Oberharzer (50) entblößt Genitalien vor Passantinnen
An der Osteröder Straße, an der Adolph-Roemer-Straße und dem Kronenplatz soll sich der Angeklagte vor Passantinnen entblößt haben. Foto: Knoke
Auf offener Straße soll sich ein 50-Jähriger vor Passantinnen entblößt und teilweise masturbiert haben. Vor dem Amtsgericht sagt er, er habe wegen starken Alkoholkonsums keine Erinnerungen daran. Wegen ähnlicher Taten hat er bereits Vorstrafen.
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Clausthal-Zellerfeld. Amtsrichter Steffen Magerhans musste sich mit einem ungewöhnlichen Straftäter befassen: Einem 50-Jährigen wurde vorgeworfen, sich im August vergangenen Jahres gleich viermal in einer Nacht vor Frauen entblößt und vor ihnen masturbiert zu haben.
Neigung zu exhibitionistischen Handlungen
Der Angeklagte selbst erinnere sich nicht an seine Verfehlungen. Er sei völlig betrunken gewesen, gab er an. Das Besondere an dem Mann aus Clausthal-Zellerfeld ist, dass ihm ein solcher „Ausrutscher“, wie er seine Taten selbst nannte, nicht zum ersten Mal passierte. Sein Vorstrafenregister weist zahlreiche einschlägige Eintragungen auf. Seine Neigung zu exhibitionistischen Handlungen hatte ihm in der Vergangenheit sogar schon eine mehrjährige Freiheitsstrafe eingebracht. Diese wurde seinerzeit in eine Unterbringung in einer Entziehungsanstalt umgewandelt. Und genau das droht dem notorischen Exhibitionisten nun erneut. Voraussetzung dafür ist jedoch ein medizinisch-psychologisches Gutachten. So setzte Richter Magerhans die Verhandlung aus und ordnete die Begutachtung des 50-Jährigen durch einen Sachverständigen an, bevor die Anklagen erneut verhandelt werden.
Angeklagter: „Trinke reichlich“
Dass eine solche Unterbringung in Betracht kommt, eröffnete sich erst in der Verhandlung, in der der arbeitslose Dachdecker sein noch immer bestehendes Alkoholproblem zugab. „Ich trinke seit meinem vierzehnten Lebensjahr, trinke reichlich, manchmal eine Kiste Bier am Abend“, berichtete der 50-Jährige. Am Tatabend habe er mit ein paar Bekannten gefeiert und ordentlich zugeschlagen.
Bei dem Angeklagten scheint zusammen mit dem Alkoholpegel auch der Drang zu steigen, sich vor anderen Menschen, vorzugsweise vor jungen Frauen zu entblößen. Und genau das passierte in jener Sommernacht auf dem Kronenplatz, der Adolph-Roemer-Straße und der Osteröder Straße: Mal hingen seine Genitalien heraus, mal zog er seine Hose herunter und masturbierte. Zum Teil lief er den Frauen hinterher, die sich zu entfernen versuchten. Dabei fuhr er fort, sexuelle Handlungen an sich vorzunehmen. Alle Frauen stellten Strafanträge. Die Zeuginnen mussten wegen der Aussetzung der Verhandlung an diesem Prozesstag noch nicht aussagen. Während ihrer Anwesenheit im Saal wurden sie vom Angeklagten so eingehend gemustert, dass es die Grenzen der Höflichkeit sprengte. Seine letzte Bewährungszeit hatte er gerade ohne erneute Straftaten durchgestanden.