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Veranstaltungsreihe auch im Harz

Jüdische Kulturtage sollen Interesse bei Menschen fördern

Der Berliner Rabbi Walter Rothschild gastiert am 21. September mit britisch-jüdischem Humor und Geschichten aus dem Leben im Seesener Jacobson-Haus. Foto: Detering

Der Berliner Rabbi Walter Rothschild gastiert am 21. September mit britisch-jüdischem Humor und Geschichten aus dem Leben im Seesener Jacobson-Haus. Foto: Detering

Die Nichte des im Februar verstorbenen Sally Perel hat in dieser Woche die Jüdischen Kulturtage eröffnet. Mit 65 Veranstaltungen an 15 Orten zwischen Harz und Heide ist das Programm bis Ende September gut gefüllt.

Von Holger Neddermeier Mittwoch, 16.08.2023, 18:00 Uhr

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Region. Mit der Auftaktveranstaltung im Peiner Forum sind am Montag die Jüdischen Kulturtage eröffnet worden. Die Kulturtage zwischen Harz und Heide gehen damit in die vierte Runde – 65 Veranstaltungen in 15 Orten fünf Wochen lang – das Programm ist umfangreich und hat auch in der Harzregion einiges im Angebot.

Die regionale Veranstaltungsreihe steht unter dem Motto „jung und jüdisch“ mit der diesjährigen Hauptperson Sally Perel und seiner Kindheit in Peine. Hauptgastgeberort der Jüdischen Kulturtage zwischen Harz und Heide ist deshalb in diesem Jahr die Stadt Peine, in der Sally Perel, der im Februar dieses Jahres im Alter von 97 Jahren verstorben ist, geboren wurde. Perel hatte sich später unter falscher Identität vor der Nazi-Willkür geschützt und konnte so den Holocaust überleben. Diese eindrucksvolle Geschichte wurde unter dem Titel: Hitlerjunge Salomon verfilmt.

Junge Leute emotional erreichen

Initiator der vierten Jüdischen Kulturtage ist das Israel Jacobson Netzwerk für jüdische Kultur und Geschichte (IJN). Schirmherr der jährlichen Veranstaltungsreihe ist der Vorsitzende des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen, Michael Fürst (Präsident des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden). Die Jüdischen Kulturtage laufen vom 14. August bis zum 22. September. „Mit der vierten Auflage der jüdischen Kulturtage sind wir auf einem guten Weg“, sagt Erik Homann, Vizepräsident des Israel Jacobson Netzwerkes: „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir unser Ziel, die jüdische Kultur und Geschichte in unserer Region bekannter zu machen, nicht durch schulmeisterliche Mahnungen erreichen werden – viel besser ist es, die Menschen emotional mit unterhaltsamen und attraktiven Veranstaltungen, wie sie bis zum 22. September im Rahmen der jüdischen Kulturtage angeboten werden, zu erreichen.

Homann selbst ist seit Gründung des Israel Jacobson Netzwerkes im Jahr 2016 dabei und seitdem auch stellvertretender Präsident. Das war für mich ein ganz besonderes Anliegen vor dem Hintergrund, dass Israel Jacobson mit der Gründung der Jacobsonschule und der weltweit ersten Reformsynagoge im Jahr 1810 in Seesen ein frühes und bedeutendes Zentrum aufgeklärter jüdischer Bildung geschaffen hat.

Videoüberwachung im Jacobson Haus

Ein wichtiges Anliegen der Jüdischen Kulturtage sei das Judentum auch jungen Menschen, näher zu bringen und zu veranschaulichen. Deshalb gibt es nicht nur die klassischen Vorträge, sondern vielmehr auch musikalische Darbietungen und Aktionen im Freien.

Sorge bereiten dem Seesener Bürgermeister auch die leider in der Vergangenheit auch offen zutage tretenden Anfeindungen gegen Juden in Deutschland.

Um Schäden durch Vandalismus im und am Jacobson-Haus in Seesen vorzubeugen, hatte die Stadt im Frühjahr Videokameras installiert.

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