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Vorstellung neues Konzept

Kaiserpfalz Werla erhält Aussichtsplattform

Ein neues Konzept für den Archäologie- und Landschaftspark Kaiserpfalz Werla haben zwei Architekturbüros erarbeitet. Die Grundsätze der Planungen für die kommenden Jahre erläutert Prof. Dr. Edmund Brand im GZ-Gespräch. Archivfoto: Biener

Ein neues Konzept für den Archäologie- und Landschaftspark Kaiserpfalz Werla haben zwei Architekturbüros erarbeitet. Die Grundsätze der Planungen für die kommenden Jahre erläutert Prof. Dr. Edmund Brand im GZ-Gespräch. Archivfoto: Biener

Das neue Konzept für den Archäologie- und Landschaftspark Kaiserpfalz Werla lässt Raum für die künftige Forschung, indem ein großer Teil des Geländes bewusst nicht zugebaut wird, um archäologische Ausgrabungen auch in Zukunft zu ermöglichen.

Von Samuel Jambrek Mittwoch, 01.02.2023, 06:00 Uhr

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Hornburg/Werlaburgdorf. Ein Jahr lang haben zwei beauftragte Architekturbüros gearbeitet und im Austausch mit der Lenkungsgruppe der Kaiserpfalz Werla ein neues Vermittlungskonzept für die 1875 neu entdeckte Kaiserpfalz Werla und den dazugehörigen Archäologie- und Landschaftspark erarbeitet. Professor Edmund Brandt erläuterte als Leiter des Projektbüros Werla im GZ-Gespräch, was die kommenden Jahre geplant sei.

Die Architekturbüros NSP aus Hannover und Ackers-Morese aus Braunschweig hatten sich in der Ausschreibung gegen fünf weitere Büros durchgesetzt. Sie haben die Ideen der Lenkungsgruppe der Kaiserpfalz Werla in ihrem nun erschienenen Konzept „Archäologie- und Landschaftspark Kaiserpfalz Werla Freiraumplanung 2026“ noch einmal aufgeschlüsselt, gewisse Projekte als besonders wichtige Schlüsselprojekte klassifiziert und einen Zeithorizont für die Umsetzung festgesetzt. Generell gehen die Planungen bis ins Jahr 2026 hinein.

Raum für künftige Forschung

„Uns war es wichtig, ausreichend Offenheit für kommende Forschungen und Entdeckungen ins Konzept einzubringen“, erklärte Brandt. Der aktuelle Wissensstand sei in dem im vergangenen Jahr veröffentlichten Buch „Werla 4 –Curtem nostram nomine Werla. Architektur und Struktur einer ottonischen Königspfalz“ des Archäologen Markus C. Blaich nachzulesen.

Neue Broschüren zur Kaiserpfalz Werla präsentiert Prof. Dr. Edmund Brandt als Leiter des Projektbüros. Foto: Jambrek

Neue Broschüren zur Kaiserpfalz Werla präsentiert Prof. Dr. Edmund Brandt als Leiter des Projektbüros. Foto: Jambrek

Doch es sei zu erwarten, dass irgendwann später einmal weitere Forschungen und Erkenntnisse zur Kaiserpfalz Werla bekannt seien. Im Vermittlungskonzept würde das berücksichtigt, indem ein großer Teil des Geländes bewusst nicht zugebaut werde, sondern so auch in Zukunft für weitere Grabungen zur Verfügung steht.

Außerdem betonte Brandt, dass die 16 Hektar des Geländes außerhalb des rekonstruierten Tores noch besser sichtbar gemacht werden sollen. Noch dieses Jahr sei deshalb voraussichtlich angedacht, eine hölzerne Aussichtsplattform in der Kernburgzone anzubringen. Brandt geht von einer Realisierung noch im Sommer aus. Die Finanzierung solle voraussichtlich über die Stiftung Zukunftsfonds Asse erfolgen.

Zukunftsvision

Im Jahr 2024 möchte die Lenkungsgruppe der Kaiserpfalz Werla dann noch Wege aus dem 10. Jahrhundert wieder rekonstruieren und so besser für die heutigen Besucher erlebbar machen. Ebenfalls im Jahr 2024 oder 2025 soll dann noch ein Empfangsgebäude errichtet werden. Und 2025 ein Bootsanleger an der Oker angebracht werden, da dieser ehemals ebenfalls existiert hat.

Ziel des Vermittlungskonzeptes sei es auch in Zukunft die Balance zwischen den Elementen des Archäologie- als auch Landschaftsparks zu halten, so Brandt.

„Wir wollen mit der Kaiserpfalz Werla nicht nur Fachpublikum ansprechen, sondern alle“, sagte Brandt und betonte die Bedeutung als Touristenattraktion in der Region. Wer seine Leidenschaft für das Gelände entdecke, könne sich übrigens gerne im Förderverein selbst einbringen und beispielsweise Führungen anbieten. Besonders an der Kaiserpfalz Werla sei auch, dass kein Eintritt erhoben würde und das Gelände rund um die Uhr besucht werden könne.

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