Goslarer Pfalzquartier: Henning Wehrmann übt harte Kritik

Henning Wehrmann. Foto: GZ-Archiv
Harsche Töne zum Pfalzquartier: Hart ins Gericht geht der Goslarer Ratsherr Henning Wehrmann (Bürgerliste) mit der Stadt und Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner. Er spricht von „Schönfärberei“ und „klotzartiger“ und „esoterischer“ Architektur.
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Goslar. Bürgerlisten-Ratsherr Henning Wehrmann bezeichnet die jüngsten Aussagen zum Pfalzquartier-Projekt von Goslars Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner im GZ-Interview als „pure Schönfärberei ohne Substanz“.
Wehrmann wirft der Verwaltungschefin „eine vollkommen falsche Prioritätensetzung in der Stadtentwicklungspolitik“ vor. Noch so schöne Worte könnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass die gesamte Planung des Pfalzquartiers missglückt sei und noch dazu die „städtischen Finanzen in eine Verschuldungsspirale ohnegleichen treibt“, so Wehrmann.
Klotzartig, esoterisch, abgehoben
Die Oberbürgermeisterin übersehe, dass sowohl „die klotzartige Architektur von Hotel und Veranstaltungshalle“ als auch „der esoterisch abgehoben anmutende Entwurf“ einer „überdimensionalen Lupe“, als zentrales Element der Domplatzumgestaltung, bei der Mehrheit der Goslarer Bürgerinnen und Bürger auf deutliche Ablehnung gestoßen sei.
Wehrmann zeigt sich überzeugt, dass vor allem die zahlreichen Kaiserpfalz-Besucher das neue Pfalzquartier eher als „störenden Fremdkörper in Konkurrenz zur historischen Bausubstanz“ werten. Defizitäre Stadthallenprojekte dieser Art gebe es zuhauf im Lande und sie entwickeln sich im Laufe der Zeit zu einem „Fass ohne Boden für die kommunalen Haushalte“.
Bürgerliste sieht andere Schwerpunkte
Die Schwerpunkte der Stadtentwicklungspolitik sieht die Bürgerliste in anderen Bereichen und hält Oberbürgermeisterin Schwerdtner und „der sie stützenden großen Koalition aus CDU und SPD vor“, diese nur halbherzig oder gar nicht anzugehen. Als Beispiele nennt Wehrmann etwa den Aufbau kommunaler Wärmenetze, einen besseren Hochwasserschutz oder verstärkte Investitionen in den Bau von Radwegen und die Sanierung maroder Straßen. Das bringe für die Bürgerinnen und Bürger viel mehr als das „Verplempern von Unsummen für Konzepte von vorgestern“.
red
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