Lieferverkehr: Stadt Goslar sammelt Daten

Die Mitglieder der Kaufmannsgilde tauschen sich aus. Foto: Roß
Ein neues Last-Mile-Logistics-Konzept – so richtig konnte beim Gilden-Kaffee der Goslarer Kaufmannsgilde niemand etwas damit anfangen. Die Stadtverwaltung will damit die Weichen für den Lieferverkehr der Zukunft stellen.
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Goslar. Das klingt groß. Mit Last Mile oder letzte Meile ist das letzte Wegstück des Warentransports an die Haustür des Kunden oder in diesem Fall in die Lager der Einzelhändler gemeint. Die Stadtverwaltung will zunächst einen Überblick gewinnen und hat allen Unternehmen in der Innenstadt und dem Gewerbegebiet Gutenbergstraße einen Fragebogen geschickt, um einen Einblick „in den Umfang und die Abwicklung der letzten Meile in Goslar“ zu bekommen, erläutert Stadtsprecherin Daniela Siegl. 73 auswertbare Antworten, die „einen guten Einblick geben“, seien zurückgekommen. Zudem habe die Stadt zwischen dem 17. und 22. April eine Verkehrszählung in der Innenstadt durchgeführt. So sei etwa der ein- und ausgehende Verkehr auf der Astfelder Straße sowie „Fahrzeugbewegungen“ in der Fußgängerzone sowie in ausgewählten Lieferzonen erfasst worden.
Mehrere Workshops
In Workshops soll nun zusammen mit Vertretern des Handels, des Handwerks, der Logistik, der Gastronomie und der Hotellerie an möglichen Verbesserungen für die letzte Meile gefeilt werden. Am 24. Mai geht es los – auch die Kaufmannsgilde ist vertreten. Vorsitzender Tyark Breustedt warb bei seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern darum, möglichst zahlreich bei dem Termin zu erscheinen. Schließlich laufe die Anlieferung bei jedem Geschäft anders ab – vor allem wenn man Betriebe von der Gutenbergstraße mit Altstadt-Häusern vergleicht. Es gab auch kritische Töne: Manche Händler hätten das Anschreiben gar nicht bekommen. Zudem sei nicht gut kommuniziert worden, was die Umfrage überhaupt bezwecken soll.
Autofreie Innenstadt?
Die Befürchtung kursierte unter den Händlern, dass die Erhebung vor allem ein Schritt mehr in Richtung autofreie Innenstadt sein soll, die die Kaufmannsgilde ablehne. Man wolle sich das fertige Gutachten auf jeden Fall ganz genau anschauen, da waren sich die Gildenmitglieder einig.
Die Last-Mile-Studie ist Teil des Vorhabens „Goslar geht voran“ und wird vom Bundesbauministerium gefördert. Die Vorstellung des Konzeptes, das Verbesserungen für den Lieferverkehr in Goslar herausarbeiten soll, ist für die Sitzung des Wirtschaftsausschusses am 29. November vorgesehen.