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Letzte Spur vor Restaurant

Maren Holzen vermisst: Ehemann berichtet von mysteriöser SMS

Noch immer ist Maren Holzen aus Braunschweig verschollen. Foto: dpa / Polizei Cuxhaven

Noch immer ist Maren Holzen aus Braunschweig verschollen. Foto: dpa / Polizei Cuxhaven

Seit dem 19. Mai gibt es keine Spur von Maren Holzen aus Braunschweig. Die 53-Jährige ist spurlos auf Neuwerk verschwunden. Ihr Ehemann berichtet von depressiven Zuständen und sorgt sich, dass sie sich zu Fuß auf den Weg zum Festland gemacht haben könnte.

Von Lisa Kasemir Freitag, 02.06.2023, 11:23 Uhr

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Cuxhaven/Braunschweig. Noch immer ist sie spurlos verschwunden und noch immer gibt es kein Lebenszeichen von ihr. Ist Maren Holzen noch auf Neuwerk?

Spontane Wattwagenfahrt

Das Ehepaar Holzen macht über das verlängerte Pfingstwochenende Urlaub in Cuxhaven. Am späten Nachmittag des 19. Mai entscheidet sich die 53-jährige Maren nach einer Radtour mit ihrem Mann, nach Neuwerk zu fahren. Es ist eine von drei Möglichkeiten, die Insel zu erreichen. Dies ist bei Ebbe in zweieinhalb Stunden zu Fuß oder bei Flut mit dem Boot möglich. Die Braunschweigerin entscheidet sich für die Überfahrt mit einem Wattwagen, der von zwei Pferden zum Eiland gezogen wird. Im Gespräch mit „RTL“ erzählt ihr Mann Ingmar Holzen: „Da hat sie wohl einen Wattwagenfahrer ganz spontan gefragt: Ist bei Ihnen noch ein Platz frei?“. Der Braunschweiger entscheidet sich gegen die Tour, weil er an einer Pferdeallergie leide. Gegen 17.15 Uhr soll sie auf den Wagen gestiegen sein. Es ist das letzte Mal, dass Holzen seine Ehefrau lebend sieht. Zunächst scheint nichts ungewöhnlich. Stephan Hertz, Pressesprecher der Polizeiinspektion Cuxhaven, berichtet gegenüber der GZ, dass es des Öfteren vorgekommen sei, dass die Gesuchte zwei oder drei Tage alleine unterwegs war.

Mysteriöse SMS an Ehemann

Laut „RTL“ habe der 55-Jährige kurze Zeit später eine mysteriöse SMS von seiner Gattin erhalten: „Hallo Ingmar! Ich bleibe auf Neuwerk“. „Kurioserweise hat sie noch nie mit Ausrufezeichen geschrieben“, erzählt er. Als das Handy nicht mehr erreichbar ist, geht Ingmar Holzen am 22. Mai zur Polizei und erstattet eine Vermisstenanzeige.

Letzte Spur: Passant sieht Gesuchte vor Lokal

Schnell beginnen die Beamten mit ihrer Arbeit auf der Insel Neuwerk: „Es ist sehr, sehr unwahrscheinlich, dass sie sich noch immer auf Neuwerk aufhält. Auf der Insel leben nur 30 Menschen, dort kennt jeder jeden. Wir haben uns auch bereits mit den Einheimischen, Bootsführern oder auch Wattwanderern unterhalten“, so Pressesprecher Hertz im GZ-Gespräch. Die Polizeibeamten finden heraus, dass ein Passant die Gesuchte vor dem Restaurant „Das alte Fischerhaus“ im Südwesten der Insel gesehen haben soll. Die Polizisten machen auch den Wattwagenfahrer ausfindig, der Maren Holzen auf das Eiland gebracht hat. Dem habe sie erzählt, dass sie auf Neuwerk bleiben wolle. 

Suizid?

Gegenüber „RTL“ äußert sich ihr Ehemann besorgt: „Sie hat ab und zu depressive Zustände gehabt. Wir befürchten das Schlimmste.“ Ingmar Holzen vermutet auch, dass sie ihre Entscheidung widerrufen und sich spontan zu Fuß auf dem Weg zum Festland und ihrer Familie gemacht haben könnte. Denn abends gibt es keine Verbindungen mehr nach Cuxhaven.

Überregionale Hinweise 

Polizeipressesprecher Stephan Hertz erklärt gegenüber der GZ: „Derzeit können wir einen Suizid, einen Unfall, aber auch ein Gewaltverbrechen nicht ausschließen. Das liegt daran, dass wir keinen Anhaltspunkt haben. Nach unserer Öffentlichkeitsfahndung haben wir bereits viele Hinweise erhalten, die sowohl von Neuwerk, aus Cuxhaven, aber auch aus Braunschweig und Bad Bevensen stammen. Diesen Hinweisen sind wir nachgegangen, doch leider war die heiße Spur nicht dabei. Ein Taxiunternehmen aus Bad Bevensen gab an, die Gesuchte möglicherweise befördert zu haben. Doch die Spur hat sich zerschlagen, weil sich herausstellte, dass es eine andere Person war.“ 

Eine Suche nach der Vermissten mit Hubschraubern und Spürhunden ist derzeit nicht geplant: „Das ist nur sinnvoll, wenn es einen ungefähren Anhaltspunkt gibt.“

Hinweis der Redaktion

„Zum Schutz der betroffenen Familien berichten wir normalerweise nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.

Wer unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leidet oder jemanden kennt, der daran leidet, kann sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie ist erreichbar unter der Telefonnummer 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf telefonseelsorge.de.

Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.“

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