Hohegeiß: Kuhrettung sorgt 2023 für großes Interesse

Ein Einsatz, der für ein landesweites Medienecho sorgt: Am 23. Juli 2023 befreien die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr eine Kuh, die im Morast im Hasental gefangen war. Archivfoto: Privat
Am 23. Juli 2023 versank eine Kuh im Hasental bei Hohegeiß im Morast und die Freiwillige Feuerwehr wurde zu Hilfe gerufen. Drei Stunden später war das Tier wieder frei, wie Ortsbrandmeister Frank Lindemann in der Hauptversammlung berichtete.
Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!
Hohegeiß. Die Zahl der Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr Hohegeiß ist 2023 gegenüber 2022 um 19 zurückgegangen. Von den 53 Einsätzen des Vorjahres gab es aber einen, der besonders heraussticht. Am 23. Juli hatten die Helfer der Wehr eine Kuh befreit, die im Hasental im Schlamm feststeckte. „Das hat für ein großes Medienecho gesorgt“, sagte Ortsbrandmeister Frank Lindemann in der Jahreshauptversammlung am Freitagabend.
Drei Stunden haben die Feuerwehrleute des Bergdorfs um das Leben der Kuh gekämpft, bis diese endlich befreit war, berichtete Frank Lindemann. Hinterher hätten die Einsatzkräfte dann festgestellt, dass die Kuh trächtig war, und knapp einen Monat nach der Befreiung brachte das Tier zwei gesunde Kälbchen zur Welt.
Elf Jugendfeuerwehrleute
Unter den 53 Einsätzen der Wehr gab es neun Brände, 22 technische Hilfeleistungen und 22 Alarmierungen von Brandmeldeanlagen wie im Hotel Panoramic oder im Pflege- und Seniorenheim. Wegen des Hochwassers waren die Einsatzkräfte allein an Heiligabend von 9.45 bis 17 Uhr unterwegs und bekämpften die Wassermassen – unter anderem auch in der Wolfsbachmühle und im Freibad, wo der Vorwärmteich über das Ufer trat und das Technikgebäude unter Wasser setzte.
Der Ortsbrandmeister freute sich, dass die Wehr auch weiterhin tagsüber die Einsatzbereitschaft in Hohegeiß sicherstellen könne. Zudem verkündete er begeistert, dass die Zahl der Mitglieder in der Jugendfeuerwehr von neun auf elf gestiegen ist. Einstimmig sind ferner die Kandidaten des Wehrchefs für die Schriftführerin (Jule Hansmann), für den Gerätewart (Jan Preisel), für den Sicherheitsbeauftragten (Tim Seiffart) und für den Jugendwart (Steve Behrens) gewählt worden.
Für Probleme sorgt die in Feuerwehrkreisen genannte „Villa Kunterbunt“. So bezeichnen die Helfer das Feuerwehrhaus des Bergdorfs wegen des unterschiedlich angebrachten Beschlags. Während die Wehren in Braunlage und St. Andreasberg neue Feuerwehrhäuser bekommen hatten, entschied sich die Stadt in Hohegeiß hingegen dafür, das 50 Jahre alte Gebäude zu sanieren und einen Anbau zu errichten.
„Seit dem 1. August 2016 wird nun schon daran gebaut, und es ist immer noch nicht fertig“, sagte der Ortsbrandmeister. Bürgermeister Wolfgang Langer kündigte an, dass der rückwärtige Bereich Richtung Schützenplatz in diesem Sommer neu gestaltet werde. „Wir wollen nur erst die Arbeiten am Freibad beenden“, bat er um Verständnis.
Stellvertretender Ortsbrandmeister Frank Röhnelt zeigte während der Versammlung Bilder von Mängeln im Feuerwehrhaus. Ein Vorgehen, das Bürgermeister Wolfgang Langer und Bauamtsleiter Thomas Reiß sichtlich verärgerte. Beide hätten sich gewünscht, dass die Feuerwehr bei diesem Thema direkt das Gespräch mit der Verwaltung gesucht und diese Probleme nicht so öffentlich präsentiert hätte.
2,6 Millionen Euro
Dies sei auch vor dem Hintergrund wichtig, dass derzeit gerade der Doppelhaushalt 2024/2025 erstellt werde, erklärte Wolfgang Langer. In dem Zahlenwerk müssten wohl noch einige Vorhaben untergebracht werden, um diese Mängel am Hohegeißer Feuerwehrhaus zu beseitigen. Aber schon jetzt bringe die Kommune viel Geld auf, um die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr sicherzustellen.

Kreisbrandmeister Uwe Fricke, Bürgermeister Wolfgang Langer und Stadtbrandmeister Hans Ervenich (von rechts) mit den beförderten Feuerwehrleuten (von links) Frank Lindemann (Oberbrandmeister), Jaqueline Schulze (Hauptfeuerwehrfrau), Sabrina Carl (Hauptfeuerwehrfrau), Jule Hansmann (Hauptfeuerwehrfrau), Frank Röhnelt (Brandmeister) und Jasmin Behrens (Hauptfeuerwehrfrau).Foto: Eggers
Allein für die Beschaffung der Feuerwehrfahrzeuge in allen drei Wehren seien bis 2026 insgesamt 2,6 Millionen Euro eingeplant, berichtete der Bürgermeister. Und die nächsten Kosten warten schon. Kreisbrandmeister Uwe Fricke kündigte an, dass es neue Feuerwehruniformen geben werde. Damit einher gehen auch neue Dienstgrade bei der Feuerwehr. Die neuen Uniformen seien moderner, führte Uwe Fricke weiter aus. Freiwillige Feuerwehren und Berufsfeuerwehren würden künftig die gleiche Uniform tragen. Auch die Dienstgradabzeichen sollen einheitlich werden.
Neben Wolfgang Langer und Uwe Fricke bedankten sich unter anderem in weiteren Grußworten Ortsvorsteher Sebastian Hansmann, Stadtbrandmeister Hans Ervenich, Pfarrer Andreas Widlowski und Schützenvereinsvorsitzender Hartmut Günther für die ehrenamtliche Arbeit der Wehr.