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Nach zwei Jahren Corona-Pause

Hexen im Harz: Zehntausende feiern wieder Walpurgis

Der Renner beim Stand von Barbara Blocksberg waren Teufelshörner. Foto: Sowa

Der Renner beim Stand von Barbara Blocksberg waren Teufelshörner. Foto: Sowa

Im Harz haben in der Nacht zum Sonntag Zehntausende Menschen Walpurgis gefeiert. Nach zweijähriger coronabedingter Pause kamen in vielen Orten wieder als Hexen und Teufel Kostümierte zusammen. Es gab Konzerte, Umzüge und Walpurgisfeuer.

Sonntag, 01.05.2022, 14:20 Uhr

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Braunlage. Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause hatten die Braunlager und ihre Gäste wieder richtig Lust auf Walpurgis. 4500 Besucher feierten nach Schätzungen der Geschäftsführerin der Braunlage-Tourismus-Marketing-Gesellschaft rund um den Kurparkteich mit vielen Hexen und Teufeln bei Live-Musik, einer Feuershow und einem Höhenfeuerwerk zum Abschluss. Ein weiteres Glanzlicht setzte der Festumug, der von Hunderten Besuchern an der Straße verfolgt wurde.

Hunderte stehen an den Straßen und bewundern die Hexen- und Teufelsbrut in Braunlage. Foto: Eggers

Hunderte stehen an den Straßen und bewundern die Hexen- und Teufelsbrut in Braunlage. Foto: Eggers

Hohegeiß. Nahtlos knüpften die Hohegeißer an ihre Walpurgis-Traditionen an. In einem bunten Zug marschierten die kleinen Hexen und Teufel angeführt von Oberteufel Frank Lindemann quer durch das Bergdorf. Der Zug geriet immer wieder ins Stocken, weil die Bürger des Ortes den verkleideten Mädchen und Jungen Süßigkeiten zuwarfen. Ziel der Tour war der Schützenplatz, wo die Kinder ein kleines Walpurgisspiel aufführten.

Kleine Hexen und Teufel führen ein Walpurgisspiel mit Tanz und Gesang auf dem Schützenplatz auf. Foto: Eggers

Kleine Hexen und Teufel führen ein Walpurgisspiel mit Tanz und Gesang auf dem Schützenplatz auf. Foto: Eggers

St. Andreasberg. 250 Besucher verfolgten das Walpurgisspiel im Kurhaus St. Andreasberg. Auch in der Bergstadt ist das Traditionsfest wieder fröhlich gefeiert worden. Das Programm begann bereits am Nachmittag mit Spiel und Spaß bei der Kinderwalpurgis im Kurpark. Ein weiterer Höhepunkt war das Festumzug quer durch die Bergstadt, der von mehr als 150 Besuchern an den Straßen verfolgt worden ist.

Walpurgisumzug durch die Bergstadt St. Andreasberg. Foto: Eggers

Walpurgisumzug durch die Bergstadt St. Andreasberg. Foto: Eggers

Altenau. Auch in Altenau wurde kräftig Walpurgis gefeiert. „Die Stimmung ist einfach toll“, freute sich „Oberteufel“ Dirk Körner am Abend. „Man merkt: Die Leute wollen einfach wieder raus. Alle genießen das.“ Das Traditionsfest begann um 17 Uhr mit dem Kinderumzug. Höhepunkt war die Teufelsansprache um Mitternacht, gefolgt von einem beachtlichen Feuerwerk. Die Veranstalter gehen über den Tag verteilt von rund 1000 Besuchern aus.

Gut gefüllt ist der Kurpark in Altenau schon um kurz nach 17 Uhr bei der ersten Walpurgisfeier seit drei Jahren. Foto: Römhild

Gut gefüllt ist der Kurpark in Altenau schon um kurz nach 17 Uhr bei der ersten Walpurgisfeier seit drei Jahren. Foto: Römhild

Bad Harzburg. Circa 2200 Besucher kamen zur Walpurgis-Feier in den Sportpark von Andreas Schrutek an der Rennbahn, sie tanzten überwiegend unverkleidet in den Mai. Höhepunkte waren der Auftritt der Jumping Hexen der TSG, zwei Konzerte und das Feuerwerk. Für die Walpurgis-Atmosphäre sorgten aber auch Feuerschalen und entsprechende Dekoration.

Die Hexen der TSG Bad Harzburg fliegen nicht - sie springen auf Trampolinen. Foto: Exner

Die Hexen der TSG Bad Harzburg fliegen nicht - sie springen auf Trampolinen. Foto: Exner

Sowohl in Goslar als auch in Hahnenklee stand die Freude, endlich wieder gemeinsam feiern zu dürfen, im Vordergrund - das machte sich in Goslar auf dem rappelvollen Marktplatz ebenso bemerkbar wie im gut gefüllten Kurpark in Hahnenklee. Tausende Besucher zog es sowohl in die Kaiser- als auch in die Kurstadt. In Goslar war die Illumination der Wallanlagen, eine Premiere, eine überaus gelungene Bereicherung des Walpurgis-Spektakels: Hier kamen auch diejenigen auf ihre Kosten, die nicht nur Party machen wollten, sondern einfach die stimmungsvolle Beleuchtung, kleine teuflische Einfälle und die Musik des Duos "Be-Flügelt" auf dem zweistöckigen Klavier genießen wollten - romantisch, nostalgische, wundervoll und hoffentlich im nächsten Jahr wieder. Das Video-Mapping zum 1100. Geburtstag der Stadt fand an diesem Abend so viele Besucher wie nie zuvor; eine schöne Ergänzung der vielfältigen Möglichkeiten, den Walpurgis-Abend zu feiern.

In Hahnenklee waren am Ende des Abends die eifrig blinkenden Teufelshörnchen ausverkauft - mehr als 500 Stück zuckten in rot, blau, pink und grün auf den tanzenden Köpfen der Besucher, denen kurz vor Mitternacht eine fantastische Percussion-Show, um Mitternacht der Einzug der schönen Maienkönigin und ein prachtvolles Höhenfeuerwerk über dem Kurparkteich geboten wurden. Walpurgis? So schön wie nie zuvor, meinte eine Hahnenkleerin.

Die Maienkönigin Isabel Junior hat in Hahnenklee den Frühling eingeläutet. Foto: Sowa

Die Maienkönigin Isabel Junior hat in Hahnenklee den Frühling eingeläutet. Foto: Sowa

Nach altem Volksglauben treffen sich in der Nacht zum 1. Mai Hexen auf dem Brocken, auch Blocksberg genannt, um mit dem Teufel zu tanzen und zu feiern. Zudem wird mit viel Geschrei der Winter ausgetrieben und der Frühling begrüßt. Goethe hat den literarischen Grundstein für die wilden Feste gelegt - nach einer Brockenbesteigung im Jahr 1777 hielt er im «Faust» das teuflische Treiben fest.

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Wolfshäger Hexenbrut tanzt auf dem rappelvollen Marktplatz in Goslar. Foto: Sowa

Wolfshäger Hexenbrut tanzt auf dem rappelvollen Marktplatz in Goslar. Foto: Sowa

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