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143. Galopprennwoche

Letztes Rennwochenende: Das erwartet die Besucher

Vergangenen Sonntag hat Guiri (li) Wutzelmann geschlagen. Wie wird es diesmal ausgehen? Foto: Epping

Vergangenen Sonntag hat Guiri (li) Wutzelmann geschlagen. Wie wird es diesmal ausgehen? Foto: Epping

Die letzten beiden Renntage der 143. Bad Harzburger Galopprennwoche finden am Samstag und Sonntag am Weißen Stein statt. Ganze elf Rennen sind am Samstag geplant. Zusätzlich gibt es am Samstag eine Führung über die Rennbahn sowie ein Ponyrennen.

Samstag, 29.07.2023, 09:00 Uhr

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Frühes Erscheinen ist heute auf der Rennbahn am „Weißen Stein“ geboten, denn das erste Rennen wurde bereits für 10.50 Uhr angesetzt. Fünf Rennen werden bis 12.50 Uhr über den TV-Sender Equidia in rund 12.000 französische Wettannahmestellen übertragen, der Harzburger Rennverein bekommt dafür eine Vergütung im fünfstelligen Bereich.

So kommt es an diesem Samstag zu Pausen zwischen den Rennen, die etwa mit einer Rennbahnführung und einem Ponyrennen gefüllt werden. Es wird somit ein langer Tag, zumal nahezu unmittelbar im Anschluss an die für 17.30 Uhr vorgesehene letzte Prüfung ein Konzert beginnt.

Sportlich ist der Tag kaum zu toppen und wie immer stehen die Highlights der Woche auf dem Programm: Auktionsrennen, Super-Handicaps, dreimal die Viererwette, einmal sogar mit einer garantierten Auszahlung von 55.555 Euro. „Wir wollen ein richtiges Ausrufezeichen setzen“, begründet Rennvereinspräsident Stephan Ahrens diesen mutigen Schritt, denn schließlich muss ja auch ein entsprechender Umsatz zusammenkommen.

Am Samstag findet wieder ein Ponyrennen statt. Wie hier 2013. Foto: Archiv

Am Samstag findet wieder ein Ponyrennen statt. Wie hier 2013. Foto: Archiv

Im vergangenen Jahr wurden an diesem Tag über 500.000 Euro gewettet, das ist diesmal schon ein sehr ambitioniertes Ziel. 16 Starter werden in dem entsprechenden Superhandicap in die Boxen einrücken, viele vierbeinige Bekannte sind dabei. Der lokale Stall Weißer Stein, an dem reichlich Harzer Prominenz beteiligt ist, schickt Agent Sim mit Tommaso Scardino ins Rennen. Zweiter war er vergangenen Samstag in einem Superhandicap, „er sollte allererste Chancen haben“, sagt Trainer Oliver Schnakenberg, wobei ihm sicher niemand widerspricht.

Sportlich steht allerdings das BBAG-Auktionsrennen, das unter dem Label der Braunschweigischen Landessparkasse steht, noch über den Superhandicaps. 37.000 Euro gibt es zu verdienen, startberechtigt sind ausschließlich dreijährige Pferde, die vor zwei Jahren in Baden-Baden im Auktionsring waren. Klare Favoritin ist die Stute Kamand. Aktuell war sie Zweite in der Stuten-Meile in Hamburg, bei einer Wiederholung dieser Leistung wird sie schwer zu schlagen sein.

„Sie steht schon etwas über den anderen Pferden“, sagt denn auch der aus Hannover anreisende Trainer Bohumil Nedorostek, „aber im Harz kann immer viel passieren. Sie muss halt mit der Bahn klarkommen.“ Downtown aus dem großen Stall von Peter Schiergen aus Köln mit Sibylle Vogt im Sattel, Frinton, die von der derzeit auf einer Erfolgswelle schwimmenden Janina Reese in Hannover trainiert wird, und Switsch, der erst vergangene Woche in Harzburg gewonnen hat, sind aber nicht zu unterschätzende Konkurrenten. Letzteren reitet Eduardo Pedroza, der sich für seinen am Sonntag anstehenden Geburtstag ein vorgezogenes Geschenk machen kann.

Das ist am Sonntag geplant

Es war eine relativ entspannte Woche, die Wutzelmann hinter sich hat. Vergangenen Sonntagabend ist er 350 Kilometer von Harzburg aus nach Dänschenburg in Mecklenburg-Vorpommern gefahren worden, dort hat ihn Besitzer Volker Schleusner auf eine seiner weitläufigen Koppeln gestellt. Ausruhen, relaxen, schließlich steht an diesem Sonntag die große Revanche an. Im Seejagdrennen, dem Highlight zum Finale der Rennwoche.

Denn Wutzelmann, der eigentliche König dieser Spezialität im Galopprennsport, ist bei der ersten Ausgabe des Hindernisrennens durch den See entthront worden. Von Guiri, einem Neuling im Nass, der sich als exzellenter Schwimmer entpuppte, mit seinen acht Jahren den fünf Jahre älteren Kontrahenten auf Platz zwei verwies. „Er ist trotz der Niederlage sehr gut gelaufen“, meint Trainerin Anna Schleusner-Fruhriep im Rückblick, „er hat immer noch Spaß an der Sache.“ Und ihr Vater Volker Schleusner sieht auch noch kein Ende der Karriere: „Wenn er weiter gut drauf ist, läuft er auch nächstes Jahr, mit dann vierzehn Jahren.“

Diesmal schwingt sich ein neuer Reiter in den Sattel, Michael Huber, 32 Jahre alter Schweizer von großer Statur und entsprechendem Gewicht. Die geforderten 70 Kilo kann er nicht in den Sattel bringen, ein Kilo Mehrgewicht muss sein Pferd tragen, kein Grund, nicht zu gewinnen. Doch die Konkurrenz besteht nicht nur aus dem in der Vorwoche als Außenseiter erfolgreichen Guiri, den natürlich erneut Sonja Daroszewski steuern wird, auch aus Evander, einem weiteren Schützling von Trainer Christian von der Recke.

Dessen Reiter passierte im ersten Seejagdrennen das Missgeschick, dass er seine Steigbügel verlor und zu Boden musste. Folgenlos, doch wurde der Jockey ausgetauscht, Hakim Tabet reitet. Und der war im Ahrens-Dress, den er erneut überstreifen wird, diese Woche zweimal mit dem überragenden Hürdler Cabot Cliffs erfolgreich. Das Seejagdrennen bildet wie immer den Abschluss des Programms, das nicht ganz so umfangreich ist wie die Samstags-Karte.

Gegen 14.30 Uhr wird ein Grand-Prix-Rennen aus München auf allen Bildschrimen in Harzburg übertragen. Direkt vor dem dritten Rennen, einem Lauf zur Weltmeisterschaft der Amateurrennreiterinnen, die im Harz gastieren. Deutschlands Vertreterin Marie Gast bekam mit Geronimo Soldier allerdings einen Außenseiter zugelost. Wieder einmal im Programm ist auch ein Ex-Aktivenrennen, bei dem mehrere ehemalige Profis in den Sattel steigen. Der prominenteste ist sicher Andre Best, in dessen Rekord immerhin 1177 Siege verzeichnet sind. Ein weiterer könnte hinzukommen, steuert der 53-Jährige doch mit Orihime eine durchaus chancenreiche Teilnehmerin. red

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