Goslarer Neujahrsempfang zurück in der Kaiserpfalz

Am Freitag sind rund 450 Gäste zum Neujahrsempfang in die Kaiserpfalz eingeladen. Zuletzt gab es die Veranstaltung Anfang 2020. Archivfoto: Epping
Nach zweijähriger Corona-Pause läutet Goslars Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner am Freitag zusammen mit etwa 450 Gästen das neue Jahr ein. Die Verwaltungschefin verkündet unter anderem den Kaiserringträger 2023. Über welche Themen wird sie noch sprechen?
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Goslar. Für Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner ist es eine Premiere. Zum ersten Mal seit ihrem Amtsantritt vor einem Jahr hat sie zum Neujahrsempfang in die Kaiserpfalz eingeladen. Am Freitagabend läutet die Verwaltungschefin mit rund 450 Gästen das Jahr 2023 ein.
In den Jahren 2021 und 2022 fiel der Neujahrsempfang wegen der Corona-Pandemie ins Wasser. Andere Städte wie Langelsheim verzichten auch dieses Mal darauf. Doch in Goslar kehrt der traditionell erste offizielle Stadttermin eines neuen Jahres am Freitag ab 18 Uhr zurück.
Bei Fingerfood und Getränken können die Gäste den Worten der Oberbürgermeisterin lauschen. Die hat einiges zu verkünden. Etwa, wer 2023 den Kaiserring erhält oder den Bürgerpreis der Hans-Joachim-Tessner-Stiftung. Doch die Rede beim Neujahrsempfang ist für das Stadtoberhaupt auch immer eine Möglichkeit, eigene Duftmarken zu setzen und wichtige Themen anzureißen.
Sicher wird Schwerdtner noch einmal auf das gerade erst abgelaufene Jubiläum zu sprechen kommen, das Goslar anlässlich des 1100. Stadtgeburtstages im Jahr 2022 konstant begleitet hat.
Pfalz und andere Themen
Ein weiteres Thema, das die Stadt bewegt: Nach jahrelangen Verhandlungen und Planungen haben die Abrissarbeiten am Pfalzquartier und damit die Umgestaltung begonnen. Schwerdtner hatte sich bis zuletzt trotz hoher Kostensteigerungen für das städtebauliche Großprojekt mit einem Volumen von 60 Millionen Euro starkgemacht. Ob sie das auf dem Neujahrsempfang erneut unterstreichen wird?
Gleichzeitig, das haben die gerade abgeschlossenen Haushaltsberatungen gezeigt, beginnt eine Zeit der finanziellen Ungewissheit für die Stadt. Für 2023 steht ein geplantes Minus von 9,7 Millionen Euro unterm Strich und auch in den Folgejahren bleiben die Zahlen rot. Doch natürlich gibt es auch Themen, die weit über den Harzer Tellerrand hinausgehen und trotzdem auch hier ihre Spuren hinterlassen. Der am 24. Februar 2022 begonnene Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine erschüttert die Welt bis heute. Auch in Goslar haben viele Menschen Hilfsprojekte für geflüchtete Ukrainer ins Leben gerufen und unterstützt.
Im Stadtgebiet sind in den kommenden Tagen und Wochen noch weitere Neujahrsempfänge geplant: Vienenburgs Ortsvorsteher Martin Mahnkopf hat für Freitag, 13. Januar, in den Burgsaal geladen, in Wiedelah und Oker wird einen Tag später gefeiert. Der Ortsrat Hahnenklee begrüßt das neue Jahr bereits am Mittwoch, 11. Januar. Bei dem Empfang wird auch der Paul-Lincke-Ring-Träger 2023 verkündet. Der Neujahrsempfang im Mönchhausmuseum ist für den 10. Februar geplant.
Der Goslarer Neujahrsempfang und die Abzucht-Blumen
Endlich wieder Blumengeld, um gleich mal mit der Tür ins Haus zu fallen. Eine, die sich schon auf die klingelnde oder raschelnde Füllung der Sparschweine freut, ist die GZ-Abzuchtblumenfee Sabine Kempfer, die am Eingang zur Aula regis die Portemonnaies der geladenen Gäste einer Abnehmkur zum Jahresanfang unterzieht – unterstützt wird sie dabei von GZ-Volontärin Emely Jenzora, die aus Salzgitter kommt und ein neues Gesicht im GZ-Team ist.
Auch ohne Neujahrsempfänge blühten in den Corona-Jahren die Abzuchtblumen, die in dieser manchmal traurigen Zeit vielleicht besonders viel Freude machten. Möglich wurde das nicht zuletzt durch das Engagement des damaligen Oberbürgermeisters Dr. Oliver Junk, der die Abzuchtblumen zur Herzenssache erklärt hatte, das bürgerschaftliche Engagement derjenigen lobte, die ehrenamtlich die Pflege der Blumen schultern und der kurzerhand eine erfolgreiche Spontansammlung über die sozialen Medien veranlasste. Zusammen mit der eisernen Reserve war die Finanzierung gesichert. Aber auch das Team der Blumengießer hat sich in dieser Zeit bis auf wenige Ausnahmen erneuert – ein Generationswechsel hat stattgefunden. Damit es auch in Zukunft an der Abzucht blüht, wird morgen herzlich um Spenden gebeten.