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Erstmaliger Einsatz

Naturfreund organisiert Krötenrettung in Ostlutter

Die Helfer retten Hunderte Tiere, darunter diese beiden Kröten. Foto: Biener

Die Helfer retten Hunderte Tiere, darunter diese beiden Kröten. Foto: Biener

Froschfans sammeln an der L 500 zwischen Lutter und Ostlutter Amphibien. Sechs ehrenamtliche Lebensretter haben sich über die sozialen Medien gefunden und sind ab sofort bei Einbruch der Dunkelheit gemeinsam am Ortseingang Ostlutters unterwegs.

Von Christina Borchers Donnerstag, 06.04.2023, 06:00 Uhr

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Ostlutter. „Endlich, nach vielen Bemühungen, ist es mir gelungen, einige Naturfreunde zu gewinnen, um Amphibien und Kröten zu retten“, ist Lothar Biener erleichtert. Der Naturfreund aus Ostlutter, der die GZ seit Jahren immer wieder mit gelungenen Landschafts- und Tierfotos versorgt, macht sich schon seit langer Zeit Sorgen um die Amphibien, die im Frühling nachts über die L500 zwischen Lutter und Ostlutter kriechen, um zu ihrem Laichplatz zu kommen.

„Seit Jahren werden die hilflosen Tiere totgefahren“, bedauert er. Jetzt aber hat sich eine kleine Gruppe gefunden, die seit einigen Tagen Hunderte von Kröten gesammelt haben.

Wenn man diese Ergebnisse zugrunde lege, dann seien in den letzten Jahren dort wahrscheinlich Tausende Tiere ums Leben gekommen, meint Biener.

Rückkehr der Amphibien zum Geburtsort

„Ich konnte diese Missstände nicht mehr ertragen und bin dann mit Eimer und Warnweste selbst losgegangen, in der Hoffnung, dass noch einige Naturfreunde dazustoßen. Der Angelverein reagierte bisher nicht auf die Problematik, trotz schriftlicher Anfragen. Auch die Feuerwehr konnte keine Helferinnen und Helfer abstellen.“ Erst über die sozialen Medien hätten sich schließlich sechs Personen gefunden, die fast jeden Abend Kröten und anderen Amphibien das Leben retten. „Es gibt hier so zu viel tun, das wir noch weitere Unterstützung benötigen“, appelliert Biener an Einwohner und Naturliebhaber. Schutzzäune für die Tiere gibt es übrigens an der L500 nicht, so sind die Sammler auch auf der Straße unterwegs. Bei Einbruch der Dunkelheit treffen sich die Krötensammler am Ortseingang Ostlutter.

Ellen Krell, Jürgen Ehrenpfordt, Lilly und Lynn Copei und Henry Tiedemann (v. li.) sammeln Kröten, die über die L 500 kriechen, ein. Foto: Biener

Ellen Krell, Jürgen Ehrenpfordt, Lilly und Lynn Copei und Henry Tiedemann (v. li.) sammeln Kröten, die über die L 500 kriechen, ein. Foto: Biener

„Die Amphibien kriechen dorthin, wo sie geboren sind. Möglicherweise zum Rösenteich und zum Kleinen Rösenteich gleich daneben oder auch zum Försterteich mitten im Dorf. Die Kröten, die unten im Dorf gerettet werden, setzen wir in sichere Bereiche am Försterteich“, schildert Biener. Die Einsätze seien zum Teil anstrengend, besonders an regnerischen Tagen. Dann seien Hunderte Tiere unterwegs.
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