Hahnenklee: Tourismusgipfel ohne Tourismusgesellschaft

In Hahnenklee fand am Mittwoch ein touristisches Netzwerktreffen statt. Die HTG-Leitung wurde aber nicht eingeladen. Archivfoto: Sowa
Ein touristisches Netzwerktreffen in Hahnenklee sorgt für Verwunderung und Unverständnis. Der Grund dafür: Die Leitung der Hahnenklee-Tourismus-Gesellschaft (HTG) wurde zu dem Austausch gar nicht erst eingeladen.
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Hahnenklee. Es geht um Hahnenklees Zukunft. Oder ist das eher die nächste Kurort-Posse? CDU-Ratsherr Axel Bender, Vize des Dehoga-Kreisverbandes Harz, hatte für vergangenen Mittwoch zusammen mit der Interessengemeinschaft Goslarer Gastgeber (IGG) und dem Verein Hahnenklee-Bockswiese-Touristik zu einem Netzwerktreffen in Benders ehemaliges Hotel Walpurgishof eingeladen. Das Thema des Abends lautete: Verbindungen im Tourismus schaffen. Nicht mit am Tisch saß jedoch die Hahnenklee-Tourismus-Gesellschaft (HTG).
Mit „Verwunderung“ habe sie kurz vorher von dem Termin gehört, sagt Geschäftsführerin Isabel Junior. Eine Einladung habe sie aber nie erhalten. Für ihren Aufsichtsrat gilt das jedoch nicht: Hahnenklees Ortsbürgermeister Heinrich Wilgenbus (CDU) ist Vorsitzender des Gremiums und war nach eigenen Angaben auch beim Treffen im Walpurgishof dabei. Axel Bender und Touristikvereinschefin Lydia Böttcher als Initiatoren sowieso, beide sitzen ebenfalls im HTG-Aufsichtsrat, der übrigens am Dienstag noch zusammengesessen hat. Auch da wurde das Touristik-Treffen in keinster Weise thematisiert, erklärt Junior.
Die Goslar-Marketing-Gesellschaft (GMG) wiederum hat sehr wohl eine Einladung in den Walpurgishof erhalten. Geschäftsführerin Marina Vetter kann im Nachhinein nicht nachvollziehen, warum die HTG nicht mit dabei war. „Wenn es um touristische Belange Hahnenklees geht, hätte die HTG natürlich genauso an den Tisch gehört“, macht Vetter deutlich.
Offen für Kritik
Das Stadtmarketing in Goslar und Hahnenklee sei immer offen für konstruktive Kritik, doch dann sollten alle Beteiligten auch bei Aussprachen dabei sein. Vetters Empfehlung an die Verantwortlichen lautet daher, in Zukunft auch an die HTG zu denken, wenn sie weitere Netzwerktreffen planen.
Kein Anlass für Ärger
Das sei auf jeden Fall das Ziel, sagt Mitinitiator Bender, der an dem Treffen im Walpurgishof – und vor allem dessen Zusammensetzung – keinen Anlass für Verärgerung oder Unverständnis erkennen könne. „Da haben sich drei Organisationen zusammengesetzt, um die touristische Zusammenarbeit von Goslar und Hahnenklee zu forcieren“, erläutert der Dehoga-Vize. Daran sei nichts verwerflich. Jeder Partner habe eigenständig Einladungen für das Treffen verschickt, die HTG sei zudem durch den Aufsichtsrat vertreten gewesen. Inhaltlich sei es zunächst um einen „sachlichen Austausch“ gegangen. Ob die HTG-Geschäftsführung zum nächsten Tourismus-Treffen auch eingeladen wird, ließ Bender offen.
Erst vor wenigen Tagen hatte sich Benders CDU-Ratsfraktion zur Zukunftsgestaltung Hahnenklees geäußert. Fraktionschef Norbert Schecke: „Aus CDU-Sicht kann es nur in einem Miteinander geschehen, ein Miteinander von Investoren von innen und außen und der Beteiligung der Hahnenklee-Bockswieser und deren Organisationen in einem für Hahnenklees Zukunft zu entwickelndem Leitbild.“ Ein Workshop unter Federführung der HTG und des Tourismusvereins solle einen „gemeinsamen zu gehenden Weg“ erarbeiten. Von Einladungen für solch einen Workshop ist bisher nichts bekannt.