Nach Unfall: Peta fordert Kutschenverbot im Landkreis Harz

Ein generelles Kutschenverbot im Landkreis Harz? Foto: picture alliance/dpa | Thomas Warnack
Die Tierrechtsorganisation Peta fordert nach einem Kutschenunfall in Adersleben, bei dem eine 58-jährige Frau verletzt wurde ein generelles Kutschenverbot im Landkreis Harz. Hierfür haben die Tierrechtler ein Schreiben an den Landrat verfasst.
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Adersleben. Am Samstagnachmittag kam es zwischen Adersleben und Deesdorf im Landkreis Harz zu einem Unfall mit einer Kutsche, bei dem eine 58-jährige Frau von der Kutsche gefallen und sich dabei verletzt hat. Dies nimmt die Tierrechtsorganisation Peta zum Anlass, um ein generelles Kutschenverbot im Harz zu fordern.
Wie berichtet, war eine 35 Jahre alte Kutscherin mit ihrem Gespann auf der Landstraße 24 zwischen Adersleben und Deesdorf unterwegs, als sie die Kontrolle verlor und die Kutsche auf einem anliegenden Feld umkippte. Dabei wurde eine 58-Jährige, die auf der Kutsche mitgefahren ist, leicht verletzt. Pferd und Kutsche blieben unversehrt.
Mit einem Schreiben an Landrat Thomas Balcerowski fordert die Tierrechtsorganisation jetzt ein Verbot von Pferdekutschen im Landkreis Harz. „Die Fahrten mit Pferdekutschen führen immer wieder zu Unfällen. Darüber hinaus sind Pferde Fluchttiere, selbst das kleinste Erschrecken kann tragische Konsequenzen haben“, so Annika Lewald, Fachreferentin bei Peta in einer Mitteilung auf der Homepage der Organisation. „Solche Unfälle sollten zu der Erkenntnis führen, dass die Verwendung von Pferdekutschen ein erhebliches Risiko darstellt. Ein Verbot ist der einzige Weg, um schwere Unfälle zu verhindern.“
Nicht die erste Forderung von Peta
Demnach seien in Deutschland im Jahr 2022 vier Menschen bei Unfällen mit Kutschen ums Leben gekommen, mindestens 83 seien laut Peta verletzt worden. Als „mit Abstand häufigste Unfallursache“ gibt die Organisation ein Erschrecken der Tiere an. Zudem weißt Peta darauf hin, dass auch fehlende Sicherungsvorrichtungen wie Gurte, Airbags, mangelhafte Beleuchtung und unzureichende Bremssysteme dazu führen, dass die Unfälle einen schweren Verlauf nehmen würden.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Tierrechtsorganisation nach einem Unfall mit einer Kutsche ein Verbot in der jeweiligen Kommune fordert. So zuletzt zum Beispiel auch nach einem Unfall in Fentberg, im Landkreis Miesbach in Bayern. Dabei wurde eine 62-Jährige von ihrer eigenen Kutsche überfahren und schwer verletzt.