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Halbzeitbilanz in Bad Gandersheim

Landesgartenschau zählt bislang mehr als 210.000 Besuche

Es grünt und blüht an den Ufern der umgestalteten Osterbergseen in Bad Gandersheim. Bislang strömten über 210.000 Besucher auf das Gelände der Landesgartenschau. Foto: Gereke

Es grünt und blüht an den Ufern der umgestalteten Osterbergseen in Bad Gandersheim. Bislang strömten über 210.000 Besucher auf das Gelände der Landesgartenschau. Foto: Gereke

Halbzeit bei der Landesgartenschau (Laga) in Bad Gandersheim: Seit genau 93 Tagen läuft die Laga, genauso viele Tage liegen noch vor ihr. Geschäftsführerin Ursula Hobbie blickt zufrieden auf die erste Hälfte zurück mit zehntausenden Besuchern.

Von Andreas Gereke Samstag, 15.07.2023, 15:45 Uhr

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Bad Gandersheim. Mehr als 210.000 Besucher zählt die Landesgartenschau in Bad Gandersheim zu ihrer Halbzeit.  Diese Zahl präsentierten die Veranstalter am Freitag. „Zur Eröffnung schien die Sonne, das war ein Start nach Maß. Die Resonanz war von Beginn an sehr positiv!“ Das Wetter sei zwar in den ersten Wochen keine Hilfe gewesen, doch seit die Temperaturen anhaltend frühlingshafte Größenordnungen erreicht hatten, herrsche reger Betrieb. „Das Konzept der ,Garten.Fest.Spiele.‘ geht voll auf! Wir sind sehr zufrieden“, wird Hobbie in einer Laga-Mitteilung zitiert.

„Kalkulationsgrundlage für die Wirtschaftlichkeit der 7. Niedersächsischen Landesgartenschau sind 450.000 erwartete Besuche. Zur Halbzeit können wir sagen, dass wir mit mehr als 210.000 Besuchen voll im Plan liegen, zumal die besucherstarken Monate erst jetzt beginnen“, so die Geschäftsführerin.

Die Sonne brennt beim sommerlichen Laga-Besuch. Da ist die Wahl der richtigen Kopfbedeckung nicht unwichtig. Foto: Gereke

Die Sonne brennt beim sommerlichen Laga-Besuch. Da ist die Wahl der richtigen Kopfbedeckung nicht unwichtig. Foto: Gereke

Denn traditionell beschere die Ferienzeit mehr Gäste. Voraussetzung ist allerdings, dass das Wetter mitspielt. „Zu heiß darf es auch nicht werden, denn dann bleiben auch die Besucher weg“, weiß Laga-Pressesprecher Frank Terhorst. Immerhin findet die Gartenschau auf einem Bestandsgelände, das alte und hohe Bäume bestimmen, die Schatten bieten, statt und nicht auf einer renaturierten Altlast, auf der sich die Natur erst entwickeln muss.

„Nie damit gerechnet“

Die gute Resonanz auf die Laga hatte sich bereits im Vorfeld angedeutet: „Schon zum Start waren 9000 Dauerkarten verkauft und darauf waren wir sehr stolz. Anfang Juni konnte die Gartenschau den 10.000. Dauerkarten-Inhaber begrüßen. Rein rechnerisch hatte also jeder Bad Gandersheimer ein Ticket für die gesamte Laufzeit der Laga erworben“, so Hobbie. Üblich sei, dass 20 bis 25 Prozent der Bewohner des ausrichtenden Ortes Dauerkarten kauften. Die Laga sei in der Region angekommen. So nutzten auch Fans aus dem Umland das Dauerticket. „Stand heute sind es sogar schon über 11.000 verkaufte Dauerkarten – damit habe ich selbst nie gerechnet“, so Hobbie.

„Das Dauerticket ist gerade jetzt im Sommer mit Blick auf unser Sole-Naturfreibad für alle aus der näheren Umgebung attraktiv“, findet Hobbie und stellt fest: „Das neue Freibad hat sich zu einem Publikumsmagneten entwickelt.“ Seitdem die Wassertemperatur die 20-Grad-Marke überschritten hat, tummeln sich im „Wattenmeer an der Gande“, das über einen Strandbereich und einen Wasserspielplatz verfügt, zahlreiche Badegäste.

Zu jeder Gartenschau gehört eine Blumenhalle: Floristen gestalten sie alle zwei Wochen zu wechselnden Themen um.

Zu jeder Gartenschau gehört eine Blumenhalle: Floristen gestalten sie alle zwei Wochen zu wechselnden Themen um.

Im Mittelpunkt steht aber der neu gestaltete Kurparkbereich rund um die Osterbergseen und entlang der Flüsse Gande und Eterna. Besonders die Bad Gandersheimer seien auf „ihr“ Gelände gespannt gewesen. Kein Wunder, hatten sie doch durch die Verschiebung ein Jahr länger als gedacht warten müssen, bis sie wieder um die Osterbergseen flanieren können. „Da war schon eine gewisse Skepsis zu spüren: Wie wird es aussehen? Wird alles rechtzeitig fertig? Aber mit der Eröffnung konnten sogar einige der größten Kritiker überzeugt werden, und manche sind zu echten Fans geworden!“, bilanziert Hobbie. „Wir haben eine super Akzeptanz in der Stadt und im Landkreis Northeim. Diese zum ganz überwiegenden Teil zufriedenen Besucher – das sagen auch die Reaktionen in den sozialen Netzwerken – sind natürlich gute Multiplikatoren, sodass ich auch für die zweite Halbzeit sehr optimistisch bin.“ Und wie kommentierte doch gestern eine Besucherin aus Hannover das Ausstellungsgelände: „Man spürt, dass hier Liebe drin steckt.“

„Nerv der Zeit getroffen“

60.000 Stauden bieten den Besuchern derzeit ein farbenprächtig blütenreiches Bild. Zudem setzen 25.000 bunte Sommerblüher bis zum Ende der Laga farbliche Akzente. Auf großes Interesse würden auch die sechs Themengärten stoßen. „Ob im Sauna- oder Therapiegarten, ob knallrotes Hexenhäuschen oder Recyclingbeet, dort lassen sich Besucher für den heimischen Garten inspirieren“, wird Kai Schönberger, Prokurist und Landschaftsplaner, in der Mitteilung zitiert. „Zudem freuen wir uns, dass wir mit unserem Pflanzkonzept den Nerv der Zeit getroffen haben. Die Staudenpflanzungen, die sich aus natürlich vorkommenden Pflanzengesellschaften zusammensetzen, heben sich ab von Schmuckrabatten, sind aber gerade im Hinblick auf die Nachnutzung ein wesentlicher Aspekt. Dass dieses Thema nicht nur verstanden, sondern begeistert aufgenommen wird, freut uns sehr. Haben wir uns im Team doch gemeinsam vorgenommen, ein Grünes Wohnzimmer mit besonderer Wohlfühlatmosphäre zu schaffen.“

Einer der architektonischen Hingucker auf dem Laga-Gelände: der Rundsteg mit den Wasserfontänen in der Mitte. Foto: Gereke

Einer der architektonischen Hingucker auf dem Laga-Gelände: der Rundsteg mit den Wasserfontänen in der Mitte. Foto: Gereke

Ein buntes Veranstaltungsprogramm prägt die Laga zudem. Hervorzuheben sei das „Grüne Klassenzimmer“, das durch die landkreiseigene Kinder- und Jugendstiftung realisiert werden konnte, so Hobbie. Hier stehen spielerisches Entdecken, Beobachten und Erforschen der Umwelt im Vordergrund, aber auch die kritische Auseinandersetzung mit den durch den Menschen verursachten Einflüssen und Auswirkungen. Erstmalig auf einer Laga würden im Rahmen des „Grünen Klassenzimmers“ auch Kurse für Erwachsene angeboten.

Noch bis zum 15. Oktober empfängt die Gießkanne zum Laga-Besuch. Foto: Gereke

Noch bis zum 15. Oktober empfängt die Gießkanne zum Laga-Besuch. Foto: Gereke

Auf der Seebühne war das große Schlager-Wochenende mit Anna-Maria Zimmermann als Headliner ein Erfolg. „Auch die Themenwochenenden wie das Römerwochenende in Kooperation mit dem Harzhorn lockten die Besucher. „Über allem aber steht in Sachen Resonanz das Blaulicht-Wochenende, auf dem sich Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst oder THW präsentierten. Dabei wirkten die Ehrenamtlichen als Multiplikatoren, die wiederum Familien und Freunde anlockten, schätzt Terhorst. „Solche Events lassen sich nur mit der tatkräftigen Unterstützung von engagierten Partnern, Förderern und Sponsoren auf die Beine stellen.“

Die Programm-Highlights der zweiten Häfte

Für die zweite Laga-Hälfte hält das Programm einiges parat: So soll es einen Kindertag samt Taschenlampenkonzert mit der Gruppe Rumpelstil am 2. Oktober geben. Die A-capella-Gruppe LaLeLu will am 22. September ihr stimmliches Können unter Beweis stellen. Außerdem steigt am 30. September eine NDW-Party mit Markus. Am 19.August wird es mit „Heavysaurus - Dino-Rock für die ganze Familie“ auch wieder eine Veranstaltung für die komplette Familie geben. „Außerdem werden wir die von vielen lange vermissten Lichterwochen vom 1. bis 17. September wieder aufleben lassen und das Gelände um die Osterbergseen stimmungsvoll illuminieren“, so Hobbie.

Zudem kommen Bernd Hoëcker und Wigald Boning (5. August) und Hans Joachim Heist alias „Gernot Hassknecht“ mit seinem Heinz-Erhardt-Abend (20. Juli) auf die Laga in die Roswithastadt. „Die Auftritte sind im Laga-Eintrittspreis beinhaltet“, informiert Terhorst.

 

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