Goslar: Stechers Hoffest mit Sigmar Gabriel und Disko-Legende

In den 1960ern treten unter anderem The Rattles im „Beat Club“ auf. Das Foto von Joachim Heindorf aus Braunschweig zeigt den jungen Inhaber Wenne ganz rechts mit der damaligen Besetzung (v. li) Rainer Degner (Gitarrist), Hermann „Rugy“ Rugenstein (Sänger), Peet Becker (Schlagzeug) und Kurt „Zappo“ Lüngen (Bass-Gitarre). Foto: Privat
Bei Stechers Hoffest am Sonntag wird an der Hohen Warte in Jerstedt wie gewohnt zünftig aufgetischt. Nicht alltäglich: Um 15.45 Uhr ehrt Ex-Außenminister Sigmar Gabriel die Langelsheimer Disko-Legende Werner "Wenne" Liebig für sein Lebenswerk.
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Jerstedt. Werner Liebig kennt nicht jeder. Wenne schon. Unter seinem Spitznamen hat der gelernte Betonbauer die Nordharzer Musikszene begründet. Ja dominiert. Jedenfalls über Jahrzehnte mitbestimmt. 1966 eröffnete er seinen „Beat Club“ in Langelsheim und zog 1969 ins frühere Astoria-Kino um.
Ein Denkmal hat er sich früh gesetzt, als er Ende September 1970 in den Wiesen rund um das Schützenhaus in der Kalkrösecke ein Popfestival mit 25 Bands auf die Beine stellte und schon Ende Mai 1971 an gleicher Stelle das „Free Dom Festival“ folgen ließ. Zusammen fast 50.000 Menschen erlebten schier Unglaubliches bei Sex, Drugs und Rock´n Roll. Die Scorpions und Status Quo spielten beim Woodstock des Vorharzes.
Erste Kontakte in die Szene hatte Wenne in Berlin geknüpft, wo der gebürtige Breslauer fünf Jahre lebte: „Ich wollte mich vor dem Bund drücken.“ Stopp: Den Rest können er selbst und Gabriel erzählen. Der Goslarer, am Dienstag 64 Jahre alt geworden, ist die nächste Generation, die ab den 1980ern die Pfalzwiese mit Konzerten aufmischt.
Viel Programm auf der Bühne und drumherum
Das Hoffest startet um 14 Uhr mit einer Vorführung der Kindertagesstätte. Es folgen die TSG-Cheerleader, die Goslarer Karnevalisten, der Seesener Harzklub, der MTV Goslar mit Jazzdance sowie TSG-Zumba und ab 18 Uhr die Band Leger. Hüpfburg, Seilrutsche, Kickertische, eine Rennpiste für Kettcars, Kinderschminkstand und Ponyreiten warten auf vielfache Nutzung. Kaffee, Kuchen, Deftiges vom Grill und aus der Küche sowie ein reichhaltiges Getränkeangebot sind von den Organisatoren versprochen.
Und noch ein Hinweis auf den Sonntag in einer Woche: Für den 5.Dorfflohmarkt am 24. September (11 bis 16 Uhr) sind bereits gut 120 Standanmeldungen eingegangen. „So viele wie noch nie“, wie sich die Veranstalter freuen.
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