Langelsheim: Eine Million Euro für Digitalisierung an Grundschulen

Schulleiterin Simone Maibaum (rechts) und die angehende Lehrerin Milena Müller haben Spaß an der neuen Technik und haben diese auch schon gelegentlich im Unterricht eingesetzt. Die Schüler finden es gut, mögen aber auch noch den Umgang mit Kreide und Schwamm. Foto: Neddermeier
Digitalisierungsoffensive in Langelsheim: Die fünf Grundschulstandorte in Langelsheim, Lutter, Astfeld, Wolfshagen und Lautenthal sind umfangreich mit iPads und Whiteboards ausgestattet worden. Dafür sind rund eine Millionen Euro investiert worden.
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Lautenthal. Schon vor der Fusion von Langelsheim und Lutter war die Digitalisierung an den Schulen im alten und neuen Stadtgebiet angeschoben worden. Jetzt konnte Langelsheims Bürgermeister Ingo Henze freudig verkünden, dass der erste umfassende Digitalisierungsprozess abgeschlossen wurde. „Rund 960.000 Euro hat dieser Prozess gekostet“, berichtet Bürgermeister Ingo Henze. Am Grundschulstandort in Lautenthal musste dazu auch noch einiges in die „IT-Infrastruktur“ investiert werden.
Rund 150.000 Euro wurden noch einmal in die ausreichende Verkabelung und neue LED-Beleuchtung an der Grundschule in der Bergstadt investiert. Zusätzlich wurden die Decken der Klassenräume gedämmt, sodass eine deutlich bessere Akustik spürbar ist, die für eine Entlastung bei Lehrern und auch Schülern sorgt. Das können die angehende Lehrerin Milena Müller und Schulleiterin Simone Maibaum bestätigen.
243 iPads jetzt verfügbar
Auch die eingerichtete Abdeckung sorgt jetzt ebenso am Schulstandort Wolfshagen wie auch in Langelsheim, Lutter und Astfeld für ausreichend Verbindungsstärke. Nach der „Digitalisierungsoffensive“ können die Schulen im Stadtgebiet jetzt auch mit 243 iPads arbeiten. 111 davon konnten bereits im Zuge des Digitalisierungspaktes und neun über Spenden angeschafft werden. „Die Kinder finden es gut und kommen schon recht gut mit den Geräten zurecht“, sagt Simone Maibaum, die Leiterin der Grundschulstandorte in Wolfshagen und Lautenthal.
Mit einem Klassensatz von 25 iPads könne an einem Tag jeder Schüler damit arbeiten. Jeder Standort verfügt über 25 Geräte. Der Unterricht wird jetzt auch verstärkt mit Smart- oder Whiteboards –also digitalen Tafeln durchgeführt. Insgesamt sind 39 digitale Tafeln zur Verfügung gestellt worden. Aber auch die althergebrachten Kreidetafeln sollen noch eingesetzt werden. Im kommenden Jahr werden Lehrer und Schüler sich allmählich noch intensiver mit der neuen digitalen Technik vertraut machen. Experimentiert wurde schon fleißig in der Adventszeit mit weihnachtlichen Motiven. Anfang Januar steht für die Pädagogen noch eine Einweisung über die Potenziale der iPads auf der Agenda.
„Wir werden aber auch darauf achten, dass die Schüler einen dosierten Umgang haben und auch in Bezug auf die Tücken der sozialen Medien sensibilisieren“, betont Simone Maibaum. Die Schüler müssten auch geschützt werden vor unlauteren Machenschaften und Angeboten im weltweiten Netz. „Es geht auch darum, die Medienkompetenzen zu stärken“, betont Milena Müller. „Dazu müssen wir Lehrer möglichst immer einen Steinwurf voraus sein gegenüber den Schülern“, ergänzt Simone Maibaum, dazu seien die schulinternen Fortbildungen wichtig.

Grafikdesign: Die Lautenthaler Grundschüler experimentieren mit der neuen Technik. Foto: Neddermeier
Alle verfügen über die gleiche Technik
Im neuen Jahr werde man schauen, welche Lern-Apps sinnvoll sind, um den Unterricht zu vereinfachen oder die Vermittlung von Inhalten zu unterstützen. Die Online-Lernangebote Antolin und Anton sind bei den Schülern bereits vielfach im Einsatz – in der Schule auf dem Handy oder den Laptops eines Elternteils. „Wir werden darüber hinaus schauen, welche weiteren Apps sinnvoll für den Einsatz an der Schule sind“, sagt Maibaum. Hier gebe es einen guten Austausch mit den anderen Schulstandorten im Nordharz, die hier und da schon einen Schritt weiter seien.
„Wichtig im Zuge der Umsetzung des umfassenden Digitalisierungsprozesses war uns, dass alle Schulen am Ende über die gleiche Technik verfügen“, sagt Ingo Henze und fügt hinzu: „In den Grundschulen sollen weiterhin natürlich auch andere Kompetenzen wie Lesen und Schreiben oder Mathematik unterrichtet werden.“ Nach fünf Jahren wird evaluiert, ob weiterer Digitalisierungsbedarf an den Schulen besteht.