Im Goslarer Rathaus: Fenster auf – und zwar nach innen

Denkmal, Denkmal in der Wand: Wie kann es sein? Goslar ist gespannt. Das Rathaus öffnet nach innen. Foto: Heine
Seit vielen Wochen brodelt es beim Thema Denkmalschutz in Goslar: Viele Hausbesitzer haben sich an die GZ und schließlich auch an Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner gewandt, weil sie sich gegängelt fühlten. Gelten die Regeln nicht für das Rathaus?
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Fensterstreit, die Nächste? Jedenfalls durfte, wer am Mittwoch zum Streiten über den Denkmalschutz auf die Ratsdäle kam, gern einmal Fenster und Fass öffnen. Erstes aus Glas und in echt. Zweites bei der Frage, warum Goslars historische Häuser ihre Flügel nach außen schwenken müssen. Im Rathaus gilt die Order nicht. Die 100 Jahre alten Bleiglasfenster öffnen nach innen, wie es jetzt bei der Ratsheimkehr bei schweißtreibenden Temperaturen erfrischend zu erleben war. Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner (SPD) könnte also im Zweifel – anders als Goslarer Altstadt-Bewohner – gefahrlos zum Fensterputztuch greifen, ohne zur Akrobatin zu mutieren ... fh
Denkmalschutz und Hausbesitzer im Streit
Wer ein historisches Haus in der Goslarer Altstadt sanieren will, sieht sich mit Vorschriften konfrontiert, die kaum jemand versteht.
Warum soll ein Haus, das 40 weiße Fenster hat, plötzlich zwei Fenster mit dunklen Rahmen bekommen? Kann die Stadt anordnen, dass Fenster nach außen öffnen müssen – auch wenn das Fensterputzen dadurch lebensgefährlich wird? Viele Hausbesitzer haben inzwischen die Nase voll. Sie wollen ihre Immobilien lieber verfallen lassen, als sie unter den aktuellen Vorschriften zu sanieren.