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Goslars Politik ist sich einig

Kriterien für Sportförderung müssen überarbeitet werden

Beim Stadtderby musste sich der SV Rammeslberg dem GSC geschlagen geben. Auch bei der Sportförderung durch die Stadt hat der GSC die Nase vorn. Aber ist das gerecht? Foto: Gietemann

Beim Stadtderby musste sich der SV Rammeslberg dem GSC geschlagen geben. Auch bei der Sportförderung durch die Stadt hat der GSC die Nase vorn. Aber ist das gerecht? Foto: Gietemann

Ja, spätestens seit der Energiekrise gehören die Sportförderzuschüsse zur Überarbeitung auf die politische Agenda. Da ist sich Goslars Politik einig. Aber nach welchen Kriterien soll es gehen? Und was ist in der Vergangenheit schief gelaufen?

Von Frank Heine Donnerstag, 24.11.2022, 09:30 Uhr

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Was die CDU in einem Ratsantrag fordert, war am Dienstagabend im Ausschuss für Sicherheit, Ordnung und Sport unstrittig. Aber nach welchen Kriterien soll es gehen? Und was ist in der Vergangenheit schief gelaufen?

Norbert Schecke

Norbert Schecke

Soll die Spielklasse entscheiden? Die Mitgliederstärke? Oder doch wieder die Flächen? Was Norbert Schecke (CDU) zuletzt auf den Fußballplätzen der Region gehört hatte, ging wild durcheinander. Zugestanden: Der Antrag seiner Fraktion sei durch die Energiekrise getrieben gewesen. Jetzt kristallisiere sich aber immer mehr heraus, dass es um grundsätzliche Kriterien gehen müsse. „Ich bin sattevoll mit dem Thema“, gab Vorsitzender Manfred Dieber (SPD) zum Besten. Immer würden einige benachteiligt – oder sich so fühlen.

Uwe Klose

Uwe Klose

Fein raus, wer kein eigenes Sportheim unterhalten muss

In der Tat trieb schon die Diskussion Blüten. Uwe Klose, der für seinen SV Rammelsberg um finanzielle Hilfe bat, wusste innerfamiliär zu berichten, dass seine Frau im Leichtathletikclub Nordharz aktiv sei. Der sei quasi finanziell auf Rosen gebettet, weil er auf und in städtischem Besitz Sport treibend weder für Nutzung noch für Energie zahlen müsse.

Vorsitzender Wolfgang Kummer gab für seinen Judo-Karate-Club zu Protokoll, dass allein die Reinigung des vereinseigenen Hauses 15.000 Euro koste. Claus Roschanski (CDU) warf noch kurzerhand Summen in den Raum, die vielleicht nicht zur Versachlichung einer künftigen Debatte führen dürften – der SV Rammelsberg bekommt 8250 Euro, der Goslarer SC gut 37.000 Euro. Aber laut Fachdienstleiter Sven Busse sind all diese Zahlen und das Verfahren – anders, als es in weiteren Wortmeldungen durchschimmerte – stets transparent und einsehbar gewesen.

Geld für die Pflege der Plätze nach Betriebshof-Maßstab

Sven Busse

Sven Busse

Als die Stadt die Zuschüsse eingeführt habe, sei es allein um die Platzpflege gegangen: Die Vereine sollten sich um ihre Sportstätten kümmern und im Gegenzug Geld erhalten. Als Grundlage dienten damals die Pflegekosten, die der Betriebshof vorher in Rechnung gestellt hatte.

Bei dem Verfahren sparte die Stadt einen fünfstelligen Betrag. „Die Kriterien waren nicht aus der Luft gegriffen, aber wir müssen jetzt auch andere Dinge berücksichtigen“, gestand Busse ein.

Was deshalb aber nicht so leicht sei, weil laut Busse aktuell auch trotz einer Umfrage anlässlich der Situation beim SV Rammelsberg keine belastbare Zahl vorliegt.

Manfred Dieber

Manfred Dieber

„Damit jetzt Ehrlichkeit herrscht: Schuld hat nicht die Verwaltung“, sprang Dieber in die Bresche. Rüdiger Wohltmann (Linke) regte an, sich auf den Weg zu machen und die Zuschüsse in neuer Höhe rückwirkend zum 1. Januar 2023 zu zahlen. Bis dahin, auch da waren sich alle einig, ist eine Überarbeitung niemals zu schaffen. 

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