Open-Air-Stimmung rund um den Kaiser-Wilhelm-Schacht

Joris Hering klingt mal ruppig, mal sanft, aber immer mit dem Gefühl des Augenblicks. Die Besucher genießen den besonderen Open-Air-Abend am Kaiser-Wilhelm-Schacht. Foto: Weiss
Der Rotary-Club Clausthal-Zellerfeld und der Lions-Club Oberharz erwecken ihre zweite Clausthaler Blues-Nacht zu neuem Leben. Mit zwei hochkarätigen Bands wird den ganzen Abend über gefeiert. Der Kaiser-Wilhelm-Schacht erweist sich als richtiger Ort.
Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!
Clausthal-Zellerfeld. Als Gemeinschaftsproduktion verstehen der Rotary-Club Clausthal Zellerfeld und der Lions-Club Oberharz ihre zweite Clausthaler Blues-Nacht am vergangenen Samstag auf dem Gelände des Kaiser-Wilhelm-Schachtes. Der Erlös der Veranstaltung kommt dem Förderverein des Robinson-Spielplatzes zugute.
Nach der ersten Blues-Nacht im Jahre 2018 sollte es eigentlich im Zwei-Jahres-Rhythmus weiter gehen. Corona brachte die Planung jedoch völlig durcheinander. „Wir haben dann praktisch von vorn angefangen“, sagte Wolfgang Albrecht, der im Internet nach neuen Interpreten recherchierte. „Wer mir da gefallen hat, den haben wir eingeladen“, stellte er lakonisch fest.
So kam nun „Hot’n’Nasty“, eine Blues-Band aus Krefeld, in den Oberharz. Die Band besteht bereits seit Beginn der 90er Jahre und gehört zur ersten Liga der deutschen Blues- und Rockszene. Die aktuelle Besetzung besteht aus Gründungsmitglied Malte Triebsch (Gitarre), Robert Collins (Gesang), Dominique Ehlert (Schlagzeug) und Tim Gressler (Bass).

„Hot’n’Nasty“ gilt als eine der besten Blues-Band in Deutschland. Foto: Weiss
„Hot’n’Nasty“ wurde Anfang November mit dem renommierten Preis „Beste Band“ ausgezeichnet. Das aktuelle Album „Burn“ ist seit 2021 im Handel erhältlich. In Fachzeitschriften überschlägt sich das Lob mit Einschätzungen wie „diese Blues-Rock-Granate stellt einmal mehr unter Beweis, warum das Revival dieses Genres sich nicht bloß auf das Mutterland USA begründet“ oder „bei Hot’n’Nastys lodern die Flammen in die Höhe“ und „jedes Stück hat einen eigenen Charakter, und es ist einfach klasse, wie abwechslungsreich und filigran sich die Herrschaften präsentieren“.
Rocken bis in die Nacht
Zuvor spielte „Joris Hering“ auf. Die Berliner Band besteht aus Joris Hering (Gitarre), Michael Felden (Schlagzeug) und Thomas Hering (Bass). Sie stammen aus Halle und Eberswalde. Ihre Spezialität sind deutsche Texte, die man auch versteht. Gestartet vor rund 15 Jahren als Bluesband entwickelt sich die Formation mehr und mehr zu einer Rockband mit eigenem unverwechselbaren Stil. Der Gitarrist und Sänger Joris Hering zählte zur jüngeren Generation der Berliner Blues-Musiker.
Höhepunkte im bisherigen Schaffen der Band waren ihr Support von Canned Heat und Eric Sardinas, die Veröffentlichung von einem Studio-Album (Titel: „Unterwegs“) und von zwei Live-CDs (Titel: „Bootleg“ und „Zwei Null Dreizehn“) sowie das Erreichen des Finales der „German Blues Challenge“ 2014 in Eutin. Ihre Songs klingen mal ruppig, mal sanfter und sind immer mit einer gehörigen Portion Gitarre versehen. Ein besonderes Live-Erlebnis entsteht beim Publikum vor allem deshalb, weil die Band ihre Songs bei jedem Konzert – dem Gefühl des Augenblicks geschuldet – ein Stück weit neu erfindet.
Kaiser-Wilhelm-Schacht richtiger Ort
Engen Kontakt zum Blues hatten alle drei schon früh. Das Mitwirken in verschiedenen Bands in Halle und Leipzig prägte letztlich die eigene Stilrichtung. Joris ist übrigens das technische Genie der Band. Wenn irgendwas nicht funktioniert, er kriegt es wieder hin.
Ein Teil des Nachmittags wurde von „Jan & Friends“ als Vorband bestritten. Zum musikalischen Genuss passte Versorgung mit Speisen und Getränken, für die die Veranstalter ebenfalls gesorgt hatten. Nachtkühle und eine frische Brise ließen später gern zur warmen Jacke greifen. Der Kaiser-Wilhelm-Schacht erwies sich dennoch einmal mehr als die richtige Umgebung für die Veranstaltung.
Kostenlos aufs Handy: Immer top informiert mit den Telegram-Nachrichten der Goslarschen Zeitung!