Memmert: „Containerdorf nicht für Flüchtlingsunterbringung“

Die Container am DGH vor der Fachwerkkulisse sind ein echter Hingucker. Im Dorf sind damit zusammenhängend aber auch Gerüchte zur Flüchtlingsunterbringung entstanden. Archivfoto: Gereke
Die Sanierung der Schladener Verwaltung geht voran. Andreas Memmert geht davon aus, dass das Containerdorf am Dorfgemeinschaftshaus Ende November Geschichte ist. Gerüchte, dass die Container der Flüchtlingsunterbringung dienen, weist er zurück.
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Schladen. Die Gemeinde Schladen-Werla investiert derzeit insgesamt etwa 1,6 Millionen Euro für die Sanierung des Schladener Dorfgemeinschaftshauses (DGH) und des Hauses C. Letzteres soll zudem weitere Büros im Obergeschoss erhalten. Die Arbeiten gehen laut Bürgermeister Andreas Memmert gut voran. Sie würden sowohl zeitlich als auch kostenmäßig im Rahmen liegen, teilte Memmert mit. Das Haus A mitsamt des DGH sei planmäßig Ende Juni fertig geworden, bis Ende November sollen auch die Arbeiten im Gebäude C fertig sein.
Im Haus C wird derzeit das Dach neu eingedeckt. Dazu haben die Handwerker die alten Ziegel abgenommen – sie sollen nach einer grundlegenden Modernisierung und Sanierung gemeinsam mit anderen gebrauchten Ziegeln wieder verbaut werden, sagte Memmert. „Das schreibt uns nicht nur der Denkmalschutz vor, sondern es ist auch ausgesprochen nachhaltig“, teilte Memmert mit. Manche der Ziegel seien damals sogar in qualitativ sehr hochwertiger Handarbeit gefertigt worden.
Obwohl alle Gebäude der Schladener Verwaltung denkmalgeschützt sind, sei eine energetische Dämmung zum Glück möglich, was künftig nicht nur Heizkosten einsparen werde, sondern auch dem Klimaschutz diene, erläuterte Memmert. Grund für die „grundlegende Sanierung“, die im Herbst vergangenen Jahres startete, sei eine 40-jährige Nutzung der Gebäude und das Fehlen von Büroräumen aufgrund einer Zunahme der Aufgaben der Gemeinde Schladen-Werla in den vergangenen Jahren, führte Schladen-Werlas Bürgermeister weiter aus.
Mehr Tageslicht im Büro
Insgesamt sollen im Haus C sieben neue Büros im Dachgeschoss entstehen. Auch der Brandschutz wird ertüchtigt, wie die Gemeinde mitteilte. Die Rückbauarbeiten im Obergeschoss des Hauses C seien ebenfalls bereits abgeschlossen, nun erfolge der Innenausbau. Außerdem erhalte das Dach neue Fenster, um die Büroräume mit möglichst viel Tageslicht zu versorgen. Den Mitarbeitern aus Haus C, die derzeit in den Bürocontainern ihren Dienst verrichten, gehe es auch bei den heißen Temperaturen „richtig gut“, schilderte Memmert. Denn die Bürocontainer hätten sogar standardmäßig eine Klimaanlage verbaut.

Im Zuge der Sanierung hat der Dachdecker das Dach abgedeckt. Bei der Neueindeckung kommen die alten und weitere gebrauchte Ziegel zum Einsatz. Foto: Jambrek
Auch die Verwaltungsgänge am „Bürocontainer des Vertrauens“, hätten sich mittlerweile eingespielt. Mit Einschränkungen in der Erreichbarkeit sei erst dann zu rechnen, wenn die Mitarbeiter aus den Containern wieder ins Haus C ziehen würden. Den Sommer über sei das jedenfalls nicht geplant, sodass sich keiner der Einwohner wegen des Erledigens von Amtsgeschäften Sorgen machen brauche.
Im Inneren des Gebäudes A finden sich vom Anstrich her nun vor allem „helle, freundliche Farben“ wie beige und weiß, sagte Memmert. So würde auch auf diesem Wege für eine gute Arbeitsatmosphäre gesorgt. Memmert selbst war im Übrigen auch vom Umzug betroffen und arbeitete gemeinsam mit den Angestellten aus Haus A ebenfalls eine Weile aus vom Bürocontainer. Insgesamt leitet er als Verwaltungschef die Arbeit von knapp 200 Beschäftigten, wobei viele auch außerhalb der Gemeindeverwaltung, etwa in den Kindergärten ihren Dienst verrichten. Vom Umzug direkt betroffen waren rund 40 der direkt im Gemeindegebäude beschäftigten Angestellten.
Gerüchte ohne Substanz
Einer Befürchtung von einem Teil der Schladener, dass das Containerdorf am Gemeindeparkplatz der Flüchtlingsunterbringung dienen könnte, trat Memmert entschieden entgegen. Er betonte: „Wir bringen unsere Geflüchteten alle dezentral in Wohnungen unter, denn das ist das beste Konzept.“ Mit einem derart hohen Anstieg der Zahlen Geflüchteter, dass der Wohnraum in Schladen-Werla für diese künftig nicht mehr ausreiche, rechne er nicht. Für Vermieter bestehe die Möglichkeit, jederzeit auf die Gemeinde Schladen-Werla zuzukommen, wenn diese sich vorstellen könnten, Flüchtlinge in ihre Wohnungen einziehen zu lassen. Da die Gemeinde die Wohnungen für die Flüchtlinge anmiete, sei ein rechtzeitiges Eingehen der Mietzahlung Monat für Monat gesichert.
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