„Goslar hilft Menschen in und aus Krisengebieten“ wird geehrt

Hans-Joachim Tessner lässt es sich nicht nehmen, auch den 10. Bürgerpreis der Tessner-Stiftung mit Begleitung der anderen Juroren persönlich zu überreichen. Dr. Christine Rose nimmt ihn stellvertretend für alle Mitglieder ihres jungen Vereins „Goslar hilft Menschen in und aus Krisengebieten“ und dessen Partnern entgegen; einen Teil davon hat sie zur Feierstunde auf die Rathausdäle mitgebracht. Foto: Kempfer
Die Hans-Joachim-Tessner-Stiftung unterstützt den Verein „Goslar hilft Menschen in und aus Krisengebieten“ mit dem Bürgerpreis. Dieser ist diesmal ausnahmsweise doppelt dotiert. Das ehrenamtliche Engagement wird mit 20.000 Euro gefördert.
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Goslar. Beim städtischen Neujahrsempfang wurde es unter großem Applaus und zustimmenden Rufen bekannt gegeben, gestern folgte der festliche Akt: Die Hans-Joachim-Tessner-Stiftung unterstützt den Verein „Goslar hilft Menschen in und aus Krisengebieten“ mit einem ausnahmsweise doppelt dotierten Bürgerpreis. Das ehrenamtliche Engagement um die Vorsitzende des neu gegründeten Vereins, Dr. Christine Rose, wird mit 20.000 Euro gefördert.
Rose nahm gestern den Preis stellvertretend für alle Helfer entgegen, einen Teil von ihnen hatte sie mit auf die Rathausdäle gebracht, darunter den Ukrainer Jarek Futerko, Multiplikator in die Ukraine. Er bringt heute zusammen mit Goslarer Freunden den mittlerweile 30. Transport seit Kriegsbeginn vor einem Jahr über die Grenze. Nach Auskunft von Kamil Chmiel werden Lebensmittel, Medizin, Stromaggregate und eine Drohne zur Ladung gehören. Neben Chmiel gehören auch Christian Warzecha und Valery Polosukhin mit zum Vorstand des Vereins, der laut Dr. Rose pünktlich auf den Tag genau zur Preisverleihung seine Allgemeinnützigkeit anerkannt bekommen hat.
Schwerdtner: „Sind in der Lage, diese Unterstützung zu leisten“
Das Ehrenamt habe in Goslar einen besonderen Stellenwert, sagte Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner und dankte den vielen helfenden Händen, die Menschen in und aus der Ukraine das Leben leichter machen. Der Ukraine-Krieg „hat uns erschüttert“, sagte Schwerdtner, gerade die Generation, die Krieg nur aus Büchern oder aus Erzählungen der Großeltern kannten. Umso größer sei die Welle der Hilfsbereitschaft. Viele Ukrainer bräuchten Unterstützung, „und wir sind in der Lage, diese Unterstützung zu leisten“, sagte Schwerdtner selbstbewusst.

Jarek Futerko (li.) hat schon an die 30 Hilfstransporte von Goslar in die Ukraine gefahren; die Pakete werden von den ukrainischen Familien mit großem Dank entgegen genommen. Foto: Privat
Der Familie Tessner komme hier eine besondere Bedeutung zu; sie hilft auch mal auf Anruf und verleiht inzwischen zum zehnten Mal den Bürgerpreis, dieses Jahr in doppelter Höhe. Unternehmer Hans-Joachim Tessner äußerte Demut und Dankbarkeit dafür, in einem Land leben zu dürfen, in dem seit über 70 Jahren Frieden und Wohlstand herrschten. „Unsere Aufgabe ist es, zu helfen, wo es nur geht, damit der Krieg keine Neverending Story wird“, sagte Tessner, der als Unternehmer auch wirtschaftliche Verbindungen in die Ukraine pflegt.
Tessner: „Davor ziehe ich meinen Hut“
„Allergrößten Respekt“ habe er vor Menschen, die trotz aller Gefahren die Hilfstransporte begleiteten und Courage zeigten: „Davor ziehe ich meinen Hut.“ Dr. Rose dankte für den „besonders schönen Preis“, denn er fördere Freiheit und Demokratie. Sie wünscht sich, dass auch in der Ukraine ehrenamtliches Engagement möglich bleibt, denn das entfalte sich nur in einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft.
Jarek Futerko dankte im Namen seiner Landsleute und brachte nicht ohne Hintergedanken einen Kalender der ukrainischen Armee für das Jahr 2023 mit: „Damit in diesen Kalender das Ende des Krieges eingetragen werden kann.“