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Abitur

Jacobson-Gymnasium verabschiedet Rekord-Jahrgang

Auf der Bühne im Forum des Gymnasiums sind alle geehrten Abiturientinnen und Abiturienten versammelt. Foto: Privat

Auf der Bühne im Forum des Gymnasiums sind alle geehrten Abiturientinnen und Abiturienten versammelt. Foto: Privat

Der Abiturjahrgang des Jacobson-Gymnasiums in Seesen, der am Freitagabend entlassen wurde, hat eine Glanzleistung hingelegt: Schulleiter Stefan Bungert konstatierte, dass die jungen Leute die beste Leistung seit Einführung des Zentralabiturs zeigten.

Von Christina Borchers Montag, 03.07.2023, 09:00 Uhr

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Seesen. „Bildung ist, was übrig bleibt, wenn man alles vergessen hat, was man gelernt hat“, mit diesem Zitat des Physikers Werner Heisenberg leitete Stefan Bungert, Leiter des Jacobson-Gymnasiums in Seesen, seine Rede zum Abitur 2023 ein. Es gehe am Gymnasium darum, eine breite und vertiefte Allgemeinbildung zu vermitteln, die den Erwerb der allgemeinen Studierfähigkeit ermöglicht. „Doch was bedeutet das nun genau – und wie ist festzustellen, inwieweit uns das gelungen ist?“, fragte Bungert.

Er nahm das Leitbild der Schule zu Hilfe, in dem das Ziel erklärt ist, die jungen Leute „im Sinne der Aufklärung zu mündigen Persönlichkeiten zu erziehen, um Euch zu befähigen, sowohl die eigene Zukunft zu gestalten als auch eine demokratische Gesellschaft in einem zusammenwachsenden und kulturell vielfältigen Europa verantwortungsbewusst mitzuformen, wobei gerade auch der letzte Halbsatz für mich enorm an Bedeutung gewonnen hat, seitdem die europäische Friedensordnung mit dem russischen Überfall auf die Ukraine ins Wanken geraten ist und wir – nur ein halbes Jahr später – mit dem Titel Europaschule in Niedersachsen ausgezeichnet wurden.“

Bei der Bildung, so Bungert, komme es nicht auf bloßes Faktenwissen an, sondern auf etwas, das nicht ohne Weiteres mess- oder verwertbar sei – auch wenn die gemessenen Leistungen des Jahrgangs hervorragend seien.

Zehn Zeugnisse haben eine 1 vor dem Komma

Gedanken zum Wert der Bildung von den Philosophen Konrad Paul Liessmann und Immanuel Kant schlossen sich an. Wilhelm von Humboldt beschrieb die Bildung nicht als Wert, sondern als „letzte Aufgabe unseres Daseyns“.

Zehn Abiturienten, also fast einem Drittel des Jahrgangs, haben mit einer Durchschnittsnote von 1,5 oder besser abgeschnitten – darunter drei mit der Note 1,0. Zudem ist der Jahrgangsschnitt von 2,05 der beste, den ein Abiturjahrgang der Schule seit Einführung des Zentralabiturs in Niedersachsen bislang erreicht hat.

Mit Blick auf zunehmend besser werdende KI-Programme, die Einzug in den Alltag halten werden – davon zeigte sich Bungert überzeugt – müsse Schule sich in den nächsten Jahren radikal wandeln. Zugleich sei es aber umso wichtiger, „weiterhin ein fundiertes Grundwissen zu erwerben und die Urteilskraft so zu schulen, dass möglich bleibt, Wichtiges von Unwichtigem, Sinnvolles von Unsinn zu unterscheiden“. Sonst laufe die Gesellschaft Gefahr, „die zentrale menschliche Fähigkeit“ des Denkens den Maschinen zu überlassen.

Zahlreiche Ehrungen für besondere Leistungen

Für besondere Leistungen wurden geehrt: Henrik Hoffmeister (1,0), Nele Sander, Benedikt Pilgermann (Note 1,1), Niklas Christoph Weinhage, Emil Szafranski, Milan Willeke, Lovis Johanna Grall (1,0), Philip Götze (1,0), Niclas Bandura (1,4), Silas Pallinger (1,4), Lilly Hintz, Celina Franz (1,5), Anakin Fiedler (1,3), Jonas Mandel (1,5), Nora-Sophie Schulz (1,3). Musikalisch umrahmt wurde die Abschlussfeier von Philip Götze am Klavier. Grußworte hielten Seesens Bürgermeister Erik Homann, Claudia Timm für die Eltern, Lena-Maria Klose für die Schülerinnen und Schüler sowie Nora-Spophie Schulz und Benedikt Pilgermann für die Abiturienten. Für die Mentoren sprachen Silke Gernhöfer und Felix Brandt.

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