Goslarer Kaiserpfalz: Besucherzahlen steigen wieder

Ein Hingucker: Die Kaiserpfalz, hier eine Aufnahme vom nächtlichen Videomapping zum Jubiläimsjahr, lockte 55.916 Besucher an. Archivfotos: Sowa
Die Goslarer Kaiserpfalz und das Goslarer Museum haben ihre Besucherzahlen des Jahres 2022 vorgestellt. Sie sind besser als im Vorjahr, aber deutlich unter dem Niveau der Zeit vor Corona. Selbst die Ausstellung von Uli Stein sorgte nicht für Rekorde.
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Goslar. Besser als in der Coronazeit, aber lange nicht so gut wie 2019: So präsentieren sich die Besucherzahlen in der Kaiserpfalz und im Goslarer Museum für das Jahr 2022. Demnach haben 55.916 Menschen die Kaiserpfalz besucht, und 5212 schauten sich die Ausstellungen im Goslarer Museum an.
„Die Besuchszahlen der Kaiserpfalz haben sich im Vergleich zu den beiden Vorjahren deutlich erholt, obwohl es weiterhin Einschränkungen durch die Pandemie gab und die Leute vorsichtig geblieben sind“, informiert Stadt-Pressesprecherin Daniela Siegl auf GZ-Nachfrage. „Zudem waren in der Kaiserpfalz die Wochen beziehungsweise Monate nach dem 7. April 2022 tatsächlich sehr besucherstark.“
Stadtjubiläum, Ferienbeginn und Auslauf der Corona-Regeln als Faktoren
Welche Rolle hierbei das Stadtjubiläum gespielt hat, lässt sich nicht konkret sagen, da die Besucherzahlen hiernach nicht aufgeschlüsselt werden. Ein Grund für gestiegene Zahlen im April sei neben dem Auslaufen der Corona-Regeln aber auch der Beginn der Osterferien, sagt Siegl. Stärkster Monat war der Oktober mit 7832 Besuchern, gefolgt von Juli (7107) und August (7014).

Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner und Rammelsberg-Direktor Gerhard Lenz eröffnen die Ausstellung „Mit Erfolg gebaut“, die an drei Standorten zu sehen war. Archivfoto: Hartmann
In der Kaiserpfalz gab es insgesamt 335 Gruppenanmeldungen mit verschiedenen Größen für die Saalführungen, Sonder- beziehungsweise Schulklassenführungen.
Im Vergleich zum Vorjahr unter Corona-Bedingungen hat sich das Besucheraufkommen von damals 38.786 mit nun 55.916 Gästen zu 144,8 Prozent erfüllt. Im Vergleich zur Vor-Coronazeit ist jedoch die Anzahl deutlich gesunken. 2019 waren es 72.752 Besucher, diese Zahl wurde nur zu 76,9 Prozent erreicht.
Goslarer Museum lange geschlossen
Das Goslarer Museum war im Jahr 2021 von Januar bis August geschlossen. Daher sei der direkte Vergleich mit 2022 „nicht sinnvoll“, meint Siegl. Doch auch im Vergleich mit dem Vor-Coronajahr 2019 sind die Besucherzahlen deutlich niedriger. Mit 5212 Besuchern hat das Museum nur 44,7 Prozent des damaligen Ergebnisses erreicht (2019: 11.671). Besucherstärkster Monat war hier der August mit 809 Besuchern. In diesem Monat konnte das Goslarer Museum sein 2019er Ergebnis sogar auf 163,8 Prozent steigern. Allerdings war der August-Wert im Vor-Coronajahr extrem niedrig, er lag bei 494 Besuchern.
„In diesem Sinne lässt sich festhalten, dass die vorpandemischen Besuchszahlen bislang nicht erreicht werden“, fasst Siegl zusammen. „Das ist ein Phänomen, das deutschlandweit zu beobachten ist.“ Auch die Sonderausstellung im Goslarer Museum zu Uli Stein Ende 2021 bis Anfang 2021, sonst immer ein Erfolgsgarant, der für Besucherströme sorgt, konnte diesen Trend nicht abwenden.
Drei Orte – ein Format: die Ausstellung „Mit Erfolg gebaut“
Als besonders erfolgreiches Format hebt Siegl die Sonderausstellung „1100 Jahre Goslar – Mit Erfolg gebaut“ hervor. Die dreiteilige Schau war anlässlich des Jubiläums entstanden. In Kooperation mit dem Weltkulturerbe Rammelsberg wurde sie vom 5. Juni bis 20. November 2022 an besonders prägnanten Orten des Geschehens gezeigt: in der Kaiserpfalz, im Goslarer Museum und am Rammelsberg.
Eine besondere Aktion im Jubiläumsjahr war, dass das Museum und die Kaiserpfalz bei freiem Eintritt und mit kostenlosen Führungen von Schulklassen besucht werden konnten. 535 Schüler und Lehrer folgten der Einladung. Vor allem seien darunter viele Grundschulen gewesen. „Zusammenfassend betrachtet, hat die Aktion positive Rückmeldungen und einen im Jubiläumsjahr 2022 deutlich sichtbaren Anteil an darauf bezogenen Buchungen von Schulklassenführungen bewirkt“, sagt die Stadtpressesprecherin.