Mini-Häuser sollen Tourismus in Lautenthal ankurbeln

Häuser bis zu 60 Quadratmeter Grundfläche können auf den Mini-Grundstücken errichtet werden. Möglich sind auch eine weitere Etage, ein kleiner Abstellraum direkt am Haus und eine überdachte Terrasse von maximal 10 Quadratmeter Fläche. Foto: Privat
Tiny Houses, also Minihäuser, in Deutschland liegen voll im Trend. Überall werden diese aufgestellt. In Lautenthal will ein Investor im kommenden Jahr eine ganze Siedlung dieser kleinen Häuser errichten, und damit die Übernachtungszahlen steigern.
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Lautenthal. In Lautenthal tut sich was. Nachdem langsam Bewegung in die Ortsmitte rund um den Marktplatz kommt – das Historische Rathaus wird weiter als Hotel betrieben und die Grüne Tanne umfassend saniert – bahnt sich ein weiteres belebendes Element für die Bergstadt im Dornröschenschlaf an. Anlässlich der jüngsten Sitzung des Langelsheimer Bauausschusses stellte ein Bauunternehmer aus Bremerhaven seine Pläne für die Ortsbelebung vor.
„Wie planen am Kurpark den Bau einer Minihaussiedlung“, sagte Uwe Jurkeit. Aktuell in Planung sind 23 Tiny-Houses, wie sie mittlerweile weithin bekannt seien und sich großer Beleibtheit erfreuen. „Für diesen Bereich, auf dem Gelände des ehemaligen Kurhauses, ist diese Nutzung ideal“, glaubt der Projektentwickler, der das Grundstück von der Stadt kaufen möchte. Die Fläche befindet sich noch im Eigentum der Stadt. Die weiteren Verfahrenswege werden seitens der Verwaltung und des Investors abgestimmt, heißt es.
Bis zu 7000 Besucher mehr
Das wäre ein echter touristischer Zugewinn für Lautenthal, findet Jurkeit. Er spricht sogar von einer 25-prozentigen Erhöhung der Übernachtungszahlen in der Bergstadt. Zu den aktuell rund 25.000 Übernachtungen in diesem Jahr würden dann rund 7000 dazu kommen, ist sich Jurkeit sicher. „In dieser Dimension gibt es im Harz kaum Vergleichbares“, betont der Investor. Nach Erschließung des Geländes am Kurpark 2 könnten 23 Minihäuser aufgestellt werden. Die Parzellen würden an Privatleute verkauft werden und dann über einen Vermietungspool über eine überregionale Gesellschaft touristisch vermarktet werden – in den Zeiten, wo die Eigentümer sie nicht nutzen.
Politik unterstützt das Projekt
Die kleinen Häuser werden aktuell mit 80.000 bis 120.000 Euro plus Grundstückspreis veranschlagt. Dauerhaftes Wohnen sei in einer solchen Ferienwohnanlage nicht gestattet. Später könne man die örtliche Gastronomie mit einbinden –insbesondere das Hotel und Restaurant „Berliner Bär“ in unmittelbarer Nähe wäre ein guter Anlaufpunkt für die urlaubenden Parkbewohner, denkt Jurkeit. Die Minihäuser würden komplett fertig angeliefert und die einzelnen Parzellen so vorbereitet, dass die Aufstellung in kurzer Zeit erfolgen könne.
Da das Gelände, der Boden aber belastet ist, sollen die kleinen Häuser auf Schraubfundamente ein wenig abgehoben aufgestellt werden. Ein Bodenaustausch sei daher nicht notwendig, so Jurkeit. Die Präsentation stieß bei den Ausschussmitgliedern auf durchweg positive Resonanz. Auch der anwesende Bürgermeister Ingo Henze signalisierte, das Vorhaben zur touristischen Aufwertung der Bergstadt unterstützen zu wollen. Eine Realisierung noch im kommenden Jahr ist das ehrgeizige Ziel des Investors.

Im Kurpark neben dem Hotel/ Restaurant Berliner Bär soll der Park für Minihäuser möglichst noch im kommenden Jahr gebaut werden, Entwurfsskizze: Büro Jurkeit