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Jahresrückblick 2021: Liebenburg

Mysteriöser Mord ohne Leiche

Polizei und Mitglieder der Mordkommission haben in den Wochen nach dem Verschwinden von Karsten M. einige groß angelegte Suchaktionen durchgeführt.

Polizei und Mitglieder der Mordkommission haben in den Wochen nach dem Verschwinden von Karsten M. einige groß angelegte Suchaktionen durchgeführt.

So mysteriös, wie der Fall Manczak begonnen hat, geht er das ganze Jahr über weiter: Am 13. April verschwindet der 51-jährige Ehemann und Vater zweier Söhne früh morgens aus seinem Haus in Groß Döhren und taucht nicht wieder auf. Spuren im Garten lassen auf ein Gewaltverbrechen schließen.

Von Detlef Kühlewind Dienstag, 28.12.2021, 08:00 Uhr

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Döhren. Drei Tage nach dem Verschwinden von Manczak wird sein Fahrzeug auf dem Messegelände in Hannover entdeckt. Die Polizei sucht den Fahrer eines Taxis, das an den Abstellort des blauen VW-Caddy beordert worden ist – die Ermittlungen der Mordkommission „Fortuna“ laufen auf Hochtouren. Einen Monat später vermeldet die Staatsanwaltschaft die vorläufige Festnahme eines50-jährigen Mannes aus Othfresen. Nach intensiver Vernehmung und weiterer Beweissicherung wird der Tatverdächtige in Untersuchungshaft genommen. Der Mann ist bei der Bundespolizei und bestreitet die Tat.

Suchaktionen in Döhren, im Oberharz, auf einem Gelände einer Biogasanlage bei Liebenburg, einer Schachtanlage bei Dörnten sowie auf dem Messegelände in Hannover bleiben erfolglos – Karsten Manczak bleibt verschwunden. Ein Zeugenaufruf in der ZDF-Fernsehsendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ führt zwar zu weiteren Hinweisen, eine heiße Spur ist aber nicht dabei. Auch der Verbleib von Baumaterial, dass der Tatverdächtige gekauft hat, bleibt unklar. Die Polizei vermutet, dass die Baustahlmatten, Rasengittersteine, Bauzaunelemente, Betonfüße und viele Meter Draht genutzt wurden, um den Ablageort der Leiche als Baustelle zu tarnen.

Im August erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den 50-Jährigen. Er soll Karsten Manczak, mit dem er befreundet war, im Garten seines Hauses ermordet haben, weil er der Liebesbeziehung mit dessen Frau im Wege stand. Der Vorwurf lautet: heimtückischer Mord aus niedrigen Beweggründen. Anfang November beginnt der Prozess vor dem Landgericht in Braunschweig. Während der Angeklagte die ihm vorgeworfene Tat leugnet, bemüht sich die Verteidigung bisher vor allem, die Glaubwürdigkeit der Zeugen zu erschüttern. Der Prozess wird in der ersten Januarwoche fortgesetzt.

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