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Vermessung mit Drohne

Großbrand am Brocken war viel kleiner als bislang angegeben

Am Brocken brennt es über einen Zeitraum von gut einer Woche, bis die Einsatzkräfte das Feuer unter Kontrolle bringen.  Foto: dpa/ Bundespolizei

Am Brocken brennt es über einen Zeitraum von gut einer Woche, bis die Einsatzkräfte das Feuer unter Kontrolle bringen. Foto: dpa/ Bundespolizei

Die Nationalparkverwaltung Harz hat die Fläche des Großbrandes am Brocken mit einer Drohne vermessen. Die Auswertung der Luftbilder ergab eine Fläche von rund 12 Hektar, heißt es in einer Meldung. Die Einsatzleitung hatte 160 Hektar angenommen.

Von Holger Neddermeier Freitag, 16.09.2022, 19:00 Uhr

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Harz. Nach dem Großbrand, der vor zwei Wochen am Brocken wütete, geht es jetzt an die Bestandsaufnahme. Im Rahmen ihrer intensiven Nachbereitung hat jetzt die Nationalparkverwaltung Harz auch die Fläche des Brandes entlang der Strecke der Harzer Schmalspurbahnen vermessen. Die Befliegung mit einer Drohne und anschließender Auswertung der Luftbilder habe eine Fläche von nur maximal zwölf Hektar ergeben, heißt es.

Die Luftaufnahme von dem Brandgebiet am Brocken. Die betroffenen Flächen mit einem Umfang von zwölf Hektar sind rot umrandet.  Foto: Nationalpark Harz

Die Luftaufnahme von dem Brandgebiet am Brocken. Die betroffenen Flächen mit einem Umfang von zwölf Hektar sind rot umrandet. Foto: Nationalpark Harz

In einer Presseerklärung hat sich dazu der Leiter der Nationalparkverwaltung, Dr. Roland Pietsch zu Wort gemeldet: „Der Brand ist in der Region nachvollziehbarerweise mit großer Sorge wahrgenommen worden. Während einer Einsatzlage ist dabei durch die Rettungskräfte verständlicherweise nur eine grob überschlägige Schätzung möglich. Umso wichtiger ist es, transparent, offen und faktenbasiert über die abschließend betroffene Fläche zu informieren.“ Seitens der Einsatzleitung war im Zuge der umfassenden Löscharbeiten am Königsberg nach immer weiterer Ausdehnung des Feuers zuletzt die Rede von einer Fläche von bis zu 160 Hektar Wald. Also um ein Vielfachs mehr, als die jetzt vorgenommene Befliegung ergeben hat.

Sachliche Debatte

Die Nationalparkverwaltung Harz habe den insgesamt acht Tage andauernden Löscheinsatz in enger Abstimmung mit der Einsatzleitung rund um die Uhr unterstützt, so Pietsch. Unter anderem mit dem Einsatz mehrerer schwerer Forstmaschinen – die kurzfristig aus umliegenden Forstbetrieben zusammengezogen wurden und Wege zu breiten Brandschutzschneisen erweitert hätten, heißt es. In schwierigem und steilem Gelände seien damit Zuwegungen zum Brandgebiet angelegt worden. Mitarbeiter hätten die betroffenen Abschnitte zugänglich gemacht und Brandherde zur Löschung aus der Luft und vom Boden von Bewuchs frei geschnitten. Der Chef der Nationalparkverwaltung mahnt in seiner Stellungnahme noch einmal eindringlich die Notwendigkeit einer sachlichen Debatte nicht nur über die Brandursache oder die Totholz-Diskussion, sondern auch über die Frage der nun notwendigen nächsten Schritte an. „Wir werden uns als Nationalparkverwaltung konstruktiv in die Nachbereitung in den entsprechenden Expertenrunden einbringen, damit wir den Schutz der Natur in unserem Nationalpark mit dem Schutz der Menschen in einen guten Ausgleich bringen können“, sagt Pietsch.

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