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Digitalisierung im Mönchehaus

Goslar: Virtueller Museums-Besuch in der Vergangenheit

Der Anfang ist gemacht: Die Ausstellung von Hans Haacke, Kaiserringträger des Jahres 2020, und Zandile Tshabalala, Kaiserringstipendiatin des Jahres 2021, sind digitalisiert und können räumlich nacherlebt werden. Ob das 3D-Archiv von hier an lückenlos wird, hängt an der weiteren Finanzierung und am Einverständnis der Künstler. Fotos: Kempfer

Der Anfang ist gemacht: Die Ausstellung von Hans Haacke, Kaiserringträger des Jahres 2020, und Zandile Tshabalala, Kaiserringstipendiatin des Jahres 2021, sind digitalisiert und können räumlich nacherlebt werden. Ob das 3D-Archiv von hier an lückenlos wird, hängt an der weiteren Finanzierung und am Einverständnis der Künstler. Fotos: Kempfer

Zwei Wahlgoslarer haben erste Ausstellungen im Mönchehaus digitalisiert und das Kunstmuseum virtuell nachgebaut: Besucher sollen künftig die Möglichkeit haben, vor Ort in längst wieder abgebaute Werkschauen von Kaiserringträgern einzutauchen.

Von Sabine Kempfer Samstag, 17.09.2022, 10:30 Uhr

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Goslar. Auf dem Weg zum „Metaversum Mönchehaus“ sind Birgit Tsuchiya und Bernhard Strackenbrock ein großes Stück voran gekommen (die GZ berichtete). Nun stellen sie die beeindruckenden Ergebnisse auf einer Zoom-Konferenz ihren Förderern vor.

Ziel des Projekts ist, ein digitales Archiv bedeutender Ausstellungen im Mönchehaus zu erschaffen. Die Präsentationen und Werkschauen von Kaiserringträgern und Kaiserringstipendiaten werden in besonderer Art und Weise dokumentiert: Sie sollen auch in Zukunft für Interessierte virtuell begehbar sein. Wer in diesem Jahr oder im nächsten oder in zehn Jahren das Mönchehaus besucht und sehen möchte, wie die Ausstellung von Hans Haacke ausgesehen hat, was ausgestellt wurde und wie die Wirkung im Raum war, hat gute Chancen, sich den Wunsch zu erfüllen.

Wie in einem Videospiel

Tsuchiya und Strackenbrock sind soweit: Hans Haacke und Stipendiatin Zandile Tshabalala wurden in intensiver Arbeit festgehalten. Wie in einem Video-Spiel hat der Betrachter die Möglichkeit, die Räume zu durchschreiten.

Spielerisch durch längst abgebaute Ausstellungen flanieren: Die Arbeit von Bernhard Strackenbrock und Birgit Tsuchiya macht’s möglich.

Spielerisch durch längst abgebaute Ausstellungen flanieren: Die Arbeit von Bernhard Strackenbrock und Birgit Tsuchiya macht’s möglich.

Nichts für Ungeübte: Wer hin und wieder mal in virtuellen Welten unterwegs ist, ist klar im Vorteil. Anfänger kleben schnell unter der Decke, gehen durch Wände oder stolpern durch die Etagen. Alles eine Sache der Übung. Wer will, kann sich ab sofort im virtuellen Museumsbesuch ausprobieren: Im Erdgeschoss steht ein großer Bildschirm, im Obergeschoss ein kleinerer; ein dritter wird aufgestellt, wenn klar ist, wo.

Warten auf ein Museumscafé

Der ursprüngliche Gedanke, Museumsbesuchern diese Technik im Museumscafé zugänglich zu machen, scheiterte an der Tatsache, dass es noch kein Café gibt. Auch eine Frage der Denkmalpflege, die von der neuen Technik ebenfalls profitiert: Wer virtuell durchs Mönchehaus wandelt, kann sich auch in Ruhe die Tafeln der Denkmalpflege durchlesen. Schließlich handelt es sich beim Mönchehaus um ein ganz besonderes Gebäude.

Wo die neue Technik installiert ist, kann sie getestet werden; Verbesserungsvorschläge und Anmerkungen erwünscht. Die nachhaltige Investition ist eine der positiven Nebenwirkungen des Corona-Virus: Die arg gebeutelte Kulturbranche erhielt dadurch Chancen für neue Entwicklungen. Das Projekt wurde von der Kulturstiftung der Länder gefördert: Mit dem Programm „Kultur.Gemeinschaften“ unterstützt sie Kultureinrichtungen auf dem Weg der Digitalisierung.

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