihnachtsbasar organisatorisch wuppt – allerdings seit ihrem Übergang in den Ruhestand ehrenamtlich.
Auch zum Kinderfasching des Jugendrings wird sie am nächsten Samstag in der Stadthalle sein. Allerdings nicht als Planerin. Sie baut mit auf und wird im Eintrittsbereich Aufgaben übernehmen. Obwohl sie kein Faschingsfan sei, sei sie dabei. Denn: „Für Kinder mache ich alles.“
Nachdem sie selbst Mutter geworden sei, sei die Idee Kinderkleiderbörse gediehen. Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) bot so etwas schon an. Zunächst habe es eine Kooperation zwischen dem Ortsverein und dem Jugendring gegeben, dann habe sich die Awo zurückgezogen – und der Jugendring blieb alleiniger Veranstalter. Am 9. März wird die Kinderkleiderbörse zum 55. Mal veranstaltet.
Eigene Börse

Ob im Haupt- oder im Ehrenamt: Petra Westphal packt mit an. Archivfoto: Potthast
Rund einen Monat später steht die 23. Auflage der Frauenkleiderbörse an. Auch dafür kam der Anstoß einst von Petra Westphal. „Frauen gehen gerne shoppen und über Flohmärkte“, war ihr Ansatz. Sie besuchte Börsen in anderen Orten, um zu schauen, wie sie strukturiert sind. Die eine, sagt sie, sei gut gewesen, die andere nicht. Der Jugendring öffnete schließlich seine eigene. Zunächst waren die Stände im Stadthallen-Saal aufgestellt, dann wurde die Ausstellungsfläche um Foyer und Obergeschoss erweitert. Und zunächst durften sich Männer, die ihren Frauen beim Tragen der zu verkaufenden Klamotten geholfen hatten, nur im Foyer aufhalten. Der Grund: Einige Kundinnen hätten nämlich an Ort und Stelle Kleidungsstücke anprobiert und auch mal blank gezogen, erinnert sich Petra Westphal. Später seien Umkleidebereiche geschaffen worden, die Herren in den Verkaufsbereichen gestattet.
Die Anbieterinnen kommen nicht nur aus der Berg- und Universitätsstadt, vielmehr auch aus den umliegenden Orten. Die Kinderkleiderbörse sei anfangs ausschließlich von Clausthal-Zellerfeldern bestückt worden, inzwischen sei die Regel aufgehoben. Sonst würden, weiß Petra Westphal, nicht so viele Stände stehen. 50 können untergebracht werden. Es gibt ja auch noch einen Flohmarkt. Und der sei ihr wichtig.
Die Börsen sind zweimal pro Jahr angesetzt, der Weihnachtsbasar einmal – in diesem Jahr wird es der 32. sein. Für den Basar schickt sie die Einladungen an die potenziellen Aussteller in der Regel Ende der Sommerferien raus. „Die müssen sich ja vorbereiten und produzieren“, begründet sie den Zeitpunkt.
Termine festzurren
Bereits direkt nach dem Kinderfasching fängt Petra Westphal an, Termine festzulegen für den Weihnachtsbasar und die Kleiderbörsen des kommenden Jahres und die bei der Verwaltung zu beantragen. Außerdem suche sie nach Leuten, die das Catering übernähmen – beispielsweise Vertreter von Vereinen – und brauche dafür eine Schankerlaubnis vom Ordnungsamt.

„Frauen verkaufen Frauenkleidung an Frauen“, so der Slogan des Jugendrings für die Frauenkleiderbörse. Während der Pandemie mussten die Börsen, der Basar und der Kinderfasching pausieren. Archivfoto: Potthast
Die Anmeldungen und Informationen für die Börsen und den Basar lässt Petra Westphal mittlerweile auf digitalem Weg laufen. Früher wurde Post hin- und hergeschickt, die nicht immer pünktlich beim Adressaten landete – was für Verärgerung sorgte. Der E-Mail-Verkehr erleichtert vieles im Vorfeld, eben auch das Anmeldeverfahren und bei den Kleiderbörsen zudem die Tischvergabe per Losverfahren. Auf der Internetseite des Jugendrings Oberharz ist unter www.jugendring-oberharz.de zu lesen, was zu beachten ist.
Im vergangenen Jahr habe sie an das Informationsschreiben noch einen Satz angefügt, der sogar gewirkt habe: „Wir arbeiten bei dieser Veranstaltung alle ehrenamtlich, also seid nett zu uns…“ Das sei in der Vergangenheit keine Selbstverständlichkeit gewesen. Dennoch bereite ihr das Organisieren der Börsen und des Basars Spaß. Sie freue sich insbesondere, bekannte Verkäuferinnen wiederzusehen. Und: „Es ist gut, wenn man was für die Öffentlichkeit macht.“
Da ist Petra Westphal auch an anderer Stelle aktiv – ebenfalls ehrenamtlich und ebenfalls für Kinder. Sie mischt mit beim Förderverein des Robinsonspielplatzs, ist zuständig für die Kasse, und das schon von Anfang an. Sie verfolgt, dass das Angebot gut ankomme.
Börsen und Basar 2024
Oberharzer Frauenkleiderbörse: Samstag, 13. April, und Samstag, 26. Oktober, 10 bis 19.30 Uhr.
Kinderkleiderbörse plus Flohmarkt: Samstag, 9. März, und Samstag, 14. September, 14 bis 16.30 Uhr.
Weihnachtsbasar: Samstag, 23. November, 10 bis 17 Uhr.
Alle Veranstaltungen sind in der Stadthalle.