Ortsfeuerwehr Westerode ist im Dorfleben fest verankert

Drei Beförderungen können Ortsbrandmeister David Dankert (li.), Stadtbrandmeister Axel Breustedt (re.) und Bürgermeister Ralf Abrahms aussprechen: Denise Beckmann ist jetzt Hauptlöschmeisterin, Jonas Schrader Feuerwehrmann und Simon Lüder (2.v.re.) ist zum Oberfeuerwehrmann ernannt. Foto: Nachtweyh
Brände, Sturmschäden, Ölspuren, Hilfeleistungen – die Feuerwehr Westerode ist überall im Einsatz und hat eine wichtige Sozialfunktion im Dorf. Das wurde bei der Jahreshauptversammlung klar. Mit Sorge blickt man in Westerode aber auf Bettingerode.
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Westerode. Nach dem sprunghaften Anstieg der Einsatzzahlen im Jahr 2022 konnte Ortsbrandmeister David Dankert für die Feuerwehr Westerode am Samstagabend – was das Einsatzgeschehen anging – wieder ein „normales Jahr“ bilanzieren: Drei Brandeinsätze, zwei Brandsicherheitswachen und zehn technische Hilfeleistungen, etwa bei Ölspuren oder Sturmschäden, listete Dankert in seinem Bericht für 2023 auf und sprach von einem „eher ruhigen Jahr“. Ereignislos war es aber keinesfalls.
Es verging kein Monat, in dem die Feuerwehr neben ihren regulären Diensten und Lehrgängen nicht irgendwo im Ort gesellschaftlich oder gesellig im Einsatz gewesen ist. „Wir sind ein fester Bestandteil der Dorfgemeinschaft“, fasste Dankert zusammen. Besorgt blicke er deshalb ins Nachbardorf Bettingerode, wo sich 2025 ein existenzielles Problem für die Wehr anbahnt, wenn sich das amtierende Ortskommando nicht erneut zur Wahl stellt . In Westerode kenne man so eine Situation, erinnerte Dankert: „Das ist nicht schön“.
Klarheit für das Projekt „Feuerwehr 2030“
Stadtbrandmeister Axel Breustedt versprach, nichts unversucht zu lassen, um für Bettingerode eine Lösung zu finden. Denn man wisse um die Sozialfunktion einer Ortswehr in einem Dorf. Weil genau solche Szenarien befürchtet worden sind, habe man im Vorjahr das Projekt „Feuerwehr 2030“ gestartet. Die Arbeiten laufen aktuell im Hintergrund, so Breustedt, betonte aber auch, „wir müssen noch in diesem Frühjahr Klarheit haben, wo die Reise hingeht“. Denn es gehe für die Feuerwehr auch um personelle und finanzielle Planungssicherheit.{picture1-6}
Mit Blick auf das Zukunftskonzept der Feuerwehr forderte SPD-Ratsfrau Corinna Blumenthal in ihrem Grußwort eine „offenere Kommunikation“: Es sei wichtig, diese Fragen aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten, um auch den Rückhalt und das Verständnis in der Bevölkerung für künftige Maßnahmen und Investitionen zu schaffen.
100. Geburtstag der Wehr wird im August gefeiert
Ortsbrandmeister David Dankert merkte an, dass es sicher vielfältige Gründe für den Verzicht oder die Abkehr von Führungsaufgaben innerhalb der Feuerwehr gebe und appellierte, dass „alle auch öfter einmal durchatmen und ihre Verbissenheit einfach mal runterfahren“ sollten.
Zwei erfreuliche Nachrichten hatte Dankert am Samstag auch noch: Aus den Neubaugebieten wächst der lange erhoffte Nachwuchs für die Einsatzkräfte in der Kinderfeuerwehr heran. Und am 31. August hat die Ortsfeuerwehr allen Grund zum Feiern, dann begeht sie nämlich ihr 100-jähriges Bestehen.

Das Feuer bei der Firma Elektrocycling in Harlingerode im April vorigen Jahres, bei der rund 120 Feuerwehrleute im Einsatz waren, ist für die Ortsfeuerwehr Westerode einer von drei Brandeinsätzen im Jahr 2023. Archivfoto: Feuerwehr