Leader-Region Lutter: Prall gefüllter Erwartungsbaum

Bestens gefüllter Saal in der Kurt-Klay-Schule. Das Interesse an einer aktiven Dorfgestaltung ist groß und auch die Beteiligung an den Workshops war sehr engagiert. Fotos: Neddermeier
Informationen und eine Einführung ins Thema bildeten in Lutter Ende vergangener Woche den Auftakt zum Start des Leader-Förderprogramms im Neiletal. In Kurz-Workshops konnten die rund 70 Teilnehmer ihre Ideen für ihren Ort vorstellen.
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Lutter. Der Saal in der Kurt-Klay-Schule war am Freitagabend bestens gefüllt. Rund 70 Interessierte lauschten zunächst den Ausführungen von Kim Anna Preuß und Wolfgang Kleine-Limberg vom Büro „Mensch und Region“, das sich mit nachhaltigen Prozessen in der Regionsentwicklung befasst. Als sogenannte Leader-Region Westharz gehört das Neiletal mit Lutter, Ostlutter und Nauen aber auch Hahausen und Wallmoden von jetzt an bis zum Jahr 2027 zum Fördergebiet. Wie auch die Städte Seesen und Braunlage, Clausthal-Zellerfeld und Liebenburg. Auch dort werden Informationsveranstaltungen wie am Freitag in Lutter durchgeführt.
2,1 Millionen im Topf stehen bereit
Bürgermeister Ingo Henze, der mit der Stadt Langelsheim bereits gute „Leader-Erfahrungen“ sammeln konnte, zeigte sich weniger überrascht über die große Teilnehmerzahl als Mitorganisator Jens Laudi. „Das ist ein Förderprogramm, bei dem nicht die Städte oder Kommunen Vorschläge und Ideen einbringen, sondern Vereine, Verbände oder gerne auch Privatpersonen“, betonte Henze. In der jetzt gestarteten Leader-Region Westharz stehen für die kommenden vier Jahre 2,1 Millionen Euro zur Verfügung. Von der minimalen Fördersumme in Höhe von 750 Euro bis zur Maximalförderung von 100.000 Euro reicht das Spektrum. Notwendig ist eine öffentliche Co-Finanzierung in Höhe von 20 Prozent der gewährten Summe. Rein private Projektierer bekommen 30 Prozent vom Fördersatz.
Kleiner Haken am Programm sei die Tatsache, dass es sich um ein sogenanntes Erstattungsverfahren handele, bekannte Projektmanagerin Kim Anna Preuß. Heißt: Die jeweiligen Projektkosten müssen erst einmal vorgestreckt werden, und die Erstattung könne einige Monate dauern. Zuständig für die Verteilung und Auszahlung der Fördergelder ist das Amt für regionale Landesentwicklung in Braunschweig.
Ideensammlung bereits angelaufen
Ganz ohne Bürokratie gehe es auch im Fall der Leader-Gelder aus einem europäischen Fördertopf nicht. Dazu sagte Wolfgang Kleine-Limberg ein wenig salopp: „Das Amt will das Geld loswerden und ist uns wohlgesonnen.“ Die Veranstaltungsteilnehmer wurden im Anschluss an die Erläuterungen in Gruppen aufgeteilt und brachten in Form von halbstündigen Workshops ihre Ideen mit ein.

Andreas Kuckelkorn wünscht sich ein solidarisches Landwirtschaftsprojekt.
Projekte im Sinne des Hochwasserschutzes standen hoch im Kurs aber auch das Thema Mobilität – da insbesondere von Senioren. Aber auch Projekte im Sinne einer intensiven Jugendarbeit füllten die Liste. Neben dem Vorschlag zur Einführung einer solidarischen Landwirtschaft, unter anderem eingebracht vom Grünen-Ratspolitiker Andreas Kuckelkorn, sind auch Initiativen zur Förderung der Dorfgemeinschaften gefragt. Herzstück des Leader-Programms ist ein regionales Entwicklungskonzept (REK), das gemeinschaftlich erarbeitet werden soll. Bei den fünf Handlungsfeldern geht es um gutes Leben in der Region, um eine zukunftsfähige Siedlungsentwicklung, aktiven Klimaschutz, die Stärkung der regionalen Wirtschaft und des Tourismus sowie um eine lebendige Kultur und Gemeinschaft. Eine lokale Aktionsgruppe entscheidet über die Förderfähigkeit von Projekten. Ortsratsmitglied Jens Laudi, der mit Klaus Kubitschke im Bereich Lutter die Projekte koordiniert, zeigte sich hoch zufrieden mit dem Aufschlag in Lutter mit vielen spannenden Ideen. Ein weiteres Treffen ist für den 16. März ab 19 Uhr geplant. Der Ort wird noch bekannt gegeben.