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Standortmarketing

Landkreise Goslar und Harz werben um Rückkehrer

Rückkehrertag im Kreishaus Goslar: An Ständen informieren Unternehmen, Verbände und Kommunen von den Vorzügen der Region und ihrer Organisation und werben für den Standort Harz. Foto: Strache

Rückkehrertag im Kreishaus Goslar: An Ständen informieren Unternehmen, Verbände und Kommunen von den Vorzügen der Region und ihrer Organisation und werben für den Standort Harz. Foto: Strache

Standortmarketing haben die Landkreise Goslar und Harz am Dienstag zeitgleich betrieben: Mit ihren Rückkehrertagen in Goslar und Blankenburg haben sie Firmen, Kommunen und Organisationen Gelegenheit gegeben, um Arbeitskräfte und Neubürger zu werben.

Von Oliver Stade Mittwoch, 28.12.2022, 09:00 Uhr

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Goslar. Auf einen wie Lars Otto haben die 40 Aussteller beim ersten Rückkehrertag im Landkreis Goslar am Dienstag gewartet. Der 31-jährige Anlagenführer stammt aus Langelsheim, er hat die Region aber vor sieben Jahren verlassen – und er überlegt nun, zurückzukommen. „Wenn alles passt“, wie er sagt.

Der 31-Jährige lebt in Kaufbeuren im Allgäu und würde in den Harz heimkehren, wenn er ein Angebot bekommt, das so gut ist, „dass ich meinen unbefristeten Job aufgebe“, sagt Otto. Erfahren hat er vom Rückkehrertag von seinem Vater. Der so, verrät Lars Otto, habe eigentlich nicht gewollt, dass er den Harz überhaupt verlässt.

 

Rückkehrwillig: Lars Otto (li.) besucht mit seinem Bruder Hagen die Rückkehrermesse. Er kann sich vorstellen, wieder im Harz zu leben und zu arbeiten. Foto: Stade

Rückkehrwillig: Lars Otto (li.) besucht mit seinem Bruder Hagen die Rückkehrermesse. Er kann sich vorstellen, wieder im Harz zu leben und zu arbeiten. Foto: Stade

Lars Otto ist kein Einzelfall: Auch die 48-jährige Friseurmeisterin Jacqueline Cassel will wieder zurück in den Harz. Ihr Geschäft in Hannover gibt sie auf, um Anfang März nach Wernigerode zu ziehen. Sie möchte sich auch beruflich neu orientieren und könnte sich vorstellen, in einer Verwaltung zu arbeiten oder als Lehrerin umzusatteln.

Fachkräftemangel herrscht überall

Gesucht werden Arbeitskräfte derzeit überall, es gibt kaum einen Stand an diesem Dienstag im Kreishaus, an dem kein Personalbedarf herrscht. Bei Alape, Produzent hochwertiger Waschbecken und Waschtische in Hahndorf, steht Personalreferentin Nicole Kronenberg mit zwei weiteren Mitarbeitern. „Die Region finde ich großartig“, sagt sie und erklärt, der Harz sei viel besser als sein Ruf.

Auch Klinikbetreiber Asklepios hat Mitarbeiter geschickt. Amanda Körber und Bianka Bauer, beide Pflege-Bereichsleiterinnen, halten nach „Fachkräften“ Ausschau, aber auch nach Auszubildenden für die Pflegeschule.

Von 11 bis 15 Uhr haben sich die Unternehmen, aber auch Organisationen wie der Harzer Tourismusverband und Kommunen wie die Städte Goslar und Bad Harzburg sowie der Landkreis im Kreishaus präsentiert. Für die Kurstadt hält Edda Schaper aus der Wirtschaftsförderung Ausschau nach Rückkehrwilligen. „Jede Kommune braucht Fachkräfte“, sagt sie. Bad Harzburg habe sich sehr gut entwickelt. „Das wollen wir zeigen.“ Veranstaltet wird der Rückkehrertag von den Wirtschaftsförderverbänden Pro Goslar, Wirego und Rewimet, um Standortmarketing zu betreiben.

40 Organisationen in Kloster Michaelstein

Im Harzkreis war es bereits der dritte Rückkehrertag, im Kloster Michaelstein haben sich am Dienstag ebenfalls rund 40 Organisationen präsentiert. Friseurmeisterin Cassel etwa hat nach ihrem Rundgang und den Gesprächen in Goslar auch die Parallelveranstaltung besucht. Stichwort Arbeitskräftemangel: Etrifft gegenwärtig nicht nur Unternehmen und Behörden. In Goslar sind auch Bildungseinrichtungen dabei. Otto Brinkmann, Leiter der Berufsbildenden Schulen in der Baßgeige, und Mitarbeiter Roman Saß berichten von sieben offenen Stellen. Immerhin würden aber mittlerweile zwei Bewerbungsverfahren laufen.

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