Goslars neue Kaiserringträgerin heißt Miriam Cahn

Miriam Cahn, in ihrer Ausstellung „Meinejuden“ im Museum für Gegenwartskunst in Siegen. Foto: picture alliance/dpa | Oliver Berg
Miriam Cahn heißt die Kaiserringträgerin des Jahres 2024. Die Schweizerin mit deutschen Wurzeln wurde in Basel geboren, sie ist figurative Malerin und 74 Jahre alt. Cahn selbst quittierte die geplante Auszeichnung ihres künstlerischen Werks mit einem „großen Dank“.
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Goslar. Goslars Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner verriet den Namen am Abend am Ende ihrer Rede beim städtischen Neujahrsempfang in der Kaiserpfalz.
Die Kaiserring-Jury schreibt zu Cahns Werk, das von monumentalen Kohle-, Bleistift- und Pastellzeichnungen bis zu Ölgemälden reicht: „Mit großer Eindringlichkeit beschwört sie die Ungerechtigkeiten und Dramen, die Menschen erleiden oder erleiden müssen, seien sie politischer oder intimer Natur. Es ist hochaktuell und wurde weltweit in zahlreichen Ausstellungen gezeigt, angefangen bei der Biennale in Venedig 1984, wo sie die Schweiz vertrat, bis hin zu ihrer Ausstellung 2019 im Haus der Kunst in München und 2023 im Palais de Tokyo in Paris. Miriam Cahn ist eine der bedeutendsten Künstlerinnen der Gegenwart.“
Ein Thema, das Cahn geprägt hat, sei die Friedens- und Frauenbewegung. „Ihr künstlerisches Schaffen pendelt dabei zwischen extremen Polen menschlicher Emotionen“, schreibt die Jury: „Die inhaltlichen und stilistischen Hauptthemen sind die Verletzlichkeit des Körpers und die Anziehungskraft von Lust und Gewalt.“ Seit dem Jugoslawienkrieg beschäftige sie sich ausdrucksstark mit der Flucht der Bevölkerung, in ihren neuesten Serien spiegelten sich auch die aktuellen Flüchtlingskrisen wider. Cahn gilt als streitbare Persönlichkeit, die auch schon mal Journalisten vor die Tür setzt.
Nimmermüder Einsatz der Hilfskräfte beim Hochwasser
Vor Bekanntgabe der neuen Kaiserringträgerin hatte das Stadtoberhaupt noch einmal ausführlich Rück- und Vorschau auf Goslarer Geschehen gehalten. Eine zentrale Stelle nahm das Hochwasser an den Weihnachtsfeiertagen ein. „Alle Hilfskräfte waren im permanenten Einsatz“, sagte Schwerdtner, „Pegelstände, mobile Schutzdämme, Sandsäcke und Hochwassergefahr waren die gängigsten Vokabeln über die Festtage.“
Dank nimmermüder Einsatzkräfte der Goslarer Feuerwehren, des städtischen Betriebshofes und des Technischen Hilfswerks sowie weiterer Helfer, die rund um die Uhr für den Schutz der Bevölkerung gesorgt hätten. Wie Stadtbrandmeister Christian Hellmeier stets betont habe, seien die Goslarer „durchgehend vor der Lage“ gewesen.
Ein weiteres Hauptaugenmerk galt dem Pfalzquartier und dem ersten Bürgerentscheid der Stadtgeschichte am 7. April zum Bau der Stadthalle. Schwerdtner warb vehement für ein Umsetzen des rund 70 Millionen Euro schweren Projekts.