Im Schwarzlicht durch die Pandemie

Hinter Simon und Selina Hasse liegt eine herausfordernde Zeit. Umso mehr freuen sie sich auf die kommende Saison. Auf die Besucher wartet unter anderem eine Hexe (links). Fotos: Fricke
Selina und Simon Hasse hatten im Dezember 2020 die Glow-Golf-Anlage in Wildemann übernommen. Langsam hält die Normalität Einzug in das ehemalige Kurhaus im Spiegeltal. Doch nicht immer sei es einfach gewesen, wie das Unternehmerpaar berichtet.
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Wildemann. Eine anstrengende Zeit liegt hinter Selina und Simon Hasse. Die Glow-Golf-Anlage hatten sie drei Tage vor dem totalen Lockdown übernommen. Jetzt, mehr als ein Jahr später,wird es leichter.
Anstrengend sei es vor allem gewesen hinter den aktuellen Auflagen herzurennen, berichtet Selina Hasse. Zeitweise hätten für verschiedene Altersgruppen unterschiedliche Regelungen gegolten. Durch den Lockdown im Dezember 2020 hatte das Ehepaar rund sechs Monate Zeit für die Renovierungsarbeiten. Eine lange Zeit, die so ursprünglich gar nicht vorgesehen war. „Wir haben mehr gemacht, als in der ersten Zeit geplant war“, erzählt die27-Jährige.
Und dann ging es ganz schnell: Am Pfingstwochenende 2021 konnte geöffnet werden. „Das ging dann plötzlich holterdiepolter“, blickt Selina Hasse zurück. Innerhalb kürzester Zeit mussten Absprachen mit den Mitarbeitern getroffen und alles für die Öffnung vorbereitet werden. Für ihren Mann war es ein seltsames Gefühl plötzlich Fremde im Gebäude zu haben: „Man hat ein halbes Jahr hier allein gearbeitet. Natürlich weiß man, dass es ein öffentliches Gebäude ist, aber am Anfang war es schon komisch“, erzählt er.
Auf den Betrieb im Sommer2021 folgte ein weit weniger gut besuchter Winter. Absagen flatterten den Jungunternehmern ins Haus. „Im Dezember hätte man auch zulassen können“, macht der 29-Jährige deutlich. Ein Grund dafür war unter anderem die 2G-Plus-Regel und die Tatsache, dass es in Wildemann keine Testmöglichkeit gab. Wollten Gäste auf der Anlage spielen, mussten sie eine auswärtige Teststation aufsuchen. Und auch dies habe sich zeitweise als schwierig erwiesen, wie das Ehepaar berichtet. So hätten ihnen Kunden von langen Wartezeiten von bis zu einer Stunde an den Stationen erzählt. „Wenn ich hier für eine Stunde Golf spielen möchte, warte ich nicht irgendwo eine Stunde, um mich testen zu lassen. Das ist völlig unverhältnismäßig“, zeigt Simon Hasse auf. Später konnte der Spielbetrieb auf 2G bei Personenbeschränkung, Ende Februar sogar auf 3G umgestellt werden. Ab Ende der Woche sei für den Spielbetrieb in Sportstätten keine Nachweispflicht mehr notwendig.

Glowgolf Wildemann
Doch nicht nur die Tests hätten Kunden abgeschreckt. Auch die allgemeine Verunsicherung und die Angst vor einer Ansteckung hätten dazu geführt, dass Firmen ihre Weihnachtsfeiern abgesagt hätten. Auch Gruppen, von denen eine Person nicht geimpft war, hätten abgesagt. „Die wollten dann eben nicht einen alleine zurücklassen“, erklärt Selina Hasse. Während dieser Zeit herrschte Maskenpflicht auf der Bahn. Zwar zum Unmut mancher Kunden, die meisten hätten sich jedoch an die Regeln gehalten. Nur selten mussten Hasses ihre Gäste daran erinnern. Auch das Einhalten der Abstände habe auf den Bahnen gut geklappt: „Es musste immer eine Bahn zwischen den Gruppen freigelassen werden“, sagt Selina Hasse. Nun stehen weitere Lockerungen ins Haus. „Es ist schon angenehm, nicht mehr den Druck durch die Einlassbeschränkungen im Nacken zu haben“, freut sich die Unternehmerin.
Von Mittwoch bis Sonntag können Minigolf-Liebhaber nach Voranmeldung wieder die Schläger schwingen und die kunstvoll gestalteten, im Schwarzlicht leuchtenden Bahnen bestaunen. Weitere Informationen und aktuelle Regelungen gibt es unter www.glowgolfharz.de.