Nach 20 Jahren steht an Neuwallmodens Wehrspitze ein Wechsel an

Noch-Wehrchef Bernhard Neumann (li.) und der stellvertretende Stadtbrandmeister Hartmut Ölmann (re.) statten Neuwallmodens designierten Ortsbrandmeister Ralf Köppelmann mit neuen Schulterstücken aus. Foto: Gereke
Wachwechsel am Neile-Ufer: Nach 20 Jahren an der Spitze der Freiwilligen Feuerwehr Neuwallmoden muss Ortsbrandmeister Bernhard Neumann Ende März sein Amt aus Altersgründen abgeben – und die Aktiven der Wehr hatten einen Nachfolger zu wählen.
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Neuwallmoden. Der 31. März wird nach 20 Jahren an der Wehrspitze – und zuvor sechs Jahren als stellvertretender Ortsbrandmeister –sein letzter Tag als Neuwallmodens Ortswehrchef sein: Aus Altergründen muss Bernhard Neumann, der kurz zuvor 67Jahre alt wird, sein Amt abgeben. Niedersachsens Brandschutzgesetz lässt keine andere Wahl.
Zu seinem Nachfolger wählten die Neuwallmodener Brandbekämpfer Ralf Köppelmann. Seine Stellvertreterin soll Katharina Pieper werden. Beides sind sogenannte Vorschlagswahlen – die endgültige Wahl erfolgt im Stadtrat auf dessen Sitzung im März, wie Hartmut Ölmann informierte. In seiner Funktion als stellvertretender Langelsheimer Stadtbrandmeister hatte er als Wahlleiter fungiert.
Neues Fahrzeug kommt
In seinem letzten Jahresbericht als Ortsbrandmeister erinnerte Neumann an acht Einsätze des vergangenen Jahres – inklusive des Hochwasseralarms vom 23. Dezember, als kurz vorm Weihnachtsfest aufgrund der vom Regen anschwellenden Neile die Aktiven begannen, Sandsäcke zu verteilen. Glücklicherweise blieb Neuwallmoden eine Flutwelle erspart. Das Wasser floss – wenn auch knapp – immer unter der Brücke im Dorf hindurch und die Neile blieb in ihrem Bett.
34 Jahre sei das alte LF 8 der Neuwallmodener Wehr mittlerweile alt, aber der Nachfolger ist bestellt. „Wir werden ein neues Löschfahrzeug bekommen, ein MLF. Das steht für mittleres Löschfahrzeug. Es wird wasserdurchfahrtsfähig sein und Allrad besitzen. Auf einem MAN-Fahrgestell wird der Aufbau von der Firma BTG – Brandtechnik Görlitz erfolgen“, berichtete Neumann. Für das neue Fahrzeug benötigen Fahrer einen Lkw-Führerschein, dazu sei ein Kamerad derzeit in Ausbildung. Die Ortswehr würde aber noch weitere Aktive benötigen, die das neue Fahrzeug steuern dürfen.

Die Geehrten und Beförderten stellen sich mit dem scheidenden Ortsbrandmeister Bernhard Neumann (Mitte) zum Erinnerungsfoto auf. Foto: Gereke
Aktuell zählt die Wehr 94 Mitglieder, darunter sind 26 Aktive. „Für ein Dorf mit insgesamt 270 Einwohnern ist das nicht schlecht“, befand Neumann. Angesichts dieser Zahlen und der Tatsache, dass die Führungspositionen neu besetzt werden konnten, konstatierte auch Ölmann: „Um den Fortbestand der Ortsfeuerwehr ist mir nicht bange.“ Denn die vergangenen Tage hätten auch gezeigt, dass es anders ausgehen könne, wenn sich niemand fände, der bereit sei, Verantwortung zu übernehmen, sagte er mit Blick nach Nauen, wo die Ortsfeuerwehr für ihre Auflösung gestimmt hatte.
Zur Jahreshauptversammlung gehörte auch das Gedenken an den im vergangenen Jahr verstorbenen Brandmeister Werner Kallenbach – Vorgänger von Neumann als Ortsbrandmeister. In seiner Zeit als Wehrchef entstand der Neubau des Feuerwehrgerätehauses Neuwallmoden in Eigenleistung. Ein Fakt, den Bürgermeister Ingo Henze aufgriff. „Das gehört zu den Aufgaben der Feuerwehr nicht dazu“, betonte er. Er verwies noch einmal darauf, wie wichtig jede einzelne Ortsfeuerwehr sei. „Die Kameraden haben die örtliche Kenntnis, sind vielleicht die ein, zwei Minuten schneller am Einsatzort als die Feuerwehr aus dem Nachbarort und können erste helfende Maßnahmen einleiten.“ Mit Blick auf die Neubeschaffung des Fahrzeugs geht der Bürgermeister davon aus, dass es „irgendwann in 2025“ übergeben werden könnte.
Steimker Bach im Fokus
Henze griff auch die Hochwasserproblematik im Dorf auf. Der Bauantrag für die Aufweitung der Neile sei gestellt. Die soll im Flutfall eine Pegelabsenkung um vier bis acht Zentimeter bringen. „Das ist nicht der ganz große Wurf, aber ein Element des Hochwasserschutzes“, merkte der Bürgermeister an. Und er zeigte sich „vorsichtig optimistisch“, dass es in diesem Jahr gelingt, die für das geplante Rückhaltebecken am Steimker Bach benötigten Flächen, das südlich von Lutter entstehen soll, in städtischen Besitz zu bringen. Dann solle auch umgehend dafür der Bauantrag gestellt werden, teilte Henze mit. Denn auch dieses Projekt müsste, um in die Förderung aus dem Sondervermögen Hochwasserschutz des Landes kommen zu können, bis Ende 2027 abgerechnet sein.
Die Jahreshauptversammlung bildete auch den passenden Rahmen für die Ehrungen und eine Beförderung. Phil Joynsen ist jetzt Feuerwehrmann, Alina Köppelmann Hauptfeuerwehrfrau und Kristoffer Fiala Hauptfeuerwehrmann. Ralf Köppelmann erhielt neue Schulterstücke – er trägt jetzt den Dienstgrad Löschmeister.