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Starke Detonation in der Nacht

Nach Tat in Seesen: Automatensprenger entkommen

Die Schäden an der Bankfiliale zeugen von einer starken Detonation. Foto: Feuerwehr Seesen

Die Schäden an der Bankfiliale zeugen von einer starken Detonation. Foto: Feuerwehr Seesen

Kriminelle haben nachts einen Geldautomaten der Braunschweigischen Landessparkasse in der Jacobsonstraße in Seesen gesprengt. Die maskierten Täter sind in einer dunklen Limousine vom Tatort geflüchtet und konnten unerkannt entkommen.

Von Lisa Kasemir Donnerstag, 07.09.2023, 06:22 Uhr

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Seesen. Ein lauter Knall schreckte mitten in der Nacht schlafende Anwohner in Seesen auf. Unbekannte sprengten dort einen Geldautomaten der Braunschweigischen Landessparkasse. Sekunden nach der Tat löste um 2.27 Uhr die Brandmeldeanlage des Gebäudes aus und rief die Feuerwehr auf den Plan. Auf dem Weg zur Wache wurden zwei Kameraden Zeugen der Flucht: Ein Feuerwehrmann war auf dem Weg zum Gerätehaus, während neben ihm das mutmaßlich hochmotorisierte Täter-Auto vorbeigerauscht ist, ein anderer war bereits im Feuerwehrhaus, als er quietschende Reifen bemerkte. 

Polizisten haben das Gelände am Morgen abgesperrt. Foto: Feuerwehr Seesen

Polizisten haben das Gelände am Morgen abgesperrt. Foto: Feuerwehr Seesen

Flucht mit hohem Tempo

Anwohner konnten laut Polizei zwei mit Sturmhauben maskierte Täter beobachten. Nach unbestätigten GZ-Informationen sollen die Kriminellen nach der Tat mit einem dunklen Fahrzeug in Richtung Goslar gefahren sein. Bei Neuekrug sollen die Automatensprenger einen Rettungswagen mit hohem Tempo überholt haben und kurz darauf auch einem Fahrzeug der Polizei entgegengefahren sein, das zur ausgelösten Brandmeldeanlage in der Jacobsonstraße unterwegs war.

Zerborstene Scheiben, herunterhängende Kabel: Die Wucht der Explosion richtete einen erheblichen Schaden an. Foto: Eikhorst

Zerborstene Scheiben, herunterhängende Kabel: Die Wucht der Explosion richtete einen erheblichen Schaden an. Foto: Eikhorst

Schnell waren die Einsatzkräfte am Tatort: „Wir haben bei unserer Ankunft einen schwefeligen Geruch und eine helle Rauchentwicklung wahrgenommen. Gasflaschen, wie sie oft für die Sprengung von Geldautomaten genutzt werden, haben wir keine gesehen“, äußert sich Seesens Feuerwehr-Pressesprecher Julian Lunkewitz. Wie die mutmaßlichen Täter den Geldautomaten zur Detonation gebracht haben, ist noch unklar. Auch, ob sie dabei Geld erbeutet haben, steht noch nicht fest.

Die Wucht der Detonation war stark: Zerbrochene Glasscheiben, herunterhängende Kabel und große Risse in den Außenwänden sind vom Parkplatz auf dem Hinterhof zu sehen. „Der Tatort wurde zunächst durch Spezialisten vom Landeskriminalamt untersucht, um sicherzustellen, dass keine Gefahr für die Einsatzkräfte und unbeteiligte Dritte besteht. Weiterhin wurde das Gebäude durch einen Statiker geprüft,“ so die Polizei. Der entstandene Schaden wird auf einen sechsstelligen Betrag geschätzt.

Täter entkommen unerkannt

Die Täter konnten trotz einer groß angelegten Fahndung, an der auch ein Hubschrauber beteiligt war, unerkannt entkommen. Die Beamten ermitteln unter anderem wegen Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion und schwerem Diebstahl.

Polizei sucht Zeugen

Zeugen, die Hinweise auf die Täter und mögliche Fluchtfahrzeuge geben können, werden gebeten sich bei der Polizei in Goslar unter der Telefonnummer (05321) 3390 zu melden.

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