Kleinkunst-Festival: Onair geben Songs eine neue Qualität
Vier Individualisten, vier Talente, eine perfekte Show: Das A-Capella-Ensemble Onair aus Berlin legt die gute Show hin, die die Fans erwarten. Foto: Zietz
Mit Onair legten die Goslarer Tage der Kleinkunst am 7. Mai im Kulturkraftwerk Harzenergie einen furiosen Frühstart hin. Bei seit langem ausverkauften Haus hatte die Berliner A-Cappella-Gruppe gewissermaßen ein Heimspiel.
Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!
Es war bereits ihr siebter Auftritt in der Kaiserstadt, hatte Renate Lucksch vom Förderkreis Goslarer Kleinkunsttage festgestellt – damit ist das Kulturkraftwerk einsame Spitze. „So oft waren wir noch nie an einem Ort“, bestätigte ein Vokalkünstler.
Sie sind wieder da, Onair, dieses Mal als vierköpfige Combo. Foto: Zietz
Die Terminlage machte es nicht möglich, den traditionellen A-Capella-Part des Festivals direkt in der Kleinkunstwoche anzubieten, aber als vorgezogener Bestandteil bekam der Auftritt Preview-Charakter – und das gleich mit „The very best“. Was das Beste ist, ist natürlich Ansichtssache – das Ensemble ging einfach mal nach dem eigenen Geschmack. Ein bewegtes Publikum, das johlte, pfiff und Standing Ovations spendierte, zeigte, dass die Auswahl ankam. Wenn Onair loslegt, liegen nicht nur Musik, Rhythmus und Beats in der Luft – alles mit dem eigenen Körper gemacht, lediglich eine Loopmaschine unterstützt das Vokale durch Wiederholung. Auch die Lichtshow ist unverzichtbarer Bestandteil der akustisch und optisch prächtigen Show, in der jedes gezielt gesetzte Ausatmen an der perfekten Darbietung feilt. Dazu gehört auch das individuelle Outfit des Quartetts mit Plateauschuhen, Glitzergürtel und Chiffon-Neckholder von Jennifer Kothe, Irokesenfrisur und Netzshirt von Marta Helmin und Kappe von André Bachmann oder das Buffzekatze-Maskottchen-Shirt von Patrick Oliver, am Merchandising-Stand gern genommen. Die Choreografie fängt die vier Individualisten ein – in der Gruppe hat jeder seine Stärke und seine Geschichte.
Am Ende ihrer Geburtstagstour gibt’s ein Wohnzimmerkonzert mit dem Ensemble zu gewinnen. „Eigentlich ist das hier schon ein Wohnzimmerkonzert“, kommentierte Patrick Oliver (rechts). Foto: Zietz
Von ursprünglich sechs auf jetzt vier Sängerinnen und Sänger geschrumpft, ging dem seit zehn Jahren existierenden Ensemble nichts an Kraft verloren. Von „Teardrop“ über „Superstition“ und „Chained to the Rhythm“ ebenso wie „Stairway to Heaven“ und „Music was my first love“. Außergewöhnlich: Die A-Capella-Stars beherrschen nicht nur Beatboxen und Co., sie meistern auch die funkigen Stücke bravourös.
Das Publikum im ausverkauften Kulturkraftwerk ist begeistert. Foto: Zietz