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42. Goslarer Tage der Kleinkunst

Kleinkunst-Tage in Goslar: Vorverkauf fürs Festival startet

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte? Manchmal ist das so. Was Figurentheater alles (sein) kann, zeigt der Blick auf diese Szene mit der beeindruckenden Titelfigur des Michael Kohlhaas: Das Kleist-Stück über Recht und Gerechtigkeit wird zur Eröffnung der 42. Goslarer Tage der Kleinkunst vom Theater Cipolla als Figurentheater mit Livemusik auf die Bühne gebracht. Foto: M. Menke

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte? Manchmal ist das so. Was Figurentheater alles (sein) kann, zeigt der Blick auf diese Szene mit der beeindruckenden Titelfigur des Michael Kohlhaas: Das Kleist-Stück über Recht und Gerechtigkeit wird zur Eröffnung der 42. Goslarer Tage der Kleinkunst vom Theater Cipolla als Figurentheater mit Livemusik auf die Bühne gebracht. Foto: M. Menke

Die 42. Goslarer Tage der Kleinkunst gehen  vom 2. bis 10. Juni über die Bühne des Kulturkraftwerks Harzenergie in Goslar. Dort, bei der GZ und der Tourist-Information ist der Vorverkauf für die Einzelevents und die Langen Nächte gestartet.

Von Sabine Kempfer Mittwoch, 29.03.2023, 13:00 Uhr

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Goslar. Deutschlands dienstältestes Kleinkunstfestival zeigt sich 2023 frisch, jung und unverbraucht – steht doch unter anderem mit Kickboxen der „Razzelbande“, dem Klima-Comedy-Programm eines Holländers, der Schutz auf Harzer Bergen sucht und der rasanten Show der Stars der diesjährigen Kulturbörse in Freiburg, „Tridiculous“, Aufsehenerregendes auf dem Programm.

Zur Eröffnung der Goslarer Tage der Kleinkunst beeindruckt die Bühne „Cipolla“ am Freitag nach Pfingsten, 2. Juni, 20 Uhr, mit „Michael Kohlhaas“ nach Heinrich von Kleist als Figurentheater für Erwachsene mit Livemusik – das Paradestück über das Gefühl, Recht zu haben, aber nicht zu bekommen – und wohin das führen kann.

Am Samstag, 3. Juni, 20 Uhr, tritt das Kulturkraftwerk eine Zeitreise zurück in die 1920er-Jahre nach Berlin an. Robert Nippoldt und das Trio Größenwahn bringen das Programm „Ein rätselhafter Schimmer“ auf die Bühne – eine ganz besondere Mischung aus Live-Zeichnungen, Gassenhauern und Chansons von Marlene Dietrich, Friedrich Hollaender, aus der Dreigroschenoper bis hin zu den Comedian Harmonists.

Der Sonntag, 4. Juni, wendet sich an das Nachwuchspublikum und Junggebliebene: Um 16.30 Uhr beginnt die interaktive Musiktheatershow der „Razzelbande“, in der 60 Minuten lang (mit)gesungen, (mit)getanzt, gelacht und vor allem (mit)gebeatboxt wird. Freshe Beats, vielfältige Geräusche und musikalische Ohrwürmer werden nicht nur die 5- bis 12-Jährigen als Zielgruppe begeistern. Beatboxen statt A cappella? Der klassische A-cappella-Sonntag wurde vorgezogen, allerdings ebenfalls der Vorverkauf: „Onair“ rockt bereits als Pre-Opening am 7.Mai das ausverkaufte Haus.

Sandra Kreisler interpretiert Texte von Georg Kreisler.  Foto: Hofmann

Sandra Kreisler interpretiert Texte von Georg Kreisler. Foto: Hofmann

Nach einem spielfreien Montag geht es am Dienstag, 6. Juni, 19.30Uhr, mit einer Grand Dame des Chansons weiter: Sandra Kreisler hat im Kulturkraftwerk mit ihren eigenen Liedern schon für unglaubliche Abende gesorgt. Sie sitzt auf dem Bühnenrand, singt und zieht einem mit ihrer Authentizität, Wahrheit und dem Gegenteil von Belanglosigkeit schlicht die Schuhe aus. Dieses Mal hebt sie Familienschätze und kommt mit der eigenen Interpretation weitgehend unbekannter Texte ihres Vaters Georg Kreisler ins Kraftwerk.

„Lach mich“, fordert Patrizia Moresco ihr Publikum auf.  Foto: Fenzel

„Lach mich“, fordert Patrizia Moresco ihr Publikum auf. Foto: Fenzel

Auch am Mittwoch und Donnerstag geht es bereits um 19.30 Uhr los. Am Mittwoch, 7. Juni, mit der ersten deutschsprachigen Vorstellung des Holländers Patrick Nederkoorn (1983), der sich im Programm „Die orangene Gefahr – die Holländer kommen“, die Frage stellt: „Was ist, wenn durch den Anstieg des Meeresspiegels 17 Millionen orangefarbenen Klimaflüchtlinge mit ihren Wohnwagen auf der linken Fahrbahn nach Deutschland rollen?“ Eine amüsante und bitterböse Auseinandersetzung mit den Eigenarten beider Nationen und dem Thema Migration im Klimawandel.

Klassisches Frauenkabarett („ungezähmte Weiblichkeit“) kommt am Donnerstag, 8. Juni, mit Patrizia Moresco ins Haus: „Lach mich“ fordert die Italienerin mit schwäbischen Wurzeln und Berliner Schnauze auf.

Katja Grahl tritt als Pantomimin in den Langen Nächten auf.  Foto: Kühn

Katja Grahl tritt als Pantomimin in den Langen Nächten auf. Foto: Kühn

Das Wochenende gehört den Langen Nächten der Kleinkunst, die am Freitag, 9. Juni, und am Samstag, 10. Juni, ab 19Uhr auf dem Außengelände, ab 20 Uhr im Kraftwerk mit einem spannenden Mix an den Start gehen – darunter Pantomime mit Katja Grahl und zwei Drei-Personen-Show-Acts. Zu erleben sind die Gewinner der Freiburger Leiter 2023, „Tridiculous“, außerdem die „Busch-Company“, bestehend aus einem Anarchoclown, einem Zauberer und einem Musiker. Die Mischung bietet moderne Musikclownerie, magische Wunder und Merkwürdigkeiten, dazu Livemusik – und viele Überraschungen.

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