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Großes Jubiläum

Harz: Brockenbahn feiert 125-jähriges Bestehen

Ein Sonderzug der Harzer Schmalspurbahnen (HSB) steht am Jubiläumstag im Bahnhof Drei Annen Hohne. Die HSB feiern am Mittwoch 125 Jahre Harzquer- und Brockenbahn. Foto: Bein

Ein Sonderzug der Harzer Schmalspurbahnen (HSB) steht am Jubiläumstag im Bahnhof Drei Annen Hohne. Die HSB feiern am Mittwoch 125 Jahre Harzquer- und Brockenbahn. Foto: Bein

Die Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahngesellschaft baute Ende des 19. Jahrhunderts quer durch den Harz eine Schmalspurbahn. Vor 125 Jahren fuhr die erste Lok zum Brocken. Am Mittwoch haben die Harzer Schmalspurbahnen das Jubiläum gefeiert. 

Von Oliver Stade Donnerstag, 28.03.2024, 05:59 Uhr

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Harz. Vor 125 Jahren, am 27.März 1899 fuhr der erste Zug der Brockenbahn. Wenige Monate zuvor, im Januar, hatte es einen weiteren Mobilitätsschub im Deutschen Reich gegeben: Im Januar begann die Familie Opel mit der Automobilproduktion.

Die 1991 gegründeten Harzer Schmalspurbahnen (HSB), diedas Mittelgebirgs-Schmalspur-Streckennetz nach der Wende von der Deutschen Reichsbahn übernahmen, haben am Mittwoch in einer Feierstunde auf dem Brocken an das Jubiläum erinnert.

Strecke zum Brocken

Mit dem Start der Strecke zum Brocken, der heute mit Abstand beliebtesten Route im Streckennetz des Unternehmens, wurde 1899 übrigens auch die Harzquerbahn in Betrieb genommen. Sie führt 61 Kilometer von Nordhausen nach Wernigerode und überquert das Mittelgebirge vom Süden in den Norden. Von Drei Annen Hohne zweigt die Bahnstrecke auf den 1141 Meter hohen Brocken ab.

Die HSB haben ihr Jubiläum mit Gästen aus Politik, Wirtschaft und Tourismus gefeiert. Dazu hatte das Unternehmen zwei Sonderzüge mit Jubiläumsschildern geschmückt, die von Nordhausen und Wernigerode nach Drei Annen Hohne und von dort weiter zum Brocken fuhren.

HSB-Geschäftsführerin Katrin Müller, seit 2023 im Amt, begrüßte die Gäste, blickte in die Geschichte des Unternehmens und sprach die Herausforderungen an, wie etwa den Abschied von der Kohle, mit der die Dampfloks noch befeuert werden.

Gelände schwer zu erschließen

Vertreter der Länder Sachsen-Anhalt und Thüringen, die die HSB neben den neun kommunalen Gesellschaftern finanzieren, würdigten die Schmalspurbahnen wegen ihrer touristischen Bedeutung. Zum Gesellschafterkreis gehört über ihre Tourismusgesellschaft auch die Stadt Braunlage. Wie mehrfach berichtet, gibt es Überlegungen, die Strecke vom Brocken in Zukunft westwärts nach Braunlage zu verlängern. Während vor allem zwischen Wernigerode und dem Brocken Touristen unterwegs sind, übernimmt die Harzquerbahn im Raum Nordhausen auch die Aufgabe des öffentlichen Personennahverkehrs. Dies könnte irgendwann auch zwischen Wernigerode und Braunlage der Fall sein.

So beliebt die Brockenbahn heute ist, ihr Bau war keineswegs ein Selbstläufer, schließlich war der Brocken schon immer ein Symbolberg im Harz und das Gelände schwer zu erschließen. Um den Brocken verkehrstechnisch zu erobern, wurde zunächst auch über den Bau einer Dampfstraßen-, einer Pferde- und einer Zahnradbahn diskutiert.

Schließlich entschloss sich die 1896 gegründete Nordhausen-Wernigerode Eisenbahngesellschaft, eine meterspurige Eisenbahn zu bauen, eine Schmalspurbahn eben. 1997 wurde der erste Streckenabschnitt eröffnet, er führte von Nordhausen nach Ilfeld. Zwei Jahre später war auch der Brocken schmalspurtechnisch erschlossen.

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