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Goslarer Tage der Kleinkunst

„Huub Dutch Duo“ überzeugt im Goslarer Kulturkraftwerk

Ein Tänzchen: Dagmar Eichenauer lernte Huub Dutch in Heidelberg kennen und holt ihn immer wieder in den Harz. Foto: Kempfer

Ein Tänzchen: Dagmar Eichenauer lernte Huub Dutch in Heidelberg kennen und holt ihn immer wieder in den Harz. Foto: Kempfer

Vielseitig, verspielt und ein bisschen verrückt – das „Huub Dutch Duo“ bringt den Gästen im ausverkauften Kulturkraftwerk am Samstag virtuos vorgetragene Musik und ganz viel Spaß. Die Goslarer Tage der Kleinkunst mit einem „Uralt-Groupie“.

Von Sabine Kempfer Mittwoch, 29.05.2024, 19:00 Uhr

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Zu verdanken ist das natürlich (auch) dem Förderkreis der Goslarer Tage der Kleinkunst, der das Duo engagierte, aber auch einer Goslarerin, die es für sich entdeckte. Dagmar Eichenauer bezeichnet sich lachend als „Uralt-Groupie“, denn sie hat die in Heidelberg ansässige Formation kennengelernt, als sie selbst für etliche Jahre dort lebte. Als sie zurückkam, holte sie das Huub Dutch Duo in den Harz, das bislang seine Fan-Gemeinde im Schwiecheldthaus hatte und auch im Wilhelm-Busch-Haus in Seesen-Mechtshausen begeisterte, denn das Duo hat die Streiche von Max und Moritz vertont. Im Kulturkraftwerk stand am Samstag „Life is fine – when you’re on Wäscheline“ auf dem leichten Programm zum Mitswingen, Schmunzeln und Mitmachen – wann gab’s eigentlich die letzte Polonaise durchs Kraftwerk? Das Team konnte sich nicht daran erinnern ...

Der Titel legt es nahe, zumindest in einem Song geht’s darum, der digitalen Welt etwas entgegen zu setzen. Der in Heidelberg lebende Holländer und Musik-Entertainer Huub Dutch bringt zwei Brieftauben ins Spiel. Die machen Mist statt Spam... und statt Klingelton gibt’s ein Gurren. Entschleunigung, auf die Spitze getrieben. Die Musik dazu ist wunderbar bluesig, das Duo swingt und jazzt. Der „Herr Oettinger“ beherrscht das Piano – und wird als Dauergag immer wieder in dieser Wortkombi vorgestellt.

Ein kongeniales Duo, bestehend aus Chris Oettinger (li.) und Huub Dutch (re.). Foto: Kempfer

Ein kongeniales Duo, bestehend aus Chris Oettinger (li.) und Huub Dutch (re.). Foto: Kempfer

„Ein Schwabe und ein Holländer – das geht?“ nimmt Huub dem Publikum eingangs gleich die Frage ab – die Antwort folgt in überzeugender Weise. Der „Herr Oettinger“, er heißt Chris, erspielt sich schnell die Anerkennung und Hochachtung des Publikums – darüber hinaus ist er für trockene Humor-Einlagen zuständig. „Was kann schöner sein als die Liebe?“ fragt Huub Dutsch nach dem Liebeslied „Buona Sera, Signorita“. „Sportschau“ – schießt die Stimme des Pianomannes in die Stille. Aber auch der Multiinstrumentalist Huub Dutch, der sein Wäscheleinophon spielte, beweist Humor auf der Bühne, sprachlich, musikalisch, grundsätzlich.

Er mag lieber ein weiches französisches Ei, „un oeff“ – Huub zelebriert die Betonung – statt ein hartes deutsche „Ei“, plädiert dafür, alles „ein bisschen gemütlicher“ anzugehen, und stellt die Einrichtung der „Kein-Bock-Tage“ in Holland vor; drei Stück davon hat angeblich jeder holländische Arbeitnehmer. „Ich lass’ mich heut’ mal gehn“ lautet der Titel eines der selbst geschriebenen, groovigen Songs in unterschiedlichen Musikstilen, immer rhythmisch, immer tanzbar, wie der Sommer im Schlafanzug („Éte en Pyjama“), „Kamele in der Wüste“ oder die Geschichte vom „Privatier“ – wer träumte nicht schon einmal davon? – die Huub im Morgenmantel vorträgt.

Das Wäscheleinophon klingt erstaunlich gut und kommt oft zum Einsatz. Foto: Kempfer

Das Wäscheleinophon klingt erstaunlich gut und kommt oft zum Einsatz. Foto: Kempfer

Geliebte Leichtigkeit: Das Duo reißt das Publikum im Kraftwerk von den Stühlen. Ohne Zögern, in allen Reihen. Ein Volltreffer.

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