Langelsheimer Schützenhaus runderneuert

Elias Julien Englisch legt an und zeigt sich beim Tag der offenen Tür im September vergangenen Jahres sichtlich angetan vom neuen Schützenstand in Langelsheim. Foto: GZ-Archiv
Mit einem Tag der offenen Tür präsentierte die Langelsheimer Schützengesellschaft ihr saniertes Schützenhaus. Für rund 460.000 Euro wurden die Schießanlagen auf den neuesten Stand gebracht und mittels Fahrstuhl Barrierefreiheit hergestellt.
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Langelsheim. War Schützenchefin Astrid Rothhardt zu Beginn noch ein wenig nervös, so legte sich im Laufe des Nachmittags die Anspannung und wandelte sich in pure Freude. Am vergangenen Samstag präsentierte die Schützengesellschaft Langelsheim nach vielen Monaten der Bautätigkeit ihre neue und aufwendig umgestalte Heimstätte an der Kastanienallee.
Nach drei Jahren der Planung, des Wartens und der Umsetzung, sind die Schießsportanlagen jetzt endgültig fertig. Und das barrierefrei mit Fahrstuhl. Eine Sonderanfertigung, die den Gegebenheiten des Schützenhauses mit mehreren Ebenen, Rechnung trägt. Allein der Aufzug hat rund 70.000 Euro gekostet. Die gesamten Maßnahmen in und um das Schützenhaus belaufen sich am Ende auf rund 460.000 Euro. Der Verein muss rund 50.000 Euro davon selbst stemmen – der Rest kommt aus Fördermitteln und Spendentöpfen.
Einzigartige Anlage
Der Schützenverein hatte im März vergangenen Jahres seine europaweit einzigartige Schießsportanlage für Blinde und Sehbehinderte eröffnen können. Durch die Erweiterung mit elektronischer Zielerfassung können sehbehinderte und blinde Menschen an dieser Anlage schießen. Die Luftgewehrhalle des Schützenhauses ist jetzt über eine elektronische Zielerfassung digitalisiert. Beeindruckt von den Neuerungen zeigte sich auch Günter Schwarzer aus Bad Harzburg, dessen Lebensgefährtin Ruth Knocke lange Jahre bei den Langelsheimer Schützen aktiv war und auch nationale Erfolge feierte. Schwiegermutter Anna Knocke hatte 1962 die Frauenabteilung bei der SG gegründet. Sohn Peter Knocke erinnert sich noch gut an diese Zeit, als das Schießen bei Wind und Wetter noch im Wald stattgefunden hat.
„Der Umbau des Schützenhauses mit den vielen modernen und zeitgemäßen Neuerungen hat mir noch einmal einen Schub gegeben“, sagt der 78-jährige, ehemalige Vereinsvorsitzende anerkennend. „Da freut man sich wieder ganz besonders, zu den Schießabenden zu gehen. Viel Spaß hatte auch der achtjährige Elias Julien Englisch, der mit seinen Großeltern zum Tag der offenen Tür gekommen war. Er könne sich durchaus vorstellen, mal in den Schützenverein einzutreten, so der Langelsheimer Schüler.

Große Freude über die posthume Ehre für Herbert Lindauer. Elfriede Lindauer (Bildmitte), Tochter Christiane (links) Enkelin Lea mit Schützenchefin Astrid Rothhardt vor dem Herbert-Lindauer-Stand . Fotos: Neddermeier
Lindauer-Schießstand
Mit einem kleinen Festakt wurde der Pistolenstand in den „Herbert-Lindauer-Stand“ umgewidmet. „Damit soll die jahrzehntelange Arbeit von Herbert Lindauer, insbesondere für die Pistolenabteilung gewürdigt werden“, sagte Astrid Rothhardt im Zuge der hochemotionalen Enthüllung des Schildes. Der langjährige Schießsportleiter Herbert Lindauer war am 22. Februar 2020 im Alter von 80 Jahren verstorben. Das Sportpistolenschießen sei die große Leidenschaft des Abteilungsleiters gewesen. Viel Unterstützung habe er von seiner Frau Elfriede und auch von Tochter Christiane und Enkelin Lea bekommen.
„Liebe Elfriede – danke, dass Du Deinen Herbert mit uns geteilt hast“, sagte Rothhardt den Tränen nah. Elfriede Lindauer half der Vorsitzenden bei der feierlichen Enthüllung des Schildes über dem Eingang des Pistolenschießstandes und zeigte sich dabei tief gerührt über diese besondere Ehre.