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1,6 Millionen Euro Baukosten

Mehr Kohle für den Kreisel in Jürgenohl

Es wird teurer: An der Kreuzung von Bromberger, Ortelsburger und Marienburger Straße soll ein Kreisel gebaut werden.  Foto: Sowa

Es wird teurer: An der Kreuzung von Bromberger, Ortelsburger und Marienburger Straße soll ein Kreisel gebaut werden. Foto: Sowa

Was Goslars Tiefbau-Fachdienstleiter einem besorgten Jürgenohler Fragesteller im Bauausschuss für einen Unfallschwerpunkt im Stadtteil mit auf den Weg gab, wirkte beruhigend. Es dokumentiert einen Trend, der an vielen Baustellen zu beobachten ist.

Von Frank Heine Sonntag, 06.11.2022, 12:00 Uhr

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Goslar. Wenn der Rat dem kräftigen Aufstocken des Baubudgets zustimme, könne der Vertrag mit einem bereitstehenden Unternehmen quasi am nächsten Tag unterschrieben werden. Was Goslars Tiefbau-Fachdienstleiter Mathias Brand einem besorgten Jürgenohler Fragesteller im Bauausschuss am späten Donnerstagabend für einen nachgewiesenen Unfallschwerpunkt im Stadtteil mit auf den Weg gab, wirkte beruhigend. Es dokumentiert aber einen Trend, der gegenwärtig an vielen Baustellen zu beobachten ist.

Die nördliche Marienburger Straße soll aus-, die Kreuzung mit Bromberger und Ortelsberger Straße zum Kreisel umgebaut werden. So hatte es der Rat bereits im März des Vorjahres beschlossen. Auf dem damaligen Preisniveau rechneten die Experten mit rund 960.000 Euro, die der Bau kosten sollte – Pustekuchen. Nach Eingang des Förderbescheides erfolgte die Ausschreibung – mit dem Ergebnis, dass für diese Summe niemand einen Kreisel baut.

Unübersichtliche Stelle

Es ging demnach aber auch eine Offerte ein, die sich auf stolze 1,6 Millionen Euro belief – einschließlich der Ingenieurleistungen, aber eben deutlich teurer. Was tun? „So schnell wie möglich bauen“, sagte der Jürgenohler CDU-Ratsherr Claus Roschanski. Die Stelle sei ein ganz wichtiger Verkehrspunkt in seinem Stadtteil, an dem es aufgrund der Unübersichtlichkeit immer wieder zu Zusammenstößen komme. Erst jüngst sei wieder zweimal der Rettungshubschrauber gelandet. Dieser Einschätzung mochte auch die grüne Gremien-Vorsitzende Sabine Seifarth nicht widersprechen. Sie sprach ebenfalls von einem Unfallschwerpunkt.

Was bedeutet das? Wenn der Rat am 15. November wie erwartet zustimmt – der Bauausschuss war sich einig –, wird trotz der gestiegenen Kosten gebaut. Bislang hatte die Stadt allerdings mit einem Eigenanteil in Höhe von 398.300 Euro kalkuliert. Wenn die Fördermittel in gleicher Größenordnung stiegen – 65 Prozent ist der übliche Schlüssel –, blieben für die Stadtkasse rund 725.000 Euro zu stemmen. Der Politik ist es diese Summe wert.

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