Heftiger Regen und Sturm im Harz und Goslar vorhergesagt

Während des Jahrhunderthochwassers 2017 tritt die Oker in Schladen über die Ufer. Archivfoto: Leifeld
Unwetterwarnung: Die kommenden Tage könnten im Harz ungemütlich werden: Für die Region sind heftige Regenfälle, Sturm und zumindest an der Oker Überschwemmungen vorhergesagt. Im Oberharz etwa könnten bis zu 120 Liter Regen pro Quadratmeter fallen.
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Harz. Wetterdienste warnen vor einem Unwetter in Goslar und Umgebung. Bereits für den Mittwochabend war kräftiger Regen vorhergesagt. Vor allem aber für Donnerstag und die kommenden Tage drohen Dauerregen und orkanartige Böen. Für die Oker besteht zudem Hochwassergefahr.
In einer Übersicht des Deutschen Wetterdienstes vom Mittwoch war der Kreis Goslar als einziges Gebiet weit und breit rot eingefärbt – als Zeichen für die Unwettergefahr.
Ergiebiger Niederschlag
Der Bad Harzburger Wetterbeobachter Arne Bastian rechnet, falls die Prognosen zutreffen, mit „ergiebigem Dauerregen“ von 90 bis zu 120 Litern pro Quadratmater. Davon könnten vor allem Altenau, Torfhaus, Braunlage und Hahnenklee betroffen sein. Für Goslar erwartet Bastian Regenmengen von bis zu 50 Liter pro Quadratmeter. Im Harzvorland ist mit 30 bis 40 Litern pro Quadratmeter zu rechnen. Dazu kommt ein starker Wind, der in höheren Lagen mit bis zu 90 oder sogar 110 Stundenkilometern orkanartige Stärke erreichen kann.
Vorsicht im Wald
Arne Bastian warnt davor, Wälder zu betreten. Weil die Böden bereits gesättigt sind, bestehe die Gefahr, dass Bäume nicht mehr ausreichend Halt im Wurzelwerk finden.
Die Harzwasserwerke (HWW) in Hildesheim haben sich bereits Ende voriger Woche auf heftigen Regen eingestellt und die Wassermengen erhöht, die aus der Okertalsperre abgelassen werden. Auf diese Weise soll im Stausee Platz für Niederschläge geschaffen werden. Mittlerweile wurden auch an weiteren Talsperren die Abflussmengen erhöht, berichtet HWW-Pressesprecher Norman Droste. Auch während der Festtage ist ein Mitarbeiter in Bereitschaft, um die Lage im Blick zu behalten, erklärt Droste.
Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hat für die Oker eine Vorwarnung herausgegeben, derzeit gilt die erste von vier Meldestufen. An der Innerste wird voraussichtlich am Donnerstag die Meldestufe1 überschritten. Auf der NLWKN-Internetseite heißt es, wenn die vorhergesagten Niederschläge eintreten, könnten auf größeren Flächen Überschwemmungen drohen. Betroffen sein könnten auch Grundstücke, Straßen und Keller.
Verschärfte Lage
An Heiligabend könnte sich die Lage zuspitzen. Der NLWKN warnt: „Für das Wochenende sind weitere Niederschläge vorhergesagt. Es ist mit einer weiteren Verschärfung der Hochwasserlage zu rechnen.“ Derweil rechnet Wetterbeobachter Bastian nicht mit einer ähnlichen Situation wie 2017: Teile von Goslar und andere Städte und Gebiete der Region wurden von einem Jahrhunderthochwasser überflutet.
Betreiber von Weihnachtsmärkten stellen sich auf den Dauerregen und heftigen Wind ein. „Wir haben ein Sicherheitskonzept“, sagt Jan Simon von der Goslarer Marketing-Gesellschaft. „Wir behalten das Wetter im Blick.“ Wenn es kommt, wie vorhergesagt, würde der Weihnachtsmarkt Goslar möglicherweise kurzzeitig gesperrt.